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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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Und schlagen schon gar nicht. Die Handschellen auf seinem Rücken schnitten in seine Handgelenke. Das schmerzte. Aber er wollte sich nicht beschweren. Ich bin kein Weichei, sagte er sich.
    Mechthild setzte sich ihm wieder gegenüber. Im Raum roch es jetzt nach frischem Schweiß. Wie in einer Sporthalle, in der seit einiger Zeit trainiert wird. Nach altem Schweiß roch es auch. Schatz schien seine Kleidung nicht regelmäßig zu wechseln, geschweige denn, sich täglich zu duschen.
    „Herr Schatz“, begann sie bedächtig, „ich möchte jetzt nicht mit Ihnen darüber sprechen, was eben vorgefallen ist. Ich möchte wissen, wie das Blut in Ihren Transporter gekommen ist, und was Sie in der Contrescarpe am Fundort der Leiche gemacht haben.“
    Schatz schaute nach unten. Er konnte mit der Zunge die rubbelige Verdickung an der Innenseite seiner Lippe spüren. Er dachte schon darüber nach, was er seinen Freunden im Club für eine Geschichte erzählen würde. Natürlich sollte es eine ruhmreiche werden. Irgendwann würden sie ihn heute noch gehen lassen müssen. Sie konnten ihm gar nichts beweisen.
    Mechthild registrierte die gedankliche Abwesenheit von Schatz. Völlig überraschend schlug sie so fest mit der flachen Hand auf die Tischplatte, dass es in Schatz’ Ohren klingelte. Aufgeschreckt richtete er seinen Oberkörper auf und starrte sie an.
    „Herr Schatz! Sie verkennen Ihre Situation scheinbar völlig. Entweder sind Sie so dumm, oder Sie denken, Sie können mir etwas vormachen. Wir nehmen gerade Ihre Wohnung und Ihr Auto auseinander und suchen nach Ihrem Versteck. Denken Sie bloß nicht, dass Sie hier rauskommen. Wir sperren Sie heute noch ein, und morgen beantragen wir Untersuchungshaft für Sie. Und dann können Sie erst mal schmoren, während wir in aller Ruhe weitersuchen. Und irgendwann sind Sie dann dran. Ob Sie hier nun was erzählen oder nicht.“
    Eingesperrt werden! Das war alles, was Schatz plötzlich beschäftigte. Er wusste, wie das war. Und er kam damit nicht gut zurecht. Die Bullen würden überall bei ihm rumschnüffeln. Sein Vermieter würde die Wohnung kündigen, und sein Chef würde ihn rausschmeißen. So wie damals, als er völlig zu Unrecht wegen Körperverletzung sechs Monate absitzen musste. Seine Existenz hatten sie ihm zerstört. Das machte ihnen Spaß. Das wusste er. Das war ihre Art von höherer Gerechtigkeit. Die Schließer im Knast mochten auch keine Rocker. Aber sie hatten wenigstens Respekt vor ihm. Doch die anderen Häftlinge. Man wusste ja nie, wohin man kam. Plötzlich traf man auf Feinde anderer Clubs, die in dem Knast vielleicht auch noch das Sagen hatten. Und dann begann ein schweres Leben. Nein, bloß nicht wieder in den Scheißknast. Aber wenn er jetzt alles zugab, war auch alles für ihn zu Ende.
    Schatz fühlte sich in einer ausweglosen Situation. Er war niedergeschlagen und erschöpft. Unwillkürlich wollte er seinen Kopf in die Hände stützen, aber ein heftiger Schmerz erinnerte ihn an die Handschellen, die ihm in die Gelenke schnitten. Schatz fasste einen Entschluss. Er hob den Kopf.
    Mechthild sah in sein Gesicht, und es sah aus, als wenn Schatz gleich zu weinen anfangen würde.
    „Ich habe nichts damit zu tun“, begann er mit gebrochener Stimme und schüttelte dabei den Kopf. „Wirklich nicht!“
    Mechthild horchte auf. Das war meistens der Moment, wo die Leute zu reden anfingen. Wo sie „geknackt“ waren.
    Hinter der Glasscheibe standen Roder und Ayse plötzlich ganz angespannt und konzentrierten sich auf die Lautsprecher, die das Gespräch aus dem Vernehmungszimmer übertrugen.
    „Es war doch nur eine Schweinehälfte. Ich hab sie auf der Arbeit mitgehen lassen und dann morgens verkauft. An ein Restaurant im Ostertor. Das war alles! Ehrlich!“
    Mechthild lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Sie atmete stöhnend aus. Was war das jetzt für eine Geschichte? Sie blickte in Richtung des venezianischen Spiegels und hoffte, dass Roder im Moment ihre Gedanken lesen konnte.
    Roder konnte. Sofort griff er zum Telephon und klingelte den ED an. „Ich bin’s“, meldete er sich. „Was gibt’s Neues von dem Blut im Transporter?“
    „Welches Blut?“ fragte die Stimme zurück. „Ich pinsel hier gerade einen Tresor ab.“
    „Ja, dann gib mir Behrmann!“ sagte Roder gereizt.
    Es dauerte einen Moment, bis Fritz Behrmann am Apparat war. „Was ist, Kurt? Kannst du uns nicht erst mal in Ruhe weitermachen lassen? Wenn es etwas Wichtiges gibt, melden wir uns schon. Wir

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