Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen
Natur für die Nikotinfalle bereithält, ist jenes mit der Fliege, die von einer Fleisch fressenden Pflanze angelockt wird. Zunächst nippt die Fliege vom Nektar. Warum sollte sie vor der Pflanze Angst haben? Die Fliege hat Flügel und kann jederzeit wegfliegen. Doch aus welchem Grund sollte sie das tun? Der Nektar schmeckt köstlich. Erst als ihr langsam klar wird, dass sie im Begriff ist, von der Pflanze aufgefressen zu werden, und nicht umgekehrt, hat sie den Wunsch wegzufliegen. Doch nun ist es zu spät.
Die Nikotinfalle funktioniert viel subtiler. Ohne süße Verlockungen. Die ersten Zigaretten schmecken abscheulich, damit werden latente Ängste vor einer möglichen Abhängigkeit sofort wieder eliminiert. Die Fliege weiß beim ersten Versuch, der Pflanze zu entkommen, dass sie gefangen ist. Das Opfer in der Nikotinfalle hingegen weiß selbst nach einem erfolglosen Versuch zu entkommen nicht, dass es wirklich fest sitzt. Es ist durchaus denkbar, dass viele Raucher leben und sterben, ohne sich je ihrer Abhängigkeit bewusst zu sein. Sie glauben, das Rauchen unter Kontrolle zu haben, weil sie es genießen.
Ich sagte, es sei denkbar, dass viele Raucher sich ihrer Abhängigkeit nicht bewusst sind. Doch in Wirklichkeit stelle ich dies ernsthaft in Frage. Im Lauf meiner Bemühungen, das Rauchen
von Grund auf zu verstehen, fand ich es immer wieder frustrierend, dass ich rückblickend nicht mehr feststellen kann, welche Gefühle ich in puncto Rauchen zu welchem Zeitpunkt hatte. Erschwerend kommt noch hinzu, dass man, abgesehen von einer guten Gedächtnisleistung, auch noch berücksichtigen muss, dass die eigenen Ansichten in der betreffenden Zeit etwas vernebelt waren. Doch wie kann man das Ausmaß der Vernebelung feststellen? Mein eigener Fall ist besonders verwirrend. Ich war Kettenraucher und musste als solcher davon überzeugt sein, dass mir das Rauchen größeren Genuss und mehr Hilfe bot als einem Gelegenheitsraucher. Andererseits kann ich mich aber nicht daran erinnern, das Rauchen einer Zigarette bewusst genossen zu haben.
Hätten Sie mich wenige Tage, nachdem ich zu rauchen aufgehört hatte, gefragt, wann mir meine Abhängigkeit bewusst geworden war, hätte ich vermutlich geantwortet, mit Ende Zwanzig, Anfang Dreißig, als ich sowohl meiner jungen Familie als auch meinem verantwortungsvollen Beruf gerecht werden musste. Rufe ich mir jedoch einzelne gesicherte Fakten ins Gedächtnis, saß ich bereits zu einem viel früheren Zeitpunkt in der Falle.
Ich erinnere mich zum Beispiel an einen Kinobesuch mit zwei anderen, ebenfalls jugendlichen Angestellten aus meiner Firma. Wir sahen einen Film über den Boxer Rocky Graziano, in dem es vor allem darum ging, wie dieser nach einer Morphiumbehandlung im Krankenhaus drogenabhängig wurde. Die schrecklichen Entzugserscheinungen waren à la Hollywood dargestellt. In gedrückter Stimmung verließen wir das Kino, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Schließlich wurde das Schweigen durch eine Bemerkung unterbrochen: »Ich höre auf zu rauchen!« Keiner der beiden anderen wollte etwas dagegen einwenden, jeder nickte nur zustimmend. Ich war der Älteste von uns dreien. Mit siebzehn hatte ich noch nicht ganz zwei Jahre regelmäßigen Rauchens hinter mir. Was brachte jeden von uns dazu, die im Film völlig überzeichneten Entzugserscheinungen auf das Rauchen zu übertragen? Damals
herrschte noch nicht die Angst vor Krebs, und keiner von uns hatte wirklich realisiert, dass es so etwas wie Nikotinabhängigkeit gab. Es kann nur eine Antwort auf diese Frage geben: Wir wussten bereits, dass wir abhängig waren! Ich kann heute nicht mehr beurteilen, ob es uns richtig bewusst oder nur in unserem Unterbewusstsein verankert war.
Bei einem noch weiter zurückliegenden Zwischenfall war ich erst fünfzehn. Mein bester Freund, Desmond Jones, litt unter einem Phänomen, das ich zunächst als besonders schweren Fall von Niedergeschlagenheit betrachtete. Eine Weile zeigte er nicht das geringste Interesse an Sport oder am Pokerspielen. Dies wurde so schlimm, dass ich ihn eines Tages daraufhin ansprechen musste. Ich ahnte, dass er einen aufregenden neuen Zeitvertreib entdeckt hatte, und war überzeugt davon, dass ich es war, der etwas versäumte. Sie haben es bereits erraten, es ging um Mädchen. Nachdem er schon auf zweimonatige Erfahrungen zurückblicken konnte, fühlte er sich verpflichtet, mich an seinem beachtlichen Wissensschatz teilhaben zu lassen. Schnell wusste ich, was wichtig
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