Fuer immer und alle Zeit
nahm einen herzhaften Biss. »Möchten Sie auch etwas?«
»Von Putnam oder von dem Schokoriegel?«, fragte Adam.
»Sie könnten von beidem etwas haben«, antwortete Darci trocken. »Es gibt von beidem genug. Putnam spielte im All-Star-Footballteam. Er ist einsneunzig groß und wiegt an die hundert Kilo.«
»Aber Sie ...« Adam führte seinen Satz nicht zu Ende, sondern blickte nur viel sagend auf Darci. Er bezweifelte, ob sie überhaupt fünfzig Kilo auf die Waage brachte, selbst mit all den Schokoriegeln.
»Oh, keine Sorge«, meinte sie fröhlich. »Wir schaffen das ganz gut!« Sie hoffte, dass sie wie eine weltgewandte, erfahrene Frau klang.
»Sie haben Schokolade an Ihrem Zahn, dort«, sagte Adam und deutete auf seinen eigenen Eckzahn. Dann wandte er sich schmunzelnd ab.
Am liebsten hätte sich Darci in Supergirl verwandelt und Steine aus den Wänden gerissen, um sie ihm an den Kopf zu schleudern. Aber als er sich nach ihr umdrehte, setzte sie ein unschuldiges Lächeln auf und verputzte ihren dritten Schokoriegel.
Ein paar Schritte weiter blieb Adam abrupt stehen. Er streckte die Arme hinter sich aus, um Darci davon abzuhalten, gegen ihn zu prallen. Dann drehte er sich um, und als sie etwas sagen wollte, legte er seine warme Hand auf ihren Mund. Darüber freute sie sich so, dass sie tatsächlich stumm blieb.
Er beugte sich nach unten, sodass sich ihre Blicke auf gleicher Höhe begegneten, und legte einen Finger auf seine Lippen. Dann hob er fragend eine Braue. Hatte sie ihn verstanden?
Darci nickte. Adam verzog das Gesicht, nahm ihr den Schokoriegel aus der Hand und steckte ihn schweigend zurück in ihren Ausschnitt. Dann schloss er den Reißverschluss und bedeutete Darci, an der gegenüberliegenden Wand stehen zu bleiben.
Sein Auftreten jagte ihr Angst ein, auch wenn sie das nicht zugeben wollte. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als Adam um eine Ecke im Tunnel verschwand. Erst einmal tat sie tatsächlich das, was er ihr aufgetragen hatte - sie rührte sich nicht vom Fleck und wartete. Und wartete. Und wartete noch ein Weilchen. Nichts. Nicht das allerkleinste Geräusch war zu hören. Vielleicht weicht die Angst, wenn ich ein Gedicht aufsage, dachte sie.
»Eines Nachts aus gelben Blättern ...« Weiter kam sie nicht, denn ihr fiel ein, dass er ja vielleicht in Schwierigkeiten sein könnte. Vielleicht war er von bösen Wesen gefangen genommen worden. Vielleicht ...
Nein, an so etwas wollte sie hier drunten in diesem dunklen Tunnel lieber nicht denken. Aus der Richtung, in die Adam gegangen war, drang ein wenig Licht, aber es sah nicht aus wie seine Taschenlampe. Hatte er sich etwa aus dem Staub gemacht? Hatte er ...
Sie tastete sich an der Wand entlang in die Richtung, in die er verschwunden war. Der erdige Boden verschluckte das Geräusch ihrer Schritte. Langsam ging sie weiter. Mit jedem Schritt wuchs ihre Angst vor dem, was sie möglicherweise am Ende dieses Tunnels erblicken würde.
Aber als sie endlich nahe genug an die Lichtquelle gekommen war, um etwas klarer zu sehen, hätte sie Adam Montgomery am liebsten angeschrien, dass er kein Recht habe, ihr eine solche Angst einzujagen.
In den Tunnel war eine Nische eingelassen, die mit einem Eisengitter versehen war. In der Nische standen Regale, in denen Kartons mit der Aufschrift »Becher« und »Teller« lagen; ganz gewöhnliche Regale, abgesehen davon, dass sie sich unter der Erde befanden und durch ein starkes Gitter geschützt waren. Hinter der Nische standen ein Tisch und noch ein paar Regale mit Kartons. Aber nichts davon war außergewöhnlich oder auch nur ansatzweise interessant.
Und was machte ihr geschätzter Chef nun hier? Er hatte sich seltsam verrenkt und griff mit der Linken nach etwas hinter dem Gitter. Darci konnte nicht recht erkennen, was er in der Hand hielt, aber es sah aus wie ein Besenstiel. Nichts Ungewöhnliches angesichts des Ortes, an dem sie sich befanden, dachte Darci. Aber was genau versuchte er zu erreichen?
Leise trat sie neben ihn. »Was ...«, begann sie, hatte aber nicht die Gelegenheit, auch nur ein weiteres Wort zu sagen, denn plötzlich war die Luft vom schrillen Lärm einer Sirene erfüllt. Darci hielt sich die Ohren zu und blickte auf Adam.
Sie sah, dass er etwas schrie, verstand ihn aber nicht. Doch sie schaffte es, seine Lippen zu lesen. »Sie haben den Alarm ausgelöst!«, schrie er wohl. Und noch so einiges, was Darci aber lieber nicht so genau wissen wollte.
Sie hätte sich gern entschuldigt, doch
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