Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen
war. Das war keine besondere Leistung, denn es waren nur zwei Dinge. Beide sollten uns älter und abgeklärter erscheinen lassen, als wir tatsächlich waren. Das Problem war nur, man brauchte dafür Geld, und das hatten wir damals beide nicht. Das eine war ein Filzhut, das andere eine lose aus dem Mundwinkel hängende Zigarette. Humphrey Bogart stand Pate.
Die Ausgabe für den Filzhut ärgerte mich zutiefst. Ich wollte eine alte Pfadfindermütze umtrimmen, doch damit fühlte ich mich eher wie Baden Powell als wie Humphrey Bogart, und die Mädchen sahen es genauso. Das Zigarettenproblem lösten wir, indem wir abwechselnd jeden Samstagabend eine Fünferpackung Players Weights kauften. Während der abendlichen Ausgeh-Runden rauchte jeder von uns zwei Stück, nicht in einem durch, sondern irgendwie schafften wir es, dass sie den ganzen Abend reichten. Ich wohnte in Putney, Desmond in Fulham, auf der anderen Seite des Flusses. Wir machten es uns zur festen Gewohnheit, dass derjenige, der die Packung gekauft
hatte, die fünfte Zigarette in der Mitte auseinander brach und jeder die Hälfte davon rauchte, während wir auf den Fluss blickten und über unsere Eroberungen oder, um bei der Wahrheit zu bleiben, unsere verpassten Chancen diskutierten.
In jenem bestimmten Fall hatte Desmond die Packung erworben. Doch anstatt die fünfte Zigarette zu teilen, steckte er sie sich an und sagte, da er sie gekauft hätte, sehe er auch keine Verpflichtung, sie mit mir zu teilen, und warf die leere Packung weg. Ich sah sofort Rot, holte mit meinem Fuß aus und zielte auf die Packung. Desmond schrie entsetzt auf. Zu spät! Mein Fuß war schon zu nahe an dem Päckchen, um ihn noch zurückzuziehen, und schon landete es in der Themse.
Da war klar, dass noch eine ganze Zigarette in der Packung gewesen war. Ich hatte immer etwas für schwarzen Humor übrig, aber es gibt Dinge, mit denen man sich einfach keinen Spaß erlauben sollte. Die Packung trieb also auf der Wasseroberfläche dahin. Wir warfen vergeblich mehrere Gegenstände ins Wasser, um sie in unsere Richtung zu lenken. An der nächsten Brücke mussten wir unsere Versuche schließlich einstellen. Bedrückt und mit nassen Füßen standen wir da.
Diese Geschichte hat eine Moral. Sollten Sie irgendwann einmal in Versuchung geraten, jemandem einen Streich spielen zu wollen, dürfen Sie dabei niemals außer Acht lassen, welche Katastrophe er zur Folge haben könnte, egal, wie harmlos dieser Streich auch scheinen mag. Katastrophe? Darum geht es in dieser Geschichte eigentlich. Wir waren damals erst fünfzehn und hätten die Zeit bis zum nächsten Wochenende relativ glücklich hinter uns gebracht, ohne auch nur an Rauchen zu denken. Worin bestand die große Katastrophe? Warum waren ein Paar kaputte Hosen, Socken oder Schuhe nicht der Rede wert? Warum aber war es für uns so wichtig, die Zigaretten wieder zurückzuholen?
Raucher, die Ihnen sagen, sie würden nur um des Genusses willen rauchen, können sehr überzeugend sein. Oft handelt es sich um intelligente, willensstarke, dominante Personen, die nur wenige Zigaretten am Tag rauchen. Angeblich halten sie es
tagelang ohne Rauchen aus, wenn sie sich das vornehmen. Warum haben sie aber das Bedürfnis, andere zu beeindrucken? Hätten sie darüber gesprochen, wie sehr sie das Golfspielen genießen, wäre es auch nicht nötig gewesen, die Unterhaltung mit der Bemerkung abzuschließen: »Wenn ich es mir vornehme, kann ich es tagelang ohne Golfspielen aushalten.« Sind sich diese Personen nun darüber im Klaren, dass sie abhängig sind, und wollen nur einen anderen Eindruck erwecken, oder täuschen sie sich selbst über diese Tatsache hinweg? Ich bin mir absolut sicher, dass ich vor oder nach dem Zwischenfall mit der Zigarettenpackung nicht die geringste Ahnung hatte, dass ich bereits abhängig war – und doch war ich es. Als ich den Film über Rocky Graziano sah, musste ich schon von meiner Abhängigkeit gewusst haben, doch wie genau kann ich nicht sagen. In meinem Unterbewusstsein war dieses Wissen offenbar immer vorhanden, vielleicht hat ja der Film die Information vom Unterbewusstsein ins Bewusstsein befördert.
Es gibt bestimmte Mechanismen, um herauszufinden, ob diese Raucher wirklich alles so »unter Kontrolle« haben, wie sie vorgeben. Eigenartigerweise wollen sie nie in meiner Anwesenheit rauchen. Vielleicht denken sie, der Grund dafür liege auf der Hand. Wirklich? Ich habe nichts dagegen, wenn andere Personen in meiner Gegenwart
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