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Für immer tot

Für immer tot

Titel: Für immer tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Aichner
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sind, steckt mein Freund da draußen Ihren Sohn in den Kachelofen und heizt ein. Verstehen Sie das? Ich habe nichts mehr zu verlieren. Entweder Sie beruhigen sich und beantworten meine Fragen, oder Ihr Junge wird gegrillt.
    – Sie sind ein Monster.
    – Von mir aus.
    – Was sind Sie bloß für ein Mensch?
    – Bis heute früh war ich einer von den Guten.
    – Warum tun Sie das?
    – Warum ist meine Freundin tot?
    – Woher soll ich das wissen, ich kenne Sie doch gar nicht, ich kenne auch Ihre Freundin nicht, ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden, keine.
    – Es war Herzversagen, sagen die Ärzte.
    – Das tut mir leid, ehrlich, aber was hat das mit mir zu tun? Bitte, lassen Sie mich zu meinem Kind, bitte, lassen Sie uns gehen.
    – Es war kein Herzversagen. Es war Mord.
    – Sie haben die Falsche, Sie müssen sich geirrt haben, was auch immer Ihnen zugestoßen ist, Sie müssen mir glauben, ich habe nichts damit zu tun.
    – Aber Ihr Mann.
    – Was soll das? Was soll mein Mann damit zu tun haben? Das ist doch Unsinn.
    – Ein Häftling aus dem Gefängnis Ihres Mannes hat heute früh meiner Freundin Plastikfolie um den Kopf gewickelt. So lange, bis sie tot war.
    – Das ist ja schrecklich, was Sie da sagen. Aber ich kann es noch hundertmal wiederholen, ich habe nichts damit zu tun. Und mein Mann auch nicht.
    – Ihr Mann hat den Häftling aus dem Gefängnis gelassen. Damit er meiner Freundin das antun kann.
    – Ich werde jetzt das Fenster aufmachen und schreien.
    – Wenn Sie schreien, drückt mein Freund dem Jungen einen Polster auf den Kopf.
    – Bitte, warum tun Sie mir das an?
    – Weil Sie wissen, dass Ihr Mann damit zu tun hat.
    – Nein.
    – Leopold Wagner. Sagt Ihnen das etwas?
    –
    – Sie kennen ihn.
    – Nein.
    – Doch.
    – Bitte nicht.
    – Sie kennen diesen Mann. Und Sie wissen auch, was er getan hat.
    – Bitte hören Sie auf damit.
    – Sie müssen mir helfen.
    – Wie könnte ich das? Sie entführen mich, halten mich hier fest und bedrohen mein Kind.
    – Sie haben die Nachrichten gesehen, Sie haben von der Frau gehört, die vergraben wurde.
    – Ja. Und?
    – Das ist meine Stiefmutter. Und Wagner ist auch dafür verantwortlich.
    – Bitte lassen Sie uns gehen.
    – Sie liegt irgendwo da draußen unter der Erde, eingesperrt in einer Kiste. Sie wird sterben, wenn Sie nicht reden.
    – Was wollen Sie von mir?
    – Sie müssen aussagen. Dass Sie Wagner kennen, dass er Ihnen ein Kind gemacht hat. Und dass Ihr Mann ihn als Gegenleistung dafür aus dem Gefängnis gelassen hat.
    – Hören Sie auf damit, das ist doch schwachsinnig.
    – Meine Freundin atmet nicht mehr, verstehen Sie das? Sie ist tot. Gestern noch bin ich neben ihr gelegen, ihr Körper war warm, sie hat mich geküsst. Jetzt ist sie kalt. Sie bewegt sich nicht mehr. Und Sie sind verantwortlich dafür.
    – Aufhören, hören Sie auf.
    – Stellen Sie sich vor, Ihr Kind hört auf zu atmen.
    – Nein.
    – Sie sollen es sich vorstellen.
    – Sie sollen damit aufhören.
    – Ich weiß, dass Wagner Ihnen geholfen hat. Irgendwie hat er es hinbekommen, er hat Ihnen dieses Kind gemacht, Ihr Mann hat keinen anderen Ausweg mehr gesehen.
    – Nicht.
    – Sie müssen sehr verzweifelt gewesen sein.
    – Bitte.
    – Sie wollten dieses Kind unbedingt, ich verstehe das, und ich verstehe auch, dass Sie alles dafür tun wollten. Nur haben Sie sich mit dem Falschen eingelassen.
    – Ich weiß.
    – Was wissen Sie?
    – Bitte lassen Sie mich gehen.
    – Dieses Schwein hat Sie befruchtet. Und es war sein Sperma und nicht das Ihres Mannes.
    – Sie sollen aufhören damit, hören Sie auf, halten Sie Ihren Mund, halten Sie Ihren verdammten Mund.
    – Er ist ein Mörder, verstehen Sie, Ihr Mann hat einem Mörder geholfen, er hat Mitschuld, er ist dafür verantwortlich, und wenn Sie jetzt nicht reden, wird noch jemand sterben.
    –
    – Bitte, reden Sie mit mir. Ihr Sohn schläft da draußen am Schoß von la Ortega, es geht ihm gut, sie hat mit ihm gespielt, er hat gelacht, er hat gegessen. Sie müssen sich keine Sorgen machen. Ihrem Sohn wird nichts passieren, das schwöre ich Ihnen. Wenn Sie mit mir sprechen.
    –
    – Wir haben nicht mehr viel Zeit. Sie ist seit zwei Tagen unter der Erde. Wenn Sie uns helfen, können wir sie vielleicht noch rechtzeitig finden.
    – Ich wollte doch nur ein Kind.
    – Ich weiß.
    – Er hat gesagt, Wagner kann uns helfen.
    – Ihr Mann hat einen großen Fehler gemacht.
    – Ja, das hat er.
    – Bitte reden Sie jetzt mit mir. Sie

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