Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen
Gefängnis befindet, aus dem es seiner Meinung nach keinen Ausweg gibt. Letzterer realisiert nicht, dass er im gleichen Gefängnis sitzt. Welcher von beiden ist nun stärker abhängig? Oder stellen wir die Frage anders: Welcher von beiden hat die größere Chance, aus dem Gefängnis freizukommen? Wenn Sie wissen, Sie sitzen im Gefängnis und wollen ausbrechen, könnte es Ihnen möglicherweise gelingen. Wenn Sie sich aber Ihrer Gefangenschaft gar nicht bewusst sind oder erst zu einem späteren Zeitpunkt ausbrechen wollen, sind Ihre Chancen, heute die Freiheit zu erlangen, praktisch gleich Null.
Ein guter Vergleich sind Fleisch fressende Pflanzen. Insekten werden vom Geruch der klebrigen Substanz angezogen, die sich am Rand und an der Innenfläche der Pflanze befindet. Die Härchen der Pflanze sind alle in eine Richtung ausgerichtet – nach unten. Das und die Gesetze der Schwerkraft sorgen dafür, dass eine Fliege allmählich immer weiter nach unten transportiert wird. Die Fliege kümmert sich zunächst nicht weiter darum, sie kann ja jederzeit wieder wegfliegen. Aber warum sollte sie, wo doch der Nektar der Pflanze so köstlich schmeckt. Erst wenn sie bemerkt, dass sie von den Säften am Grund der Blüte allmählich
aufgelöst wird, hat sie einen Grund, vom Nektar abzulassen. Doch jetzt ist es zu spät! Zu diesem Zeitpunkt hat sie schon so viel von der klebrigen Substanz aufgenommen, dass sie sich nicht mehr bewegen, geschweige denn fliegen kann.
Doch unabhängig davon, ob es sich um junge, alte, Gelegenheits- oder Kettenraucher handelt, oberstes Ziel sollte es sein, sie davor zu bewahren, überhaupt in die Falle zu treten. Doch in diesem Punkt versagt unsere Gesellschaft völlig. Und sind die Raucher einmal in der Falle, dürfen wir, angesichts der Tatsache, dass jedes Jahr zweieinhalb Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens sterben, einfach abwarten, bis sie ganz unten angekommen sind und sich der Boden unter ihnen öffnet? Müssen jene, die noch einmal davonkommen, dreißig Jahre im gleichen Elend verbringen wie ich?
Mit meiner Methode kann jeder noch lebende Raucher aus seinem Gefängnis ausbrechen. Um Jugendliche vom Rauchen abzuhalten, stellt unsere Gesellschaft immense Summen für Aufklärungskampagnen bereit. Geraten sie dann doch in die Sucht, bezichtigen wir sie der Dummheit. Doch im Grunde sind wir die Dummen. Warum sollten mögliche Gesundheitsschäden sie davon abhalten, einmal eine Zigarette zu rauchen? Eine Zigarette wird sie nicht umbringen. Auch zwei nicht. Aber mit der zweiten Zigarette sitzen sie bereits in der Falle!
Unsere Kinder sind nicht minder intelligent als wir. Wenn wir ihnen erklären, wo die Falle lauert, tappen sie nicht hinein. Zugegeben, die Nikotinfalle ist subtil aufgebaut, aber zumindest den Versuch, sie darüber aufzuklären, sollten wir unternehmen. Falls es dazu bereits zu spät ist, müssen wir jede Gelegenheit nutzen, unseren Kindern zu erklären, dass mit wachsender Abhängigkeit von einer Droge auch die Illusion zunimmt, diese zu benötigen. Sollten wir ihnen nicht deutlich vor Augen führen, dass jene Kettenraucher, die sie heute noch verachten, einmal in der gleichen Situation waren und es einfach nicht geschafft haben, rechtzeitig aufzuhören? Sollten wir uns nicht bemühen, ihnen klarzumachen, dass die Droge nach und nach Körper und Psyche zerstört, und je stärker man dies
ignoriert, umso verzweifelter sucht man nach fadenscheinigen Ausreden für: Nur noch eine Zigarette!
Wenn ich bei Radiointerviews Hörerfragen beantworte, meldet sich immer mindestens ein Anrufer mit dem Einwand: »Warum sollte ich mit dem Rauchen Schluss machen? Ich genieße es! Ich kenne das Risiko, das ich eingehe, und wenn ich bereit bin, es einzugehen, ist das ganz allein meine Sache.« Die Antwort: »Kein Mensch will Sie zum Aufhören zwingen. Allen hilft nur Rauchern, die selbst den Wunsch haben aufzuhören.« Das ist aber nicht richtig. Ich weiß, dass jeder Raucher den Wunsch hat aufzuhören. In der Anfangsphase meiner Kurse fragten wir die Raucher: »Wollen Sie aufhören?« Doch bald war mir klar, dass die Frage dumm war. Gäbe es einen magischen Knopf, den man nur drücken müsste, um am nächsten Morgen mit dem Gefühl aufzuwachen, man hätte niemals im Leben jene erste Zigarette geraucht, wären die einzigen, die morgen früh noch rauchten, jene Jugendlichen, die gerade erst angefangen haben und davon überzeugt sind, nicht abhängig zu werden – wie Sie und ich es einmal
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