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Für immer tot

Für immer tot

Titel: Für immer tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Aichner
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an die Geräte. Wird nicht lange dauern.
    – Du musst Wagner finden, schnell, bevor er verschwindet, Paul. Bitte.
    – Wir haben da ein Problem, Tilda.
    – Was ist los?
    – Ich habe eben mit den Kollegen telefoniert. Wagner kann es nicht gewesen sein.
    – Er war es, das kannst du mir glauben.
    – Du musst dich täuschen.
    – Ich weiß, was ich gesehen habe, er war es, ich bin mir sicher, hundertprozentig sicher, dieses Schwein hat mich hier begraben, er war es, ich weiß, dass er es war.
    – Bitte bleib ruhig, Tilda. Er ist immer noch in Haft.
    – Was redest du da? Er hat mich vor drei oder vier Stunden hier eingegraben, ich kauere in einer kleinen Holzkiste, Paul, und er ist dafür verantwortlich.
    – Er muss noch sechs Jahre absitzen, seit man ihn eingesperrt hat, hatte er noch keinen Freigang, er kann es nicht gewesen sein. Man hat es mir eben bestätigt.
    – Er war es, verdammt. Du musst ihn finden und ihn dazu bringen, dir zu sagen, wo ich bin. Bitte, Paul.
    – Es tut mir leid, Tilda, er war es nicht.
    – Ich will, dass du ihn findest.
    – Er hat die Justizwachanstalt seit achtzehn Jahren nicht verlassen. Du musst dich irren.
    – Dieses Schwein hat gelacht, bevor er den Deckel zugemacht hat, er war es. Er hat mich ausgelacht, er hat mir in die Augen geschaut, er wollte, dass ich ihn sehe, dass ich weiß, wer mir das antut.
    – Vielleicht warst du durch das Betäubungsmittel noch etwas benommen, das kann passieren.
    – Nichts war ich, verdammt. Er hat gewartet, bis ich aufgewacht bin. Er spielt mit uns, mit mir, Paul, er will, dass ich leide, er will mich bestrafen, Rache, Paul, verstehst du? Er hat gelacht dabei, dieses verdammte Schwein.
    – Bitte, Tilda, du musst jetzt ganz ruhig bleiben, wir werden alles tun, alles noch einmal überprüfen. Aber es ist wichtig, dass du die Nerven behältst, ruhig atmest, dich darauf verlässt, dass wir dich rechtzeitig finden.
    – Was meinst du mit rechtzeitig? Ich will, dass du diesen Wagner zum Reden bringst.
    – Tut mir leid, Tilda, aber …
    Max reißt ihm das Telefon aus der Hand. Er will Tilda beruhigen, ihr helfen, sie aus diesem Loch holen, sofort, mit Worten. Er verspricht ihr, alles zu tun, die Wolken vom Himmel zu holen, er schwört, beschwichtigt, versucht ihr Kraft zu geben.
    Wir kümmern uns darum, sagt er. Verlass dich auf mich.
    Es ist in ihrer Stimme, Max weiß, dass sie sich nicht irrt, dass sie sich sicher ist, dass es keinen Zweifel in ihr gibt, sie hat diesen Wagner gesehen.
    Du musst mir glauben, sagt sie.
    Das tue ich, sagt er. Egal was Paul sagt, das tue ich.
    Er hört ihre Angst zwischen den Worten. Sie beschreibt, wie die Erde auf sie kam. Grobe, schwere Erde, Geröll, wie alles auf die Kiste flog, sie begrub. Wie es immer stiller wurde, wie die Welt verschwand, die Geräusche von oben, wie es dunkel wurde. Wie er sie angestarrt hat mit diesem Grinsen. Leopold Wagner.
    Überprüft es noch einmal, sagt sie. Bitte.
    Dann schreit sie, sie brüllt aus dem Lautsprecher, Max hört die Enge in ihrer Stimme, die Dunkelheit, die Panik, die sie packt.
    Die verdammten Kollegen sollen sofort in dieses beschissene Gefängnis fahren und das vor Ort klären.
    Tilda ist wütend, sie ist verzweifelt, sie möchte alles selbst in die Hand nehmen, aber sie kann nicht. Gar nichts kann sie. Sich nicht bewegen, nichts tun, nur warten, hoffen, Batterie sparen.
    Wieder klickt es und ihre Stimme ist weg.
    Paul nimmt Max das Telefon aus der Hand, er schaut Max ruhig in die Augen.
    – Wir kümmern uns darum, Max, ich verspreche es dir, wir werden alles in Bewegung setzen, was Beine hat, wir werden in alle Richtungen ermitteln. Aber Tilda muss sich täuschen, es ist nicht möglich, dass ein Häftling nachts spazieren geht und Menschen eingräbt. Wagner sitzt im Gefängnis, Max, er ist nicht ausgebrochen und er hat keinen Freigang, seit achtzehn Jahren nicht. Er kann es nicht gewesen sein.
    – Vielleicht ist er geflohen.
    – Ist er nicht. Er sitzt in seiner Zelle, Max.
    – Es muss ein Irrtum sein. Vielleicht haben sie den Freigang nicht eingetragen, vielleicht haben die nicht richtig nachgeschaut, was weiß ich, Fehler passieren.
    – Wir werden das vor Ort nochmal prüfen, zwei Kollegen sind bereits auf dem Weg, in zwei Stunden haben wir hundertprozentige Gewissheit.
    – Ihr müsst euch beeilen.
    – Der Staatsanwalt redet bereits mit dem Richter.
    – Wozu das denn?
    – Er muss die Peilung anordnen.
    – Ihr müsst euch beeilen, wir dürfen keine Zeit

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