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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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Aber er hatte sie schlank bekommen. Und sie hatte von Natur aus blonde Haare in der richtigen Länge. Eine wunderbare Frisur hatte er ihr gemacht. Sie sah einfach phantastisch aus. Er durfte sie nicht so lange alleine lassen. Er versprach sich, sie demnächst zu besuchen. Aber erst wollte er Elena haben.
    Auch sie schien die Richtige zu sein. Es fügte sich zusammen. Es war von einer höheren Macht so gewollt. Das Schicksal war endlich mal auf seiner Seite. Er versuchte sich ein Bild von ihr zu machen. Vor seinem inneren Auge entstand sie: mittelgroß, übergewichtig. Die Haarfarbe war egal, die ließ sich ändern. Ein Lächeln in ihrem fülligen Gesicht. Er musste unwillkürlich an Berta denken. Kurz flammte eine starke, unberechenbare Wut in ihm auf. Im Gehen ballte er die Fäuste, und er hätte sofort unkontrolliert zuschlagen können. Alles in ihm stand plötzlich und unvermittelt unter Druck. In seinem Kopf rauschte es, und sein Blick verfinsterte sich. Seine Gedanken entglitten ihm, und sein wildes, ungestümes Inneres nahm ihn gänzlich in Besitz und führte ihn in eine fast vollkommene Abwesenheit zur Außenwelt.
    Ein Quietschen kam von weit her immer lauter werdend auf ihn zu und holte ihn in die Realität zurück. Er stand regungslos und völlig überrascht auf der Nordstraße. Ein Auto hatte nur durch eine Vollbremsung verhindern können, ihn zu überfahren. Erst jetzt begriff er die Situation. Er war völlig gedankenverloren auf die Fahrbahn der dicht befahrenen Hafenrandstraße gegangen. Total durcheinander und nun erschreckt nickte er mehrmals entschuldigend in Richtung des Fahrers, hob beschwörend die Hände und lief auf den Gehweg. Er musste sich konzentrieren. Er durfte jetzt nicht die Kontrolle verlieren. Alles konnte schiefgehen, wenn er sich jetzt nicht zusammenriss. Er brauchte dringend Entlastung. Entspannung.
    Obwohl er es eigentlich nicht mehr machen wollte, ging er wie von einer fremden Macht geleitet in ein in der Nähe gelegenes Pornokino. Niemand sah, wie er durch den dunklen Samtvorhang in den Vorraum des Sexshops trat. Gelangweilt saß ein älterer Herr hinter einem Verkaufstresen und begrüßte ihn, ohne sich eine Regung im Gesicht anmerken zu lassen. Benjamin bezahlte den Eintritt und betrat den kleinen Kinosaal. Seine Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit. Das Kino war kaum besucht. Er machte vier oder fünf Männer aus, die auf die Leinwand starrten. Er bemerkte, wie jemand neben ihm diskret seinen Mantel über die Beine schlug. Er suchte sich einen Platz in einer freien Reihe und verfolgte eine Zeitlang das Geschehen auf der Leinwand. Irgendeine blonde Frau mit großen Busen wurde überaus stur und mechanisch von zwei Männern gevögelt. Er bereute schon seinen Entschluss, überhaupt hier zu sein, als einer der anderen Männer aufstand und sich neben ihn setzte. Diese plötzliche Nähe konnte er eigentlich nicht ertragen. Trotzdem war sie ein Teil der Gründe, warum er hier war. Verstohlen blickte er aus dem Augenwinkel seinen Nachbarn an und sah, wie dieser sein erigiertes Glied aus der Hose geholt hatte und jetzt daran rieb. Seine Seele erstarrte und schien ihre Lebendigkeit einzufrieren, und sein Körper tat es ihr gleich. Er traute sich kaum zu atmen und war unfähig sich zu bewegen. Er glaubte, dass jede Bewegung von ihm den anderen ermutigen könnte, irgendetwas zu tun. Etwas mit ihm zu tun. Stumm und mit Angst vor dem, was kommen könnte, blickte er nach vorn. Die Bilder auf der Leinwand kamen schon nicht mehr bei ihm an. Er war der Situation auf eine unbeschreibliche Art und Weise ausgeliefert.
    Nun spürte er eine Hand auf seinem Bein. Durch den Stoff der Hose fühlte er, wie sie langsam nach oben strich und seinen Schritt erreichte. Die Hand drückte seine Hoden. Wie von fern hörte er das leise Ratschen, als sein Hosenstall geöffnet wurde und war sich sicher, nichts damit zu tun zu haben. Die Hand glitt gleich darauf hinein und verschaffte sich Zugang in seine Unterhose. In seinem Inneren war er völlig aufgewühlt, aber er verwandte seine ganze Kraft darauf, sich nichts anmerken zu lassen. Es gelang ihm, sich von dem, was nun geschah, abzutrennen. Das war nicht mehr sein Körper. Das war nicht mehr er. Es war, als wenn er sich selbst mit seinem Paar Augen aus einigem Abstand beobachten würde. Wie einen Fremden. Er spürte Angst in sich, die seine Erstarrung vollendete.
    Teilnahmslos ließ er alles über sich ergehen. Er war nicht in der Lage, den anderen

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