Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen
die
kombinierte Abhängigkeit von Nikotin und Alkohol oder eine »suchtgefährdete Persönlichkeitsstruktur« vorgegeben sind. Denn wenn jemand schon seit über dreißig Jahren nicht mehr raucht und immer noch Verlangen nach einer Zigarette verspürt, muss er doch weit über das Stadium des körperlichen Entzugs hinaus sein. Also kann die einzig mögliche Erklärung für dieses Phänomen nur ein Fehler in der Erbmasse sein.
Der Satz: »Ich neige zur Sucht« ist nichts als eine weitere Ausrede. Mein Lieblingsautor ist Conan Doyle, meine Lieblingsfigur in seinen Büchern Sherlock Holmes. Es gibt ein Zitat, das mir ganz besonders gut gefällt: »Wenn alle anderen Lösungsmöglichkeiten wegfallen, muss die eine, die noch übrig ist, die richtige sein, egal, wie unwahrscheinlich sie erscheint.« Ich weiß nicht mehr, um welchen Fall es dabei ging, und ich entschuldige mich schon im Voraus bei den Mitgliedern der Sherlock-Holmes-Gesellschaft, die es sicher besser wissen, für meine bestimmt nicht ganz originalgetreue Wiedergabe, aber der Sinn ist der richtige.
Unsere Ausdrucksweise ist in mancher Hinsicht ziemlich arrogant. Beim Arbeiter, der sich jedes Wochenende einen Kasten Bier hinter die Binde kippt, handelt es sich in unseren Augen um nichts weiter als einen saufenden Dummkopf, der es nicht besser weiß. Der erfolgreiche Geschäftsmann, der jeden Tag eine Flasche Whiskey leert, ist dagegen Alkoholiker. Aber er kann eigentlich nichts dafür, er wäre intelligent genug zu erkennen, dass es ihm schadet. Doch er hat keine andere Wahl, mit vernünftigen Argumenten ist er nicht davon abzubringen, also bleibt als einzig mögliche Erklärung eine erbliche Veranlagung, die er nicht beeinflussen kann. Er ist einfach Alkoholiker.
Die Erklärung: »Ich habe eine Anlage zur Sucht« ist das Äquivalent des Geschäftsmannes für: »Ich rauche aus Langeweile«. Ein beruflich erfolgreicher Mann kann Letzteres nicht als Ausrede verwenden, also muss er eine andere für sich finden. Seine Vernunft liefert ihm keine Erklärung, warum er der dummen Sucht nach Zigaretten verfallen ist. Würde er es als »Gewohnheit« betrachten, hieße das, er ist nicht stark genug,
um diese Gewohnheit abzustellen. Also gibt es nur noch den einen Ausweg: »Ich kann nichts dafür! Ich bin einfach so veranlagt.«
Ich möchte jedoch nicht den Anschein erwecken, dass dieser Argumentation ein fundierter Denkprozess zugrunde liegt, in dessen Verlauf sich der Raucher entsprechende Ausflüchte zurechtlegt, um sich selbst und seiner Familie etwas vorzumachen. Es handelt sich hier vielmehr um das verwirrende Zusammenspiel widersprüchlicher Fakten, falscher Informationen, irrationaler Verhaltensmuster und weitgehender Ignoranz, mit dem sich Raucher zeit ihres Lebens herumschlagen. Damit will ich das Verhalten der Raucher nicht bagatellisieren. Und ich habe noch keinen Raucher getroffen, der so tief unten war wie ich oder sich noch größere Lügengeschichten ausgedacht hat, um über diesen Zustand hinwegzutäuschen.
Was mich an den Kursen so außerordentlich fasziniert, ist die unglaubliche Vielfalt an Entschuldigungen, mit denen Raucher zu erklären versuchen, warum sie nicht aufhören können. Eine der ausgefallensten stammt von einer Anwältin:
»Ich kam mit einem Silberlöffel im Mund zur Welt. In der Schule war ich in den meisten Fächern Spitze und auch im Sport immer Beste meines Jahrgangs. Heute bin ich in meinem beruflichen Fachgebiet ebenfalls die Nummer eins.«
Wenn Sie das lesen, haben Sie vielleicht den Eindruck, diese Frau bräuchte vor allem jemanden, der sie in gewisse Schranken weist. Ich hoffe, Sie finden es nicht indiskret, dass ich immer wieder Anekdoten von einzelnen Kursteilnehmern erzähle. Doch ich schildere nur meine Erfahrungen, sei es aus meinen eigenen dunklen Zeiten oder der Periode danach, und ich versuche dabei, so ehrlich und genau wie möglich zu sein, um auch Sie zu befreien. Sie haben gewiss schon meinen Hang zur Übertreibung bemerkt, aber dafür möchte ich mich nicht einmal entschuldigen, ich habe das einfach von der Tabakindustrie übernommen. Außerdem ist sofort klar, wann ich übertreibe, weil entsprechende Passagen immer mit »Stellen Sie sich vor...« oder einer ähnlichen Bemerkung beginnen. Alle anderen Beispiele
entsprechen wahren Begebenheiten, aber meist nenne ich keine Namen, um die Betroffenen nicht bloßzustellen. Die oben erwähnte Anwältin wirkte keineswegs herablassend, sie hoffte verzweifelt, dass ich
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