Fuer immer und alle Zeit
fing Adam an.
»Ist es ein richtig böser Zirkel?«, unterbrach ihn Darci.
»Entschuldigen Sie bitte, sie hat...«
Die Kellnerin ließ sich von Adam nicht beirren. »Ausgesprochen böse. In den letzten vier Jahren sind hier vier Menschen verschwunden, wenn auch keine Einheimischen. Wir glauben, dass sie irgendeinen Firlefanz in den unterirdischen Gängen treiben, irgendwas mit Blut und so weiter. Der Sheriff hat abgewiegelt, aber seiner grauenhaften Schwägerin gehört das Haus, in dem er wohnt, und alle wissen, dass sie ein Mitglied dieses Zirkels ist. Sie sollten gut auf sich aufpassen! Das Jahr geht seinem Ende zu, und vielleicht soll die Zahl der verschwundenen Fremden ja auf fünf erhöht werden. Also dann, ich wünsche Ihnen eine gute Nacht und hoffe, Sie bald wieder bei uns zu sehen. Ha, ha - nur ein kleiner Scherz meinerseits«, fügte sie hinzu, bevor sie das Geld nahm und verschwand.
Darci bemerkte, dass Adam sich auf seiner Bank zurückgelehnt hatte und sie mit großen Augen anstarrte. Aber er erholte sich ziemlich rasch.
»Gehen wir?«, fragte er, und Darci spürte, dass er wütend auf sie war.
Draußen machte er so große Schritte, dass Darci rennen musste, um mit ihm mithalten zu können. »Werfen Sie mich jetzt raus?«, fragte sie atemlos.
»Das sollte ich wohl!«, grollte er. »Ich wollte den Grund unserer Anwesenheit geheim halten, aber Sie ... Sie ...« Er reckte hilflos die Arme empor, als fehlten ihm die Worte, um zu beschreiben, was sie gerade getan hatte.
»Aber das wissen doch ohnehin alle«, sagte Darci, die noch immer neben ihm herrannte. »Die Bedienung wusste, dass wir in Grove nächtigen, stimmt’s? Sie wusste sogar, in welchem Bungalow.«
»Sie nehmen diese Sache offenbar nicht sehr ernst!«
»Sie wollten wissen, wo sich dieser Zirkel trifft, und ich habe es für Sie herausgefunden. Was sonst sollte eine persönliche Assistentin tun, wenn nicht helfen, wo ihre Hilfe gebraucht wird? Aber eigentlich weiß ich noch immer nicht, was von mir erwartet wird. Und wenn wir schon einmal dabei sind: Warum haben Sie mich überhaupt eingestellt? Abgesehen davon, dass Sie die Antwort auf all meine Gebete waren, und deshalb vielleicht - oh, vielen Dank!«, meinte sie, als er die Tür des Bungalows für sie aufhielt.
Drinnen sagte sie erst einmal nichts, sondern wartete ab.
»Ich habe keine Ahnung, welche Frage ich als erste beantworten soll«, meinte er mürrisch.
»Wollen Sie jetzt gleich nach dem Treffpunkt der Hexen suchen auf dem Weg, den uns die Bedienung beschrieben hat?«, fragte sie eifrig.
»Nein, das will ich nicht. Vielleicht will ich ja nicht einmal, dass Sie mich begleiten. Möglicherweise ...« Er wandte sich ab.
»Möglicherweise?«, fragte sie beharrlich nach.
»Nichts«, erwiderte er. Dann tat er so, als müsse er herzhaft gähnen. »Es ist schon spät, und ich bin sehr müde. Morgen muss ich ...« Wieder unterbrach er sich und blickte auf sie hinab.
Darci wartete ab. Wortlos, obwohl sie zu gern erfahren hätte, was er eigentlich vor ihr verbarg. Denn dass er etwas verbarg, spürte sie überdeutlich.
Doch Adam wollte nicht mehr als unbedingt nötig verraten. »Nun denn«, sagte er gedehnt, dann fiel ihm wieder ein, wie sie ihn heute Abend so herzhaft zum Lachen gebracht hatte. »Gute Nacht, Miss Mansfield.« Als sie über seinen Witz keine Miene verzog, dachte er, sie habe ihn nicht verstanden. »Monroe - Mansfield?«, fragte er. »Haben Sie es kapiert? Marilyn -Jayne.«
»Das habe ich schon beim ersten Mal. Damals war ich vier«, sagte Darci ungerührt. »Aber was verbergen Sie vor mir?«
Adam seufzte, enttäuscht, dass sein Witz nicht angekommen war und dass sie einfach nicht locker lassen wollte. »Wir sprechen morgen darüber. Jetzt sollten wir wirklich schlafen. Gute Nacht, Miss Monroe.«
»Gute Nacht, Mr Montgomery«, sagte sie laut, als er ihr den Rücken zukehrte.
Er drehte sich sofort wieder um, und kurz sah es so aus, als wollte er noch etwas sagen. Aber dann wandte er sich wieder ab, als ob es ihm entfallen wäre. Er ging in sein Schlafzimmer und schloss die Tür zu.
Darci ging sofort zu Bett, und schon nach zehn Minuten schlief sie tief und fest. Das Geräusch einer aufgehenden und wieder zufallenden Tür weckte sie auf. Sie sah auf den Wecker neben ihrem Bett: drei Uhr früh. War Mr Montgomery etwa die ganze Zeit wach gewesen?
Darci legte sich auf den Rücken, schloss die Augen und begann, ihn mithilfe ihrer Inneren Überzeugung dazu zu bringen,
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