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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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würden, und da er die Drohung seiner Mutter sehr ernst nahm, versuchte er weitere Konflikte mit ihr zu vermeiden. Das funktionierte zwar, aber er zog sich auch viel stärker in sich zurück, und neben seiner unerfüllten Liebe zu seiner Mutter wuchs das Misstrauen.
    Berta war vergangene Nacht unbemerkt in sein Zimmer gekommen, und er wurde davon geweckt, als sie an seinem Bettrand sitzend seinen Penis unter der Bettdecke massierte. Als er wach wurde, schlug sie seine Decke zurück und zog sich den Bademantel aus. Sie trug nur Strümpfe an Strumpfbändern, und dieser Anblick erregte ihn noch mehr.
    Er mochte Strümpfe. Er wusste, dass seine Mutter auch solche trug. Wenn er allein zu Hause war, schlich er sich in ihr Badezimmer, verriegelte die Tür und suchte im Wäschekorb nach der Unterwäsche seiner Mutter. Dann saß er auf dem Klodeckel und sog genüsslich den Geruch ihrer getragenen Strümpfe ein. Sein einziger indirekter Körperkontakt mit ihr.
    Berta hatte sich jetzt auf ihn gesetzt und bewegte ihren schweren Körper auf seinem steifen Penis auf und ab. Er konnte nichts mit ihrem Körper anfangen. Er schaute ihn an, sah, wie sich ihre Brüste im Takt ihrer Bewegungen auf und ab schwangen. Aber er traute sich nicht, sie zu berühren oder auch nur irgendetwas zu Berta zu sagen. Sie kam regelrecht über ihn, und er konnte nur stillhalten. Er sah und hörte diesen keuchenden Berg Fleisch über sich, als sich plötzlich sein Penis anspannte wie noch nie. Sein Körper wurde immer heißer, und er begann zu schwitzen. Denn in dieser Nacht geschah noch etwas Außergewöhnliches. Seine Knie wurden ihm weich, er begann zu zittern und immer schneller zu atmen. Er erlebte seinen ersten Orgasmus. Im gleichen Augenblick wälzte sich Berta von ihm herunter. „Geiles Schwein!“ sagte sie zu ihm und verließ einfach das Zimmer.
    Benjamin war völlig durcheinander. Mit seinen verwirrten Gefühlen allein gelassen, fing er an zu weinen. Ganz leise natürlich. Damit bloß keiner etwas hören würde. Er schämte sich.
    Seit dieser Nacht war auch Berta anders geworden. Sie schob ihm die Schuld dafür zu, dass sie nachts zu ihm kommen würde. Sie erzählte ihm ständig, dass er sie anmachen, sie absichtlich erregen würde und sie ihm nicht widerstehen könnte. Aber weil sie ihn gerne mochte, würde sie seinen Eltern nichts davon erzählen. Sie wollte nicht verantwortlich dafür sein, dass er ins Internat kommen würde.
    Benjamin wurde immer verwirrter. Er konnte sich nicht erklären, dass er Berta dazu gebracht hatte, nachts zu ihm zu kommen. Und er die Schuld daran hätte. Er spürte aber auch, dass ihr Tun irgendwie nicht in Ordnung war. Er wusste sich nicht zu helfen. Wahrscheinlich hatte Berta recht, und irgendetwas war mit ihm nicht in Ordnung. Er kam mit der Situation nicht mehr zurecht. Auf der einen Seite sein Vater, den er kaum noch sah, und seine Mutter, der er nichts so recht machen konnte, dass sie ihn liebte − obwohl er sich das immer noch unbedingt wünschte. Auf der anderen Seite Berta, die ihn wenigstens mochte und sich um ihn kümmerte. Sie war sein letzter Halt, und er wollte sie nicht auch noch verlieren.
    Immer häufiger griff er nun abends in das Barfach seiner Eltern und nahm sich vom Cognac oder Wodka. Die Bar war groß, und viele Flaschen galt es auszuprobieren. Am Anfang war er sich sicher, dass niemand etwas merken würde, aber als er begann, größere Mengen zu trinken, füllte er die Flaschen mit Leitungswasser wieder auf.
    Berta erwischte ihn dabei, versprach aber, ihn nicht zu verraten. Geheimnisse verbanden. Seitdem hatte sie ein kleines Arsenal an Flaschen, aus denen sie die von ihm entnommenen Mengen nachfüllte. Doch kurze Zeit später kam sie abends mit einer Flasche im Arm in sein Zimmer und schenkte ihm ein. Manchmal war er an solchen Wochenenden so betrunken, dass er nicht mehr wusste, was alles in seinem Rausch passiert war. Nur manchmal ließ ihn am nächsten Morgen seine schmerzende Vorhaut erahnen, was alles noch geschehen war.
    In der Schule wurde er jetzt schlechter. Seine Mutter machte ihn vor Berta nieder, als sie einen Brief des Klassenlehrers erhalten hatte, in dem er als aggressiv, provozierend und aufmüpfig angeklagt wurde. Das Erreichen des Klassenziels war gefährdet. Er wusste nicht, was er antworten sollte. Später kam Berta mit einer Flasche Wodka zu ihm und tröstete ihn.
    Benjamin schaffte die Schule nicht mehr. Er lehnte sich immer mehr gegen alles auf und nahm jede

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