Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen
völlig andere Menschen zu sein schienen als Nichtraucher.
Die Welt wird eingeteilt in Schwarz und Weiß, in Ost und West, in Reich und Arm, Katholisch und Protestantisch, Oberschicht und Arbeiterklasse. Ich kümmerte mich um diese Klassifizierungen ebenso wenig wie darum, ob jemand sein Ei an der flachen oder der spitzen Seite köpft. Mich interessierte nur die Frage: Sind Sie Raucher? Wenn sie es waren, spielte es keine Rolle, ob mir nun Mutter Theresa, Hitler oder ein Eskimo gegenüberstand – wir hatten eines gemeinsam!
Raucher erschienen mir immer als interessante Menschen, Nichtraucher dagegen als hochnäsige Spielverderber. Oder fühlte ich mich in Gesellschaft von Rauchern einfach wohler? Ich konnte ohne schlechtes Gewissen die Luft verpesten. Ich konnte husten und Asche verstreuen, so viel ich wollte, ohne mich dabei als Idiot fühlen zu müssen. Aber warum wurde mir erst, nachdem ich mit dem Rauchen aufgehört hatte, allmählich klar, dass die meisten meiner Freunde nicht oder nicht mehr rauchten. Meine Frau ist Nichtraucherin!
Die Vorstellung, dass Raucher, Alkoholiker und so weiter eine andere Sorte Mensch sind und zur Abhängigkeit neigen,
beruht auf der Beobachtung, dass sie tatsächlich bestimmte körperliche Eigenschaften haben, die sie von Nichtrauchern und Abstinenzlern unterscheiden. Doch jemand hat eine gewisse Neigung zur Sucht, weil er durch eine Droge in die Abhängigkeit geraten ist und nicht durch einen Fehler in seiner Erbmasse. Das fahle Äußere eines starken Rauchers oder der offensichtliche Bluthochdruck eines Alkoholikers sind die unmittelbare Folge einer systematischen Vergiftung des Körpers. Dass ich Patrick falsch eingeschätzt hatte, lag nicht daran, dass ich ihn nie hatte rauchen sehen, sondern dass ihm das sonst für nikotinabhängige Menschen typische, kränkliche Hautbild, das kraftlose Auftreten oder der unruhige Blick fehlten. Zum Glück erholt man sich nach dem Aufhören schnell wieder, sowohl in körperlicher als auch in mentaler Hinsicht.
Sechzig Prozent der erwachsenen Bevölkerung waren einmal nikotinabhängig. Eine gewaltige Zahl von Menschen mit erblich bedingter Suchtgefährdung! Die restlichen vierzig Prozent waren nur deshalb nicht abhängig, weil ihr Körper das Gift nicht vertrug. Damals waren die Zigaretten meist ohne Filter und sehr stark, der Gewöhnungsprozess war nicht einfach, und vielen von ihnen fehlte der Wille oder das Verlangen, über diesen Prozess hinauszukommen. Und manche konnten sich eine Veranlagung zur Sucht auch aus finanziellen Gründen nicht leisten!
Gut, mögen Sie einwenden, über neunzig Prozent aller Erwachsenen trinken Alkohol, und die meisten von ihnen könnten morgen damit aufhören, dennoch gibt es eine ganz bestimmte Sorte von Trinkern: jene, die aufgrund ihrer Erbanlagen oder ihrer Persönlichkeitsstruktur ihre Trinkgewohnheiten nicht selbst steuern können. Sie würden die letzten Pfennige zusammenkratzen, Kredite aufnehmen, betteln oder stehlen, um genügend Geld zu beschaffen. Genauso ist es mit den eingeschworenen starken Rauchern, die ihren Zigarettenkonsum nicht unter Kontrolle haben.
Aber da irren Sie sich. Betrachten Sie doch nur die Fliegen in der Fleisch fressenden Pflanze. Einige tummeln sich noch unbeschwert
am oberen Teil der Pflanze, andere sind schon halb verdaut in ihren Tiefen verschwunden, der Rest befindet sich irgendwo in der Mitte, doch alle bewegen sich in dieselbe Richtung: nach unten!
Mit der ersten Zigarette treiben Sie sich noch irgendwo am Rand der Fleisch fressenden Pflanze herum. Mit der zweiten haben Sie bereits einen glitschigen Abhang erreicht, der nur noch eine Bewegungsrichtung zulässt. Doch das Gefälle ist so gering, dass sie sich über lange Zeit überhaupt nicht bemerkbar macht. Manche Menschen halten sich ihr ganzes Leben lang in diesem Gelände auf, ohne je zu bemerken, dass sie in einer Falle sitzen. Anderen geht es wie mir, sie rollen kopfüber diesen Abhang hinunter und werden praktisch über Nacht Kettenraucher. Die Fallgeschwindigkeit wird dabei von unzähligen verschiedenen Faktoren beeinflusst. Einer dieser Faktoren könnte Ihre Persönlichkeitsstruktur sein, aber nicht eine vorher bereits feststehende Suchtgefährdung in ihrem persönlichen Charakterbild.
Die Aussage: »Ich neige zur Sucht« ist gleichbedeutend mit dem Bekenntnis: »Ich bin die Sorte Mensch, die gerne auf Betrüger hereinfällt«. Aber wer würde freiwillig auf einen Betrüger hereinfallen? Es gibt wohl
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