Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fuer immer und alle Zeit

Titel: Fuer immer und alle Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
herumzutragen. Doch sie wollte ihn nicht unterbrechen, sondern versuchen, ihn mit ihren Gedanken zu trösten, ihm zu sagen, dass er hier sicher und unter Menschen war, die ihn liebten.
    »Bis heute weiß niemand, was wirklich passierte«, fuhr Adam fort. »Ich war immer ein unabhängiges Kind gewesen, und ich spielte gerne Verstecken, und als mir meine Mutter einmal in New York Kleider kaufte, versteckte ich mich vor ihr. Später erzählte sie der Polizei, sie habe gesehen, dass ein Schuh von mir unter einem Kleiderständer herauslugte, und deshalb habe sie gedacht, mit mir sei alles in Ordnung. Sie konnte sehen, wo ich war, und deshalb kaufte sie ruhig weiter ein. Als sie dann nach ungefähr zehn Minuten das Geschäft verlassen wollte, ging sie auf Zehenspitzen zu dem Kleiderständer, schob die Kleider zur Seite und rief >Buh!< Und da sah sie, dass nur mein Schuh da war.«
    Darci konnte sich das panische Entsetzen, das seine Mutter befallen haben musste, gut vorstellen. Sie ergriff Adams Hand und hielt sie fest.
    »Nachdem ungefähr eine Stunde lang das gesamte Geschäft durchsucht worden war, wurde die Polizei verständigt, und dann das FBI. Aber es vergingen mehrere Tage, und nichts geschah. Es gab keine Lösegeldforderung, nichts. Die Entführer stellten keinerlei Kontakt her.
    Nach drei Tagen des Wartens verließen meine Eltern heimlich ihre Wohnung und verschwanden. Bis heute weiß niemand, weshalb. Hatten sie eine Nachricht erhalten? Wenn ja, von wem?«
    Darci und Taylor warteten stumm darauf, dass Adam weitererzählte. Sie spürten beide die vielen leidvollen Jahre, in denen Adam sich ständig verzweifelt gefragt hatte, was mit seinen Eltern geschehen war und weshalb.
    »Nach dem Verschwinden meiner Eltern wurden sämtliche Polizisten befragt. Eine Beamtin sagte aus, sie erinnere sich, dass meine Eltern in ihr Schlafzimmer gegangen seien und für einige Minuten die Tür geschlossen hätten. Als sie wieder herauskamen, sagte die Beamtin, hätten sie beide grimmig dreingeschaut, so als hätten sie etwas beschlossen. Aber damals habe sie sich darüber weiter keine Gedanken gemacht; erst später habe sie sich wieder an die Blicke meiner Eltern erinnert.
    Ein paar Stunden nachdem meine Eltern in ihrem Schlafzimmer allein gewesen waren, sagte mein Vater zu einem der Männer vom FBI, er habe schon Vorjahren das Rauchen aufgegeben, aber jetzt brauche er unbedingt eine Zigarette; er wolle in den Laden an der Ecke gehen und sich eine Packung kaufen. Der FBI-Beamte bot ihm eine seiner Zigaretten an, doch mein Vater meinte, das sei nicht seine Marke. Später sagte der Mann aus, mein Vater sei wohl sehr nervös gewesen, aber das sei unter den gegebenen Umständen ja nicht ungewöhnlich.
    Niemand weiß, wann meine Mutter entwischte. Minuten nachdem mein Vater die Wohnung verlassen hatte, klingelte das Telefon, und alle sprangen auf - es hätte ja der Entführer sein können. Aber als meine Mutter nach dem vierten Klingelzeichen noch immer nicht abgehoben hatte, stellten sie fest, dass sie gar nicht in der Wohnung war. Man suchte nach ihr, doch sie war weder auf einem Flur noch im Lift, im Treppenhaus oder sonst irgendwo. Und als sie nach meinem Vater suchten, war auch er nicht mehr auffindbar.
    Später versuchte das FBI, die Geschehnisse zu rekonstruieren. Meine Eltern waren im Schlafzimmer, und mein Vater stieg über die Feuerleiter in die Wohnung meines Cousins ein; von dort rief er ein Flubschraubertaxi an, das er manchmal geschäftlich beauftragte. Als der Helikopter kam, verließ mein Vater die Wohnung - angeblich, um Zigaretten zu holen. Das FBI meinte, er sei wohl Stattdessen mit dem Lift zum Dach hinaufgefahren und habe mit dem Telefon im Lift in seiner Wohnung angerufen. Sobald das Telefon klingelte, seien die FBI-Beamten darauf zugelaufen, und in dieser Sekunde sei meine Mutter aus der Wohnung geschlichen und die Treppe zum Dach hinaufgerannt. Bis das FBI ihr Verschwinden bemerkte, war sie mit meinem Vater schon oben in dem Hubschrauber.
    Festzustellen, dass der Helikopter im Norden des Staates New York auf einem kleinen Flugplatz landete, war relativ einfach. Dort hatte mein Vater ein kleines Privatflugzeug stehen. Der Hubschrauberpilot, der ja keine Ahnung hatte, dass irgendetwas nicht stimmte, winkte meinen Eltern noch zum Abschied zu, als mein Vater auf die Startbahn rollte und abhob.«
    Adam schloss für einen Moment die Augen. »Meine Eltern wurden nie mehr gesehen.«
    »Und was war mit dir?«, fragte

Weitere Kostenlose Bücher