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Fuer immer und alle Zeit

Titel: Fuer immer und alle Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Taylor sie mit besorgter Miene. »Ich habe noch nie einen Menschen in so in einer tiefen Trance gesehen wie dich eben. Ich glaube, wenn ein Zug über dich gefahren wäre, hättest du auch nichts gemerkt.«
    »Es geht schon«, sagte Darci. Sie versuchte, seine Besorgnis zu zerstreuen. »Aber ich muss zur Toilette.«
    »Nur zu«, erwiderte Taylor und schlug die Bettdecke zurück, damit sie aufstehen konnte.
    Sobald Darci einen Fuß auf den Boden setzte, musste sie ihre ganze Kraft und Konzentration zusammennehmen, um nicht hinzufallen. Doch sie wollte die Sorge ihres Vaters nicht noch vergrößern. Der Bluterguss an seiner Stirn war ganz dunkel geworden, und er legte den linken Arm eng an den Körper an. »Wirklich, es geht schon«, wiederholte sie. »Ich muss nur ...« Sie machte eine Geste Richtung Badezimmer, damit er zur Seite trat.
    Bis sie langsam die Badezimmertür geschlossen hatte, musste sich Darci noch zusammennehmen, doch sobald sie allein war, ging sie auf die Knie und übergab sich in die Toilettenschüssel. Als alles draußen war, musste sie noch einige Male würgen. Dabei hatte sie jedes Mal das Gefühl, dass sich ihr Magen vollkommen zusammenzog, und es tat entsetzlich weh.
    Danach spülte sie sich lange den Mund aus und versuchte, den üblen Geruch ihres Erbrochenen irgendwie aus dem Raum zu vertreiben. Die anderen sollten nicht wissen, dass sie sich übergeben hatte. Und auch nicht, wie heftig sie sich auf dem Baum den Kopf angeschlagen hatte. Im Wagen war Darci still neben Boadicea gesessen und froh gewesen, dass Adam wegen seiner Schwester nicht so sehr auf sie achtete. Deshalb hatte er nicht mitbekommen, dass sie mit Papiertaschentüchern, die sie im Fonds des Wagens gefunden hatte, Blut von ihrer Kopfwunde abtupfte. Und im Motel war sie als Erste ins Badezimmer gegangen, um sich Blut aus den Haaren und von der Kopfhaut zu waschen. Aber jetzt, Stunden später, blutete die Wunde noch immer und verursachte ihr heftige Schmerzen.
    Doch sie wollte sich nicht von einer Wunde davon abhalten lassen, heute Nacht dabei zu sein, ebenso wenig, wie sich ihr Vater von seinem schmerzenden Arm aufhalten ließ. Und auch wenn Adam so tat, als würde ihm nichts fehlen - Darci wusste, dass bei ihm einige Rippen verletzt waren. Nur Boadicea schien wirklich unverletzt zu sein.
    Als sie ins Zimmer zurückkam, saß Adam aufrecht im Bett. »Tut mir Leid, dass ich mich so aufgeführt habe«, entschuldigte er sich. Sie bemerkte, dass er versuchte, unbeschwert zu klingen.
    Im anderen Bett lag Boadicea still mit offenen Augen. Darci hatte das Gefühl, dass sie offenbar daran gewöhnt war, still zu sein und zu lauschen.
    »Ich möchte, dass du uns erzählst, was dir als Kind zugestoßen ist«, sagte Taylor zu Adam. »Ich möchte, dass du uns erzählst, wie du zu diesem Brandzeichen auf deiner Brust gekommen bist. Ich denke, wir verdienen es alle, wenigstens das zu wissen.« Sein Blick bei diesen Worten schloss auch Boadicea mit ein, und als Darci sah, wie diese nickte, fragte sie sich, was im Lauf der Nacht zwischen den beiden vorgegangen war. Hatte ihr Vater Boadicea etwas über sich erzählt? Oder über Darci? Oder Adam?
    Was immer zwischen ihnen abgelaufen war, Darci hatte das Gefühl, dass zwischen dieser wunderschönen Frau und ihrem Vater eine Verbindung entstanden war. Sie wollte ihn fragen, was sie da spürte, doch ihr Vater hatte Recht: Jetzt brauchten sie erst einmal eine andere Art von Information. Es würde ihnen allen helfen, ihnen vielleicht sogar Mut machen, wenn Adam erzählte, was ihm in seiner Kindheit widerfahren war.
    Zunächst protestierte er, doch nach einem einzigen Blick in Taylors Augen gab er nach. Dennoch brauchte er noch einen Augenblick, bis er mit seiner Geschichte beginnen konnte, denn er hatte sie noch nie jemand ganz erzählt.
    »Als ich drei Jahre alt war«, begann Adam mit schwacher, zitternder und emotionsgeladener Stimme, »sagte man mir, meine Eltern seien bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Deshalb schickte man mich nach Colorado, wo ich zusammen mit vielen lärmenden Verwandten aus der Familie Taggert in einem großen Haus wohnen musste.« Er atmete tief durch. »Aber in Wirklichkeit wurde ich im Alter von drei Jahren entführt, und deshalb sind meine Eltern gestorben.«
    An dieser Stelle musste Adam eine Pause machen. Darci kämpfte mit sich; am liebsten hätte sie ihm gesagt, wie schwer es für ihn sein musste, sein Leben lang eine solch schwere Schuld mit sich

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