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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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dienstfrei habt.“ Hanni lächelte Bernd Schultze vielsagend an.
    Bernd Schultze lachte zurück. Er hatte die Anspielung wohl verstanden. „Wir werden mal sehen. Schönen Dank für die Cola!“
    Als die beiden das Lokal verließen, hörten sie noch, wie Hanni jetzt die Musik erheblich lauter drehte. Das Ende der ruhigen Gespräche wurde eingeläutet.
    „Lassen Sie uns noch drüben in die Rembertistraße gehen. Da gibt es auch noch einen bekannten Szeneladen. Vielleicht kommen wir da weiter!“ Schultze marschierte voran.
    „Ich glaub ja nicht mehr dran!“ Ayse eilte hinter ihm her. „So wie es aussieht, schien man Lautermann zu kennen, aber er war wohl keiner der Szenetypen.“
    Und so war es auch in diesem Szenetreff. Glücklicherweise traf Bernd Schultze hier auf Tiger-Lola, den er aus anderen Ermittlungen kannte. Tiger-Lola war immer sehr gesprächig und berichtete mit seiner krächzenden, verlebten Stimme ohne Umschweife seine Erkenntnisse über Heinz Lautermann. Aber er sagte im Grunde auch nichts anderes als Hanni. Lautermann gehörte scheinbar nicht zu der Szene, die ständig auf der Suche nach Kontakten und Sexualpartnern für schnellen Sex waren. Tiger-Lola schilderte ihn als zurückhaltend, ja sogar ein bisschen unnahbar. Lautermann machte niemanden an, und man ließ ihn auch in Ruhe.
    Mit einigen Abstrichen konnte man den Aussagen Tiger-Lolas trauen. Das wusste Schultze. Er kannte ihn schon lange und hatte dessen Hochs und Tiefs im Leben miterlebt. Mal hatte er Geld im Überfluss, kleidete sich dann teuer ein und warf in den schwulen Szenekneipen mit dem Geld nur so um sich. Dann war wieder Ebbe in seiner Kasse, und er verhökerte seine Designerklamotten zu Spottpreisen, um über die Runden zu kommen.
    Tiger-Lola war eigentlich ein netter und sympathischer Typ. Leider finanzierte er seinen Lebensunterhalt mit Einbrüchen, von denen er gern und ausführlich erzählte. Wie von dem Einbruch in eine Diskothek im Viertel, wo er nach dem Aufbrechen eines Tresors erheblich mehr Beute gemacht hatte, als der Diskothekenbesitzer der Polizei angab. Wahrscheinlich um die wahre Höhe seiner Einnahmen dem Finanzamt zu verschweigen.
    Er war auch nicht gewalttätig, obwohl bekannt war, dass er sich trotz seiner geringen Größe sehr wohl zu verteidigen wusste. Trotzdem unterlief ihm beizeiten ein Missgeschick, als er mit einem Gullydeckel die Scheibe eines Juweliers am Steintor einwarf. Just in dem Moment, als der Deckel auf die Scheibe traf und sie zertrümmerte, trat der Inhaber, der nach Ladenschluss noch im Geschäft war, an die Fensterauslage, zog die kurze, graue Gardine vor der Auslage weg und wurde von Glasscherben und dem Gullydeckel getroffen und verletzt. Tiger-Lola wurde zwar nicht erwischt, aber er bedauerte diesen Vorfall bei jeder sich bietenden Gelegenheit.
    Sehr gerne erzählte er auch die Geschichte von dem Polizisten, der ihn bat, doch eine Damen-Rolex für ihn zu besorgen. Angeblich, um sie seiner Frau zum Geburtstag zu schenken. Ein Präsent, dass das Einkommen eines Polizisten nicht erlaubte. Aber Tiger-Lola versicherte, diesem Wunsch nie entsprochen zu haben, und schwieg auch eisern wie ein Grab, wenn jemand wissen wollte, wer der Auftraggeber denn gewesen sei.
    Nach einer weiteren Stunde des zwar unterhaltsamen, aber für die Ermittlungen ergebnislosen Plausches verließen Ayse und Schultze die Gaststätte.
    „Wir brechen ab!“ schlug Schultze vor. „So kriegen wir einfach nichts Entscheidendes über unseren Leutnant heraus.“
    Ayse stimmte ihm zu. Lautermann schien so unauffällig und zurückgezogen gelebt zu haben, dass es schwer war, seine genaueren Lebensumstände zu recherchieren. „Vielleicht bewegen wir uns auch in der ganz falschen Umgebung?“ sagte sie.
    „Gut möglich! Aber zurzeit haben wir keine anderen Anhaltspunkte. Vielleicht kriegt der kleine Heller etwas mehr über die Bewegungen auf Lautermanns Konten heraus. Dann haben wir möglicherweise auch einen neuen Ermittlungsansatz.“
    Sie beschlossen, für heute mit der Arbeit Schluss zu machen. Schultze versuchte Ayse noch zu einem privaten Kneipenbesuch zu überreden, aber sie lehnte ab. Sie wollte lieber nach Hause und in aller Ruhe noch einmal den Fall durchgehen. Es war ja nicht nur der Mord an Lautermann. Es gab ja auch noch die beiden toten und die zwei vermissten Frauen. Der Fall ließ ihr keine Ruhe.
    Schweigend gingen sie noch gemeinsam den Dobben entlang bis zur Sielwallkreuzung. Dort trennten sie sich. Ayse ging

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