Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen
empfangen. Er brauchte zwei Sitzungen und war bei jeder in Tränen aufgelöst. Im Grunde gab das große Elend dieses Mannes den Anstoß, Endlich Nichtraucher! zu schreiben.
Wie ich bereits sagte, halten Raucher nur aus Angst an ihrer Sucht fest. Und wer bereits unter einer nikotinbedingten Erkrankung leidet, empfindet diese Angst noch stärker. Eine Einschränkung des Konsums mindert nur den Wunsch aufzuhören und verstärkt gleichzeitig die Illusion, Rauchen sei ein Genuss. Dadurch wächst die Panik und hindert Raucher daran, meine
Anweisungen richtig zu verstehen. Diese Enttäuschung erlebe ich immer wieder mit Rauchern, die bereits erkrankt sind. Ich weiß, dass auch ihnen das Aufhören leicht fallen könnte, doch es ist schwierig, sie in einen so entspannten Zustand zu versetzen, dass sie meine Ausführungen nicht nur hören, sondern auch verstehen.
Das erste Treffen mit diesem Mann war absolut nutzlos. Ich drang nicht zu ihm durch. Doch die Saat, die ich gesät hatte, begann während unseres zweiten Treffens aufzugehen. Für kurze Zeit war die Angst aus seinem Gesicht gewichen, kehrte jedoch nach einigen Momenten wieder zurück. Stellen Sie sich vor, eine Person fällt aus einem Boot in einen sehr tiefen See. Sie greifen nach ihr, können sie aber nicht fest genug fassen. Aus Angst, Sie könnten die Person dabei ganz fallen lassen, wagen Sie es aber auch nicht, den Griff zu verändern. Im Gesicht des Fallenden erkennen Sie einen Ausdruck des Entsetzens. Langsam entgleitet er Ihnen und verschwindet im Dunkel des Wassers. Der entsetzte Gesichtsausdruck verfolgt Sie bis an Ihr Lebensende, und immer wieder fragen Sie sich, ob Sie ihn hätten retten können. Genauso erging es mir mit diesem Mann. Ich verfügte über das nötige Wissen, um ihn aus dem Labyrinth herauszuführen, konnte es ihm aber nicht vermitteln. Schließlich kam mir die Idee, es aufzuschreiben, dann könnte er es lesen, sooft er wollte und wann immer er sich in der richtigen Verfassung fühlte. Vielleicht würde er es dann verstehen.
Der Mann schien mehr Kontrolle über sich zu haben, als er nur fünf Zigaretten am Tag rauchte, als zu der Zeit, als es vierzig waren. Doch die Lage stellt sich nur so dar, solange man von der verzerrten Vorstellung ausgeht, der Konsument habe die Droge unter Kontrolle. Nehmen Sie die Fakten. Als er vierzig Zigaretten rauchte, war er sich dessen überhaupt nicht bewusst, doch beim Stand von fünf Zigaretten täglich war sein ganzes Leben von dem teuflischen Kraut bestimmt, denn:
DIE DROGE HAT DEN KONSUMENTEN
UNTER KONTROLLE.
Bei vierzig Zigaretten am Tag dachte er überhaupt nicht darüber nach. Erst als er versuchte, aus der Falle zu entkommen, wurde ihm sein Konsum bewusst. Wäre er heroinabhängig gewesen, hätte er zwar das Gesetz übertreten, sich aber dennoch bei der staatlichen Gesundheitsbehörde registrieren lassen können, um dann kostenlos Heroin und medizinische Hilfe zu erhalten. Als Nikotinabhängiger kann er sich seine Droge nicht einmal zu reellen Preisen kaufen. Er muss an den Staat ein Dreifaches des eigentlichen Wertes als Steuer abführen. Bevor der Mann zu mir kam, hatte er seinen Arzt konsultiert. Dessen Rat lautete: »Sie müssen aufhören. Das Rauchen wird Sie umbringen.«
»Ich weiß, deshalb komme ich ja zu Ihnen.«
Der Arzt verschrieb ihm zum Preis von dreißig Mark plus Rezeptgebühr Kaugummis, die genau die Droge enthielten, von der er loskommen wollte.
Vielleicht halten Sie diesen Fall für eine Ausnahme, und Sie würden es selbst nie so weit kommen lassen. Nehmen Sie Ihre rosa Brille ab! Jedes Jahr erreichen zweieinhalb Millionen Raucher dieses Stadium! Glauben Sie wirklich, dass all diese Menschen nachts in aller Ruhe das Zeitliche segnen? Dieser Mann war noch am Leben, aber er befand sich auf dem Weg ins Jenseits, genau wie Sie, wenn Sie nicht aufhören!
In seinem Bekanntenkreis galt er jedoch als einer dieser glücklichen Raucher, die es bei fünf Zigaretten am Tag belassen können. Sie hatten ihn auch nie weinend erlebt oder über seine Depressionen sprechen hören. Wie alle Raucher kommen wir uns zwar etwas dumm vor, rauchen aber einfach weiter und rechtfertigen unsere Dummheit mit fadenscheinigen Ausreden. Würden alle Raucher nur einmal den Kopf aus dem Sand nehmen und ihrem Hass auf das Rauchen Luft machen, wäre es genau wie das Schnupfen innerhalb kürzester Zeit tabu. Nur weil wir glauben, alle anderen würden es genießen, klammern wir uns weiter an die Illusion, es
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