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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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aufriefen.
    „Er war am Tatort und hantierte mit einem Plastiksack herum!“
    „Die Zeugin hat ihn eindeutig identifiziert!“
    „Er ist gewalttätig und kräftig genug, unsere Opfer zu transportieren!“
    „Er braucht eine Gruppe, um selbstbewusst auftreten zu können. Also ist er unsicher und hat eine schwache Persönlichkeit!“
    „Moment!“ Bernd Schultze griff ein. „Sie ziehen Schlüsse aus der Zugehörigkeit zu dem Rockerclub, die Sie nicht sicher beweisen können. Das kann während der Vernehmung zu einer Schwächung unserer Position führen.“
    Roder brauste auf. „So ein Quatsch! In seinem Transporter sind Blutspuren. Der Typ war’s!“
    Mechthild wollte keine Eskalation. „Nun aber Ruhe!“ Sie tippte wieder nervös mit dem Kugelschreiber auf die Tischplatte. „Herr Schultze! Wir haben eine Menge Indizien, die gegen unseren Verdächtigen sprechen und zurzeit keine, die ihn als Täter ausschließen würden. Er kann es gewesen sein. Wir haben uns entschlossen, ihn kräftig unter Druck zu setzen, um ihn zu einer Aussage zu bringen. Wenn Sie in dieser Richtung etwas beizutragen haben, wäre ich Ihnen dankbar.“
    Schultze senkte den Blick. Er mochte diese offenen Konfrontationen nicht, die im Grunde dadurch entstanden, dass er nicht ernst genommen wurde. Mechthild Kayser war zwar eine Frau, aber in angespannten Situationen schien sie es vorzuziehen, wie ein Mann zu reagieren und den Zugang zu ihrer Gefühlswelt auszuschalten. Und Leute wie Roder waren in seinen Augen engstirnig und in einem Korsett von starren Motiven gefangen. Das war für die polizeiliche Alltagsarbeit vielleicht ausreichend, aber nicht für einen Fall wie diesen. Schultzes Seelenberührung mit den toten Frauen zeichneten ein ganz anderes Bild vom Täter, als es Benni Schatz verkörperte. Er überlegte, ob er seine Einwände gegen die Täterschaft wiederholen sollte, entschloss sich aber, darauf zu verzichten. Vielleicht lag er ja auch völlig falsch. Sollten sie versuchen, ihren Täter zu überführen.
    Ganz ruhig gab er dennoch seine Ratschläge. „Wenn Sie Schatz destabilisieren wollen, müssen Sie ihm erst einmal seine Lederweste, die sogenannte Kutte, wegnehmen. Seine schwache Persönlichkeit wird durch das Tragen der Weste und die damit verbundene Ausstrahlung aufgrund seiner Zugehörigkeit zu den Rockern kompensiert. Wenn er Stiefel trägt, nehmen Sie ihm die auch weg. Das erschüttert seine Standfestigkeit. Und reden Sie mit ihm über sein Zuhause und seine Mutter.“
    Mechthild machte sich Notizen. Obwohl sie wusste, dass Schultze Benni Schatz nicht für den Täter hielt, waren seine Hinweise für die Vernehmung von ihm klug durchdacht. Ihr wurde klar, dass er ihren Ermittlungen nicht im Wege stand, sondern seinen Teil beitragen würde, auch wenn er eine andere Meinung vertrat. Das hatte sie bei anderen Kollegen schon ganz anders erlebt, die ihre Mitarbeit innerlich aufkündigten oder sogar die Arbeit sabotierten, wenn sie ihren Willen nicht bekamen.
    „Und er ist Schlachter. Hat also keinen Ekel im Umgang mit Blut und Fleisch“, nahm Ayse den vorherigen Faden wieder auf.
    Mechthilds Handy klingelte. Fritz Behrmann war dran. „Wohnung und Keller von Schatz können nicht Tatort gewesen sein. Er muss es woanders gemacht haben. Aber er hat eine ansehnliche Sammlung an Gewaltpornos, Vergewaltigungen und so weiter. Und eine Affinität zur rechten Szene: Über seinem Bett hängt eine Reichsseekriegsflagge.“
    „Gut, danke“, antwortete Mechthild. „Suchen Sie nach Hinweisen, ob er irgendwo etwas angemietet hat. Garage, Lagerhalle oder so. Was ist mit dem Vereinsheim?“
    „Da ist nichts für uns“, resümierte Fritz Behrmann enttäuscht. „Da haben wir nur dem Lange einen Gefallen getan. Der gräbt da gerade alles um. Aber für uns erst mal Fehlanzeige.“
    Dann legte Behrmann auf. Mechthild setzte ihre Kollegen über die aktuellen Ergebnisse in Kenntnis und meinte in Bernd Schultzes Augen einen Hauch von Genugtuung zu erkennen. Aber das half jetzt nicht weiter. Sie griff zum Telephon und wies die Beamten am Vernehmungszimmer an, Schatz von Stiefel und Lederweste zu befreien. Als Vorwand könnten sie eine Vergleichsspurenuntersuchung angeben. Dann machten sie sich auf den Weg. Bernd Schultze blieb allein zurück. Er verschwendete keine Gedanken mehr an Benni Schatz. Die Eindrücke, die ihm seine Trancen gebracht hatten, zeichneten ein ganz anderes Bild. Davon konnte er nicht loslassen. Keine der beiden toten Frauen

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