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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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möglich?“
    „Aber immer, meine Gnädigste. Was kann ich für Sie tun?“ Herr Diopi schien eine wahre Frohnatur zu sein.
    Unterdessen hatte Herr Hamadi begriffen, dass seine Tätigkeit beendet war und einen Arbeitszettel ausgefüllt, den er nun Mechthild zur Abzeichnung vorlegte.
    „Einen Moment noch, Herr Diopi. Bleiben Sie dran. Ich muss nur noch den Dolmetscher entlassen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass Sie so gut Deutsch sprechen.“
    Sie griff nach dem Stempel des Polizeipräsidiums und drückte ihn auf das Formular. Eine angefangene Stunde, hatte Herr Hamadi eingetragen. Und eine übermäßig hohe Pauschale für die Anreise. Unverschämt, dachte Mechthild. Sein Büro war höchstens zehn Minuten vom Präsidium entfernt. Sie unterzeichnete trotzdem.
    Mit einer stummen Verbeugung verließ der Dolmetscher das Büro.
    „So, jetzt bin ich wieder dran“, nahm Mechthild ihr Gespräch mit Herrn Diopi wieder auf. „Wo haben Sie so gut Deutsch gelernt?“ Ein bisschen Small talk vorab konnte nicht schaden.
    „Ich habe in Köln Informatik studiert und bin dann nach dem Diplom wieder in meine Heimat zurückgekehrt, um hier die Firma aufzubauen.“
    „Und das lohnt sich in Afrika?“
    „Aber ja, wir sind hier Marktführer“, erwiderte Herr Diopi schamlos übertreibend. „Wir sind die Besten!“
    Mechthild erläuterte, dass Herr Diopi einen deutschen Kunden aus Bremen namens Heinz Lautermann hatte, verschwieg aber, dass er tot war. „Wie ist es zu dieser Geschäftsverbindung gekommen?“
    „Wahrscheinlich so wie immer: übers Internet!“ antwortete ihr Gesprächspartner, aber ließ eine abschließende Antwort noch offen. Im Hintergrund hörte Mechthild, wie Herr Diopi auf seine Tastatur einhämmerte. „Ja, so ist es. Er hat zuerst unser Angebot einer kostenlosen E-Mail-Adresse wahrgenommen und dann später um eine Speichererweiterung mit Zwischenspeicher gebeten. Wahrscheinlich hatte er immer wieder größere Datenmengen von anderen Absendern abzuspeichern, da er nicht immer online war.“
    „Das müssen Sie mir genauer erklären. Wie muss ich mir das vorstellen, und wie bekommt man die Speichererweiterung?“
    „Unsere kostenlose E-Mail-Adresse offeriert eine Speicherkapazität von zwölf Megabyte. Das reicht für den Normalverbraucher. Wenn einer aber mehr braucht, dann stellen wir ihm zusätzlichen Platz auf unserem Server zur Verfügung. Das kostet aber. Wir erheben monatlich eine Gebühr. Im Voraus!“
    „Aha, und die ziehen Sie dann jeweils vom Konto des Benutzers ein?“
    „Beinahe richtig!“ Herr Diopi lachte mal wieder. „Wissen Sie, das ist so eine Sache mit den Banken im Senegal. Ich habe da mehr Vertrauen in die Post.“
    „Was meinen Sie damit?“
    „Na, ganz einfach“, erklärte Herr Diopi. „Der Nutzer schickt uns die Gebühr in bar. Bei Herrn Lautermann waren das ... Moment mal eben ... Bei ihm waren das zehn US-Dollar im Monat.“
    „Und woher wissen Sie, von wem das Geld kommt?“
    „Auch das läuft bei uns völlig unkompliziert.“ Herrn Diopi schien es eine wahre Freude zu sein, Mechthild in die Geheimnisse seines Erfolges einzuweihen. „Der Nutzer erhält von uns eine Kundennummer. Die schreibt er auf einen Zettel, legt das Geld dabei und fertig. Es gab noch nie ein Problem!“
    Mechthilds Herz schlug schneller. „Und die Briefe legen Sie dann fein säuberlich in Ihrer Buchhaltung ab?“
    „Ja, was dachten Sie denn? Senegal ist doch keine Bananenrepublik! Natürlich habe ich eine saubere Buchführung“, kam es aufgebracht zurück.
    „So habe ich es nicht gemeint“, beschwichtigte Mechthild. „Mir sind nur die Gepflogenheiten im Senegal nicht vertraut. Das bedeutet aber doch auch, dass Sie mir im Prinzip diese Buchungsunterlagen zusenden könnten, oder?“
    „Kein Problem. Ich mache Ihnen eine Kopie und faxe sie Ihnen zu!“
    Jetzt lächelte Mechthild. Sie freute sich, ein Stück weitergekommen zu sein. „Es wäre mir lieber, ich würde die Originale erhalten. Ich brauche die darauf befindlichen Fingerabdrücke. Wissen Sie, Herr Lautermann ist nämlich ermordet worden. Möglicherweise hat sein Mörder die Briefe an Sie geschickt!“
    „Oha, ich verstehe!“ Herr Diopi machte eine Pause. Er schien nachzudenken.
    Na, dachte Mechthild. Musst du jetzt zugeben, dass deine Buchführung doch nicht so sauber ist, wie du behauptest?
    Aber Lamin Diopi wollte etwas anderes. „Ich mache das!“ versicherte er. „Ich habe hier Ihre Homepage des Bremer Polizeipräsidiums

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