Fuer immer und alle Zeit
aus Putnam wegzuziehen.«
Auf Adams Gesicht spiegelte sich seine Enttäuschung.
»Das war gar nicht so einfach«, verteidigte sie sich. »Mr Farnums Haus und sein Garten waren ein richtiger Saustall. Als Erstes überlegte ich, wie ich Mr Farnum dazu bringen könnte, aufzuräumen. Aber ich habe es nicht geschafft. Eines habe ich dabei allerdings gelernt: Der Charakter eines Menschen lässt sich nicht verändern, auch nicht durch alle Innere Überzeugung der ganzen Welt. Dieser Mann war faul wie die Sünde. Ich konnte ihm Gedanken an Fleiß schicken, so viel ich wollte, aber ich konnte ihn nicht ändern. Also musste ich den Bürgermeister von Putnam bearbeiten; ich ließ ihn auf den Gedanken kommen, dass er dieses Haus gern sauber sehen würde; und dann musste ich noch Putnams Vater bearbeiten ...«
»Der auch Putnam heißt?«
»Ja«, meinte sie mit einem schiefen Blick. »Ich habe Putnam in Putnam bearbeitet. Bist du jetzt zufrieden?«
»Putnam in Putnam«, wiederholte Adam, während er es aufschrieb. Dann blickte er wieder auf Darci. »Erzähl ruhig weiter!«
»Jetzt verstehe ich, warum du in deinem Alter noch nicht verheiratet bist. Dich will keine.«
»Täusche dich nicht!«, meinte er munter. »Und was hat Putnam aus Putnam dann gemacht?«
»Alles bezahlt, was sonst? Das machen die Putnams immer - sie zahlen. Ich setzte dem Bürgermeister die Vorstellung in den Kopf, Mr Farnums Anwesen sei ein Schandfleck für den ganzen Ort - er ist ein sehr auf Ordnung und Sauberkeit bedachter Mensch -, und dann habe ich Putnam bearbeitet, für den Schaufelbagger aufzukommen.«
»Schaufelbagger?«, fragte Adam stirnrunzelnd.
»Ich habe dir doch schon erzählt, dass dieses Anwesen völlig verdreckt war«, sagte Darci leicht gereizt. »Hörst du mir wieder mal nicht zu?«
Adam legte das Notizbüchlein beiseite und blickte sie aufrichtig interessiert an. »Gleich neben der Grundschule gab es ein Anwesen, das so schmutzig war, dass man einen Schaufelbagger brauchte, um es aufzuräumen?«
»Privateigentum ist in Putnam heilig«, erklärte Darci. »Niemand greift in das Recht eines anderen ein, mit seinem Besitz zu tun, was er für richtig hält. Die Farnums haben immer Hunde gezüchtet«, fuhr sie fort. »Viele Hunde. Generationen von Hunden. Generationen von Farnums haben Generationen von Hunden gezüchtet, und sie lebten alle auf ein und denselben anderthalb Morgen Land.«
»Ich kann es mir vorstellen«, sagte Adam, auch wenn er das mit Sicherheit nicht wollte. Seine Nase zuckte schon, wenn er nur ansatzweise an diesen Geruch dachte. »Auf alle Fälle hast du Putnam dazu gebracht, die Kosten für die Aufräumarbeiten zu übernehmen. Ich wette, Mr Farnum hat sich darüber gefreut. Dieser ganze Hunde... äh ...kot war sicher auch für ihn ein Ärgernis.«
»Mr Farnum war absolut dagegen, sein Anwesen säubern zu lassen. Er war ziemlich altmodisch. Was für seinen Daddy gut genug war, sei auch gut genug für ihn, meinte er. Deshalb sollte alles so bleiben. Und eben deshalb wusste ich, dass es noch schlimm enden würde, wenn Mr Farnum sich weiterhin tagein, tagaus in seinem Haus verkroch. Außerdem besaß er eine ganze Menge Schrotflinten, manche zwar steinalt, aber alle intakt. Und er konnte gut damit umgehen. Niemand im Ort hat Mr Farnum jemals Ärger gemacht, und darum ...«
»Nur so aus Neugier: Wovon hat der Mann eigentlich gelebt?«
»Er hat Hunde verkauft. Die Farnums kannten sich gut aus mit Hunden. Die Tiere aus ihrer Zucht haben auf Hundeausstellungen immer gewonnen. Natürlich sind die Farnums mit ihren Hunden nicht selbst zu den Ausstellungen gegangen. Nein, sie haben sie nur gezüchtet. Wenn jemand einen Hund kaufen wollte, hat Mr Farnum einen Wurf junger Hunde zu seiner Schwester nach Lexington geschickt. Angeblich hatte sie ein ganz hübsches Haus. Deshalb hat nie ein Käufer gesehen, woher sein süßer junger Hund stammte.«
»Du musstest Mr Farnum also irgendwohin gehen lassen, wo er niemand erschießen konnte, stimmt’s? Hast du ihn zu seiner Schwester verfrachtet?«
»Um Himmels willen, nein! Daryl Farnum hat mit seiner Schwester nicht mehr gesprochen, weil sie in den Norden gezogen ist und einen Yankee geheiratet hat.«
»Ich dachte, sie wohnte in Lexington. Lexington liegt doch in Kentucky, oder?«
»Nördlich von Lexington«, betonte sie. »Norden. Dort, wo die Yankees leben, kapierst du das denn nicht?«
»Ach so«, meinte Adam. »Aber wie hast du Mr Farnum wegbekommen, damit sein Anwesen
Weitere Kostenlose Bücher