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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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Zuhälter an. Der Schutz der Frau und ihrer Bedürfnisse standen im Vordergrund.
    Bernd Schultze trat an den Ladentisch. „Wir wollen zu den Videokabinen“, wandte er sich an die Verkäuferin, eine schlanke Dunkelhaarige im blauen Hosenanzug, ungefähr Ende zwanzig.
    „Gerne, das macht sechs Euro. Frauen haben freien Eintritt.“
    Die Frau hinter dem gläsernen Tresen, auf dem Sonderangebote von Sexmagazinen gestapelt waren, zeigte keinerlei Reaktion auf das Outfit der beiden. Es schien sie entweder nicht zu erstaunen, dass ein Mann mit einer Frau zu den Videokabinen wollte, oder es interessierte sie einfach nicht.
    Bernd Schultze erhielt einen Kassenbeleg, und die Verkäuferin wies ihnen den Weg zu einer kleinen Tür am anderen Ende des Ladens. Als sie dort ankamen, wurde ein Summer betätigt, und die Tür öffnete sich zu einer Treppe in den Keller. Alles war sehr ordentlich und sauber. Die Treppe und der Boden vor den Kabinen war mit einem pflegeleichten, schwarzen Gummibelag versehen. Es herrschte zwar nur schwaches, indirektes Licht, aber es war hell genug, um alles zu erkennen. Hinter der Treppe begann ein Flur, an dem rechts und links Videokabinen standen. Zwei Männer mittleren Alters gingen vor den Kabinen auf und ab. Als sie Ayse und Bernd Schultze sahen, taxierten sie sie kurz, kümmerten sich dann aber nicht weiter um sie. Die Türen einiger Kabinen waren geschlossen, andere standen offen. In die engen Räume war jeweils ein roter Sessel mit Kunstlederbezug gezwängt worden, auf dem man es sich gemütlich machen konnte, während vor einem die Pornofilme liefen. Mit einer Drucktaste konnte man verschiedene Programme wählen.
    Ayse fiel auf, dass auch hier in die Trennwände zwischen einzelnen Kabinen Löcher gesägt waren. So groß, dass man bequem eine Hand oder auch etwas anderes hindurchschieben konnte. Am Ende des Ganges fiel ihnen eine größere Kabine auf. Sie spähten hinein und sahen zwei Männer Ende fünfzig vor einem Monitor an der Wand stehen. Auf dem Bildschirm trieben es gerade zwei junge Männer miteinander.
    An einer Wand stand eine Art Massageliege mit schwarzen Bezug.
    „Hier sind wir richtig“, flüsterte Bernd Schultze Ayse ins Ohr und trat in den Raum.
    Die beiden Männer drehten sich ihm zu und lächelten.
    „Leider muss ich Sie enttäuschen, meine Herren“, lächelte Bernd Schultze zurück. „Ich bin nicht zu meinem Vergnügen hier, sondern brauche eine Auskunft von Ihnen.“
    Das Lächeln der Männer verschwand sofort, als Schultze ihnen seinen Dienstausweis unter die Nase hielt. Auch in dem schummrigen Licht war auf dem grünen Papier klar zu erkennen, dass Schultze von der Polizei war.
    „Was soll das denn jetzt?“ fragte einer der Männer zurück, ein ziemlich korpulenter Typ, und postierte sich breitbeinig vor Bernd Schultze.
    „Wir sind nur mal zufällig hier reingeraten, um mal zu gucken, was hier so läuft“, sagte der andere.
    „Darum geht es mir nicht“, versuchte Bernd Schultze ihnen den Wind aus den Segeln zu nehmen. „Ich habe kein persönliches Interesse an Ihnen und bin auch nicht hier, um Ihnen Schwierigkeiten zu bereiten. Sie können mir glauben, dass ich ein wahrer Verfechter einer toleranten Gesellschaft bin.“
    „Was wollen Sie denn dann hier?“ wollte der Korpulente wissen.
    „Meine Kollegin und ich haben einen Mordfall zu bearbeiten. Der Ermordete hat wahrscheinlich hier verkehrt. Vielleicht haben Sie ihn hier schon mal gesehen, mit ihm gesprochen oder haben mitgekriegt, mit wem er sich hier getroffen hat!“ Bernd Schultze reichte beiden das Photo von Lautermann.
    Der Korpulente sah sich das Photo eingehend an, schüttelte dann aber den Kopf. „Nein, noch nie gesehen!“ Dann reichte er Lautermanns Bild an seinen Begleiter weiter. Der konnte sich schneller entscheiden.
    „Nee, ist mir auch nicht aufgefallen.“
    Bernd Schultze nahm das Bild wieder an sich. Ayse trat einen Schritt vor. „Ist das denn üblich, dass man sich hier trifft und dann zusammen weggeht?“ wollte sie wissen.
    Der Korpulente ergriff wieder das Wort. „Wissen Sie, eigentlich trifft man sich hier, erledigt seinen Kram und geht dann wieder. Hier kommt keiner her, der mit einem fester anbändeln will. Hier geht es nur um ...“ Er suchte nach dem richtigen Ausdruck.
    „... um schnellen Sex?“
    Der Korpulente nickte. „Wer mehr möchte, also Beziehung und so, der geht zu Hanni tanzen oder schräg gegenüber in den Laden. Da ist richtig Pärchenzeit

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