Fuer immer und alle Zeit
billigen Artikel erstanden hatte - über so eine Kundin konnte die Frau nur die Nase rümpfen.
In seinem ganzen Leben hatte noch niemand Adam so angesehen, wie diese Frau nun Darci ansah. Allerdings schien diese den verächtlichen Blick der Verkäuferin überhaupt nicht zu bemerken.
Adam hielt seine Platinkreditkarte hoch und sagte unüberhörbar verärgert: »Ziehen Sie diese Karte durch Ihr Lesegerät! «
»Wie bitte?«, fragte die Verkäuferin und starrte noch immer auf Darci, die soeben ein paar Blusen betrachtete. Die Frau machte den Eindruck, als hielte sie Darci für eine potenzielle Ladendiebin.
»Ziehen Sie diese Karte durch Ihr Lesegerät, und zwar zusammen mit einer Quittung!«, fauchte Adam und deutete auf einen Stapel altmodischer Quittungen hinter der Ladentheke.
Dieser Ton brachte die Frau endlich dazu, sich auf Adam zu konzentrieren. Sie sprang auf und befolgte seine Anweisung. Einigermaßen verwirrt reichte sie ihm die bedruckte Quittung. Adam setzte seine Unterschrift darauf, ohne eine Summe einzutragen.
»Und jetzt ziehen Sie die junge Frau an, und zwar von Kopf bis Fuß«, sagte er so leise, dass nur sie es hören konnte. »Und den grauenhaften Pullover nehmen Sie wieder zurück! Wenn Sie ihr auch nur noch ein einziges derartiges Stück aufschwatzen, werde ich diesen verdammten Laden kaufen und niederbrennen. Dann hoffe ich nur noch, dass Sie nicht drinsitzen, wenn er in Flammen aufgeht. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
»Jawohl, Sir«, antwortete sie kleinlaut.
4
In seinem ganzen Leben hatte Adam noch nie jemanden gesehen, der sich über etwas so freute wie Darci über ihre neuen Kleider. Als sie mit drei Einkaufstüten in jeder Hand aus dem Laden trat, hätte er beinahe eine sarkastische Bemerkung über ihre großartige Gabe, anderer Leute Geld auszugeben, fallen lassen. Aber als er ihr ins Gesicht blickte, verkniff er sich diesen Kommentar. Ihre Augen waren riesengroß und leuchteten, wie er es bislang nur bei kleinen Kindern vor dem Weihnachtsbaum gesehen hatte. Adam war viel in der Welt herumgekommen und hatte viel gesehen. »Abgestumpft«, nannte ihn seine Cousine Elizabeth. »Alles gesehen, alles getan, von allem gelangweilt«, meinten seine Verwandten, wenn sie über ihren Cousin, das schwarze Schaf in der Familie, sprachen.
Aber so ein Gesicht wie Darcis hatte Adam noch nie gesehen. Sie blickte starr geradeaus, doch ihre Augen schienen auf eine innere Vision gerichtet zu sein, die sie in einen unglaublichen Glückszustand versetzte.
»Soll ich die Taschen für Sie tragen?«, fragte er, wobei es ihm nicht recht gelingen wollte, seine Erheiterung zu verbergen.
Als Darci nicht reagierte, griff er nach einer der Taschen, aber sie umklammerte sie so fest, dass er ihr die Finger hätte brechen müssen, um sie zum Loslassen zu bewegen. »Vielleicht sollte ich Stattdessen einfach Sie tragen«, sagte er, aber auch dieser Spott entlockte ihr keine Reaktion. Sie starrte noch immer völlig entzückt und entrückt ins Leere.
»Nun kommen Sie«, meinte er nachsichtig, »gehen wir ins Hotel zurück. Es ist Zeit zum Mittagessen. Haben Sie Hunger?«
Als auch die Erwähnung einer Mahlzeit keine Reaktion zeitigte, fuhr er mit der Hand vor ihren Augen auf und ab. Darci blinzelte nicht einmal.
Kurz dachte er daran, sie tatsächlich wie einen Sack zu schultern. Die Tüten hätten dabei wahrscheinlich mehr gewogen als Darci selbst. Aber er wollte nicht noch mehr Gerede verursachen, als sie es ohnehin schon getan hatten. Deshalb legte er lediglich die Hände auf die Schultern, drehte sie Richtung Hotel und gab ihr einen sanften Schubs, damit sie sich in Bewegung setzte.
Als die Ampel an der Kreuzung auf Grün schaltete, musste er Darci einen etwas stärkeren Schubs geben, um sie wieder in Bewegung zu setzen. Wenn er sie nicht gehalten hätte, wäre sie wahrscheinlich über den Bordstein gestolpert. Vor der Ampel stand nur ein einziges Auto, dessen Fahrerin das Fenster herunterkurbelte und den Kopf hinausstreckte. »Alles in Ordnung?«, rief sie.
»Ja, ja«, erwiderte Adam. »Neue Klamotten!«
Er deutete mit einem Nicken auf die sechs Einkaufstüten, die Darci noch immer umklammerte, als hinge ihr Leben davon ab.
»Das kann ich verstehen«, meinte die Frau und zog den Kopf wieder zurück. Adam hörte noch, wie sie zu ihrem Beifahrer sagte: »Warum kaufst du mir eigentlich nie was Neues?«
Auf der anderen Straßenseite schaffte es Adam nicht, Darci dazu zu bringen , den Schritt auf den
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