Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen
vermissen, leugnet man die Existenz von Phänomenen wie Ehrgeiz, Vorstellungskraft oder Sexualtrieb. Manchmal übertreffen die Erwartungen sogar die Realität. Das größere Problem aber liegt in der zweiten Behauptung: »Ich weiß, was mir fehlen würde.« Damit stimme ich zunächst überein. Das Leben geht zwar weiter, wenn man plötzlich auf ein bestimmtes Vergnügen verzichten muss, doch wird man das Gefühl des Verzichts nie ganz los.
Die wahre Raffinesse und Stärke der Nikotinfalle besteht darin, dass ihre Opfer zugleich ihre Befürworter sind. Sie macht den Raucher glauben, er sei nicht abhängig und, egal, wie schlimm es in Wirklichkeit schon um ihn steht, er rauche aus freien Stücken. Er schafft sich seine persönliche Fleisch fressende Pflanze, und je tiefer er in den Abgrund rutscht, umso mehr wünscht er sich, in der Falle zu bleiben.
Schon bevor die Falle zuschnappt, sind wir uns darüber im Klaren, dass es stichhaltige Gründe gegen das Rauchen gibt. Trotzdem versucht praktisch jeder einmal eine Zigarette. Ich gehe jede Wette ein, dass es unter einer Million Menschen nicht einen einzigen gibt, der noch nie eine Zigarette probiert hat. Auch unter den vielen Millionen, die nicht in Abhängigkeit geraten sind, gibt es kaum einen, der nicht zumindest einen Versuch gewagt hat.
Ich sagte bereits, wenn man auf eine Annehmlichkeit plötzlich verzichten muss, wird man nie mehr das Gefühl los, etwas zu versäumen. Ebenso habe ich darauf hingewiesen, dass die Nikotinfalle subtiler und raffinierter funktioniert als das Prinzip der Fleisch fressenden Pflanze, mit einem Unterschied: Für die Fliege gibt es kein Entrinnen mehr, wenn sie erkannt hat, dass sie in der Falle sitzt. Wie kann sich ein Raucher für immer aus der Nikotinfalle befreien? Und angenommen, er schafft es: Kann es einen einfachen Weg geben?
Ich verspreche Ihnen, es gibt ihn. Die Fliege kann sich nicht mehr aus der Fleisch fressenden Pflanze befreien, weil sie nicht die körperliche Kraft besitzt, sich von dem klebrigen Nektar zu lösen. Beim Raucher ist es nicht eine Frage der physischen Stärke. Das Gefängnis existiert nur im Kopf. Raucher werden unversehens ihre eigenen Gefangenen. Einige wenige schaffen dank ihres starken Willens, ihrer Erfindungsgabe und der nötigen Hilfe die Flucht aus einer Festung, wie aber soll man aus einem Gefängnis ausbrechen, das nicht sichtbar ist, einem Gefängnis, in dem man sein eigener Häftling ist, einem Gefängnis, in dem der Wunsch auszubrechen immer wieder überlagert wird vom Wunsch, drin zu bleiben.
Die Stärke der Nikotinfalle ist gleichzeitig auch ihre Schwäche, weil man sein eigener Gefangener ist und die Gründe, warum es dazu kam, trügerisch sind. Sobald die Illusion zerstört ist, die sie zunächst Raucher bleiben lässt, sind sie praktisch schon befreit. Ehemalige Raucher werden sich niemals ganz frei fühlen, solange sie glauben, auf einen Genuss oder eine Hilfe verzichten zu müssen. Aber die wunderbare Wahrheit ist:
RAUCHEN BIETET WEDER GENUSS NOCH HILFE!
Wenn Sie diese Wahrheit einmal verstanden und akzeptiert haben, werden Sie niemals wieder das Gefühl haben, auf etwas verzichten zu müssen!
Es fällt Ihnen schwer, das zu glauben? Würde es Ihnen schwer fallen, sich nicht mit einem Hammer auf den Daumen schlagen zu dürfen? Oder machen Sie sich übermäßige Gedanken darüber, dass Sie sich keinen Schuss Heroin verabreichen dürfen? Natürlich nicht. Warum aber glauben Sie, haben Heroinabhängige dieses große Verlangen? Beneiden Sie diese Personen? Natürlich nicht. Im Gegenteil, Sie empfinden Mitleid für sie. Warum werden Heroinabhängige von Außenstehenden aus einem so unterschiedlichen Blickwinkel betrachtet, als sie sich selbst sehen. Wurde die eine Perspektive vielleicht durch den Einfluss einer Droge massiv verändert? Nichtraucher sehen Raucher von einer völlig anderen Warte aus als Raucher sich selbst. Warum? Versuchen Sie folgendes: Betrachten Sie sich mit den Augen eines Nichtrauchers!
Sowohl Raucher als auch Exraucher sagen oft: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie wirklich noch kein einziges Mal Lust auf eine gelegentliche Zigarette hatten.« Der einfache Grund dafür ist, ich erinnere mich genau an das Rauchen und sehe es nicht durch die rosarote Brille, die die Gesellschaft mir einmal aufgesetzt hatte, sondern wie es tatsächlich war.
Ich weiß noch, wie anstrengend ich es empfand, morgens aus dem Bett zu kommen, und wie niedergeschlagen und lethargisch
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