Fuer immer und alle Zeit
plötzlich bemerkte sie ein kleines rundes Licht, das sich eilig auf sie zu bewegte -eine Taschenlampe. Sie deutete darauf, und als Adam ihrer Handbewegung folgte, entdeckte auch er das Licht. Im nächsten Moment packte er Darci an der Hand und wollte sie in den Tunnel zurückziehen, aus dem sie gerade gekommen waren.
Doch Darci bewegte sich nicht, das heißt, ihre Füße bewegten sich, ihr Kopf jedoch nicht. Sie stieß einen Schmerzensschrei aus, den sie aber nicht einmal selbst hören konnte, so laut schrillten die Sirenen.
Adam sah sofort, was los war: Darcis Haar hatte sich im Schloss der Gittertür verfangen.
Instinktiv zwängte er den Arm durch das Eisengitter und packte den Dolch, auf den er es abgesehen hatte - allerdings hatte er den Dolch natürlich erbeuten wollen, ohne die Alarmanlage auszulösen. Mit einer raschen Handbewegung schnitt er Darcis Haar ab; eine dicke Strähne blieb im Schloss hängen. Im nächsten Moment hob er Darci hoch und setzte sie ziemlich unsanft auf das oberste Brett eines Regals gleich nach dem Gitter. Sie landete zwischen einigen großen Kartons und machte sich dort so klein wie möglich, indem sie sich wie ein Ball zusammenrollte. Leider konnte sie in dieser Lage nichts sehen, weder was Adam machte noch wo er überhaupt steckte. Er wird doch nicht irgendetwas Heldenhaftes tun?, fragte sie sich beunruhigt.
Als die Sirene verstummte, musste sich Darci zwingen, in ihrer Lage auszuharren und sich nicht zu rühren. Sie verspürte das dringende Bedürfnis, die Ohren zu reiben und die Beine auszustrecken. Aber ihr stärkstes Bedürfnis bestand momentan darin, zu erfahren, wo Adam steckte.
»Ich hasse dieses Ding!«, hörte sie einen Mann sagen. »Warum lassen sie es nicht endlich reparieren? Jede Nacht geht diese elende Anlage mindestens zwei Mal los!«
»Sie ist repariert worden«, erklang die Stimme eines zweiten Mannes. »Sie wollte sie so haben - so empfindlich wie möglich.«
»Zum Teufel damit«, sagte der erste. »Man braucht ja bloß zu niesen, um den Alarm auszulösen. Und ich schwöre dir, diese Katzen machen es absichtlich.«
»Sieh dir das an!«, sagte der zweite.
»Was denn? Ich sehe nichts.«
»Besorg dir mal eine bessere Brille! Haare! Sie haben im Schloss gesteckt.«
»Offenbar wieder einer dieser faulen Zauber.«
Eine Weile war es still. Darci hätte zu gern gewusst, was die beiden Männer nun taten, aber sie wagte es nicht, sich zu bewegen, um sie nicht auf sich aufmerksam zu machen. Solange sie und Adam nicht entdeckt wurden, war alles in Ordnung. Doch warum hatten sie nur ein paar Haare gefunden? Als Adam sie befreit hatte, hatte sie das Gefühl gehabt, er habe eine dicke Strähne abgesäbelt.
»Weißt du was?«, sagte der zweite Mann leise. »Ich wette, diese Haare hier stammen von einer echten Blondine! Ich sehe überhaupt keine dunklen Wurzeln.«
»Sehr komisch! Eine echte Blondine ... Du hast wohl zu viel von dem Zeug getrunken, das sie drüben im Osttunnel brauen.«
»Möglicherweise«, meinte der zweite Mann nachdenklich. »Aber wie dem auch sei - ich finde, wir sollten dem Boss diese Haare zeigen.«
»Meinetwegen. Vielleicht bekommen wir ja eine Gehaltserhöhung.«
»Na ja, damit würde ich nicht rechnen. Zu ihrem Vermögen ist sie nicht durch Großzügigkeit gekommen. Bist du endlich fertig?«
»Ja, klar. Hier drunten ist es wirklich ziemlich gruselig.«
»Das findest du nur, weil du zu viel weißt«, sagte der zweite Mann, dann kicherte er albern über seinen Witz.
Darci hörte, wie die beiden gingen, aber sie verharrte weiterhin in ihrer unbequemen Lage. Sie hob nicht einmal den Kopf und streckte auch die Beine nicht aus, die inzwischen beide eingeschlafen waren.
Sie blieb reglos liegen, bis Adam sie wieder herunterholte und auf dem Boden absetzte. Ihre tauben Beine wollten ihr nicht recht gehorchen, doch diesmal fing Adam sie auf, als sie zu wanken begann. Mit einem matten Lächeln deutete Darci auf ihre Beine, um ihm klar zu machen, dass sie nicht durchblutet waren. Er musterte sie eingehend, um herauszufinden, ob sie ihm nur etwas vorspielte, doch dann hob er sie hoch, schulterte sie wie einen Sack Kartoffeln und eilte den Tunnel zurück, durch den sie gekommen waren.
Als sie den großen Raum mit den Automaten erreichten, hätte Darci ihm auch sagen können, dass ihre Beine wieder in Ordnung waren und sie laufen konnte. Aber sie hielt den Mund und protestierte nicht gegen diese Art des Transports. Stattdessen legte sie die Arme um
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