Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen
nicht schafft. Schuld daran ist die Psyche.
Genau dieses Problem macht den Rauchern, und manchmal auch den Nichtrauchern, zu schaffen. Weil sie genau wissen, dass Rauchen zum Tod führt, sollten sie eigentlich in der Lage sein, damit Schluss zu machen. Aber über den starken Wunsch, aus ihrem Gefängnis auszubrechen, kommen sie nicht hinaus. Letzten Endes siegen die Illusion, Rauchen sei ein Genuss oder ein starkes Bedürfnis, und die Angst, man könnte es nicht schaffen. Also muss man diese Illusion loswerden.
Ein gutes Beispiel ist auch jene Frau, die als Einzige bisher eine Sitzung vorzeitig verlassen hat. Das war noch zu der Zeit, als ich Einzelkurse durchführte. Sie war eine eindrucksvolle Erscheinung: hoch gewachsen, elegant und gut aussehend. Die meisten Raucher leiden unter mehr oder weniger großen Ängsten, wenn sie meine Kurse besuchen. Diese Frau hatte alles versucht, um nicht mehr zu rauchen, von Hypnose, Akupunktur und Willenskraft bis hin zu Nikotinkaugummis. Wenn ein Raucher dies alles hinter sich hat, merkt man ihm das in der Regel auch an. Doch sie saß absolut ruhig und gefasst auf ihrem Stuhl, ein Lächeln auf den Lippen. Das irritierte mich, weil es nicht dem gewohnten Muster entsprach. Ich hatte sie schon im Verdacht, für die Tabakindustrie zu spionieren.
Ungefähr nach der Hälfte unserer Sitzung wich das Lächeln plötzlich einem Ausdruck des Schreckens. Sie stand auf und sagte: »Es tut mir Leid, aber ich muss gehen.« Ich verstand nicht, warum. Ich hatte weder über Lungenkrebs noch den Verlust von Gliedmaßen gesprochen. Ganz im Gegenteil, ich war gerade dabei, ihr klarzumachen, wie schön es wäre, nicht mehr
Sklave dieses Glimmstengels zu sein. Zu Beginn meiner Arbeit als Kursleiter rief ich die Teilnehmer nach dem Kurs an, um herauszufinden, wie es ihnen ginge. Allerdings musste ich bald die Erfahrung machen, dass der eine oder andere mich belog. Mir wurde eines klar: Obwohl ich die Leute ermutige, mich jederzeit anzurufen, wenn sie es für nötig erachten, darf ich mich auf keinen Fall bei ihnen melden. Denn damit wäre ich nicht mehr ihr Lebensretter, sondern ihr Kontrolleur.
Doch zurück zur eigentlichen Geschichte. Ich konnte die Frau also nicht anrufen, um zu erfahren, was in ihr vorgegangen war. Also nahm ich an, ihr war plötzlich eingefallen, dass sie das Gas nicht abgedreht hatte oder ein Kind abholen musste.
Doch einige Tage später meldete sie sich bei mir und lieferte mir die Erklärung: »Es tut mir schrecklich Leid. Alle zwei Monate schickt mich mein Mann zu irgendeinem Quacksalber, der mir helfen soll, mit dem Rauchen aufzuhören. Als ich zu Ihnen kam, hatte ich keinerlei Motivation und wusste, Sie würden mir nicht helfen können. Aber Sie haben den richtigen Nerv getroffen. Mir wurde mit einem Mal klar, dass ich damit Schluss machen muss. Das machte mir Angst, weil ich nicht darauf vorbereitet war.«
Ich sollte jedesmal eine Wette abschließen, wenn ein Raucher behauptet: »Ich werde schon aufhören, ich muss nur den richtigen Zeitpunkt abwarten.« Doch der kommt nie.
Die Frau kam noch einmal zu mir und fand es schließlich ganz einfach. So einfach, dass sie nun zu meinen größten Befürwortern gehört. Aber wie schon erwähnt, sind die Probleme, wenn man mit dem Rauchen Schluss macht, zu neunundneunzig Prozent psychischer Natur. Und all die schlagkräftigen Argumente führen zu einer gewissen Panik und lassen das Gefühl entstehen, man müsste ein Opfer bringen. Mit den körperlichen Auswirkungen verhält es sich genau entgegengesetzt. Das lässt sich gut anhand des folgenden Witzes veranschaulichen:
Ein Betrunkener will eine Abkürzung durch den Friedhof
nehmen und fällt in ein offenes, aber leeres Grab. Nach einigen vergeblichen Versuchen, sich daraus zu befreien, ist er völlig erschöpft und bleibt wie erstarrt liegen. Kurz darauf kommt ein zweiter Betrunkener, dem das Gleiche passiert, nur glaubt er, dass bereits ein Toter in dem Grab liegt. Natürlich sind seine Anstrengungen zu entkommen ungleich größer als die des Ersten. Doch schließlich überkommt auch ihn völlige Erschöpfung, und er ist ebenfalls davon überzeugt, dass seine Kräfte nicht ausreichen, um nach oben zu gelangen. Da erwacht der erste Betrunkene und fragt: »Was machst du denn hier?« Daraufhin springt der zweite Betrunkene aus dem Grab, als wäre es eine der leichtesten Übungen.
Echte Misserfolge treten bei uns sehr selten auf, aber wenn es passiert, bereitet mir das schlaflose
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