Für immer und eh nicht (German Edition)
würde sich hoffentlich nicht zu einem gedanklichen Dauerbrenner entwickeln!
Aber als ich die Tür öffnete und Raphael erblickte, zog sich mein Magen – oder was immer dort unten lag – sehnsuchtsvoll zusammen. Er sah umwerfend attraktiv aus. Kein Wunder, dass man bei diesem Anblick auf ganz bestimmte Ideen kam!
»Guten Morgen, mein Liebling.« Er nahm mich in seine Arme und drückte mir zärtlich einen Kuss auf die Stirn.
»Du riechst so gut«, flüsterte ich und schnupperte an seinem Hals.
»Du auch.« Raphael griff mir in die nassen Haare. »Ist das Pfirsich-Shampoo?«
Ich nickte.
Seine Hände strichen über meinen Rücken nach unten und blieben auf meinen nackten Oberschenkeln liegen. »Es scheint eines deiner Hobbys zu sein, in T-Shirt und Unterhose herumzulaufen«, murmelte er amüsiert.
»O je.« Ich wurde rot. »Entschuldige!«
»Macht nichts. Das sieht süß aus.«
»Findest du?«
»Und irgendwie sexy.«
»Oh.« Vielleicht hatte Hanna mit ihrer Vermutung am Telefon gar nicht so unrecht gehabt. Vielleicht hatte die Warterei heute ein Ende.
Aber ich hatte mich zu früh gefreut. Nach dem nächsten Kuss schob mich Raphael ein Stück von sich fort. »Hast du schon gefrühstückt?«
Ich schüttelte den Kopf.
»Das dachte ich mir.« Er griff hinter sich und zauberte einen Einkaufskorb hervor, der randvoll mit Lebensmitteln gefüllt war.
»Danke«, sagte ich, enttäuscht vom plötzlichen Ende unserer Zärtlichkeiten. »Eigentlich bin ich gar nicht hungrig.«
»Das glaube ich nicht.« Raphael wühlte in dem Korb herum und zog mehrere Tüten heraus. »Hier: Croissants, frische Orangen zum Auspressen, Milch und Eier vom Wochenmarkt.«
»Klingt lecker«, musste ich zugeben. Mein Interesse war geweckt, und so spähte ich neugierig in den Korb. »Eingelegte Oliven, Baguette, Käse …«
»… Nussschokolade und Paprikachips«, ergänzte Raphael grinsend. »Lauter gute Sachen.«
Mir lief das Wasser im Mund zusammen. »Das sind alles Dinge, die ich gern esse. Woher wusstest du das?«
Er zuckte mit den Schultern. »Ich sagte doch, dass ich meine Quellen habe.«
»Ich hoffe, wir reden hier von Hanna und nicht von meiner Mutter«, murmelte ich, während wir die Einkäufe gemeinsam in die Küche trugen.
Raphael lachte und schwieg.
»Das kann ich unmöglich alles allein essen«, stöhnte ich, während er mir die Lebensmittel für den Kühlschrank zureichte.
»Das musst du auch nicht. Ich bleibe den Rest des Tages bei dir.«
»Oh!« Ich dachte an die Wäscheberge und die Unordnung im Schlafzimmer.
»Passt dir das nicht?« Der Korb war fast leer. Als Letztes drückte Raphael mir eine Flasche Champagner in die Hand.
Das erschien mir vielversprechend. »Doch, natürlich«, versicherte ich ihm deshalb schnell und schloss die Kühlschranktür. »Ich muss nur ein wenig umdisponieren.«
»Ich bin sehr flexibel und mache alles mit.«
»Alles?« Ich legte die Arme um seinen Hals.
Er zuckte zusammen. »Deine Hände sind eiskalt.«
»Das kommt vom Kühlschrank«, schnurrte ich und schob meine Finger in seinem Nacken unter das Hemd. »Du könntest sie aufwärmen!«
»Ich kann es ja mal versuchen«, flüsterte er. »Also?«
»Also was?«
»Worauf hast du heute Lust?«
»Hm. Da wüsste ich schon etwas.« Langsam ließ ich meine Finger an seinem Hals entlang zu den Haaren wandern.
»Was denn?« Er nahm meine Hände fort, presste sie behutsam zusammen und legte seine zu beiden Seiten darüber.
»Eigentlich gefiel es meinen Fingern ganz gut da, wo sie waren«, protestierte ich.
»So geht es aber schneller mit dem Aufwärmen.«
»Anders war es heißer«, hauchte ich ihm ins Ohr.
»Was redest du denn da?« Er schüttelte lächelnd den Kopf und schob mich ein Stück von sich fort.
Ich warf ihm einen ärgerlichen Blick zu, den er gelassen erwiderte. Anscheinend hatte er meine Enttäuschung gar nicht bemerkt. »Okay«, seufzte ich deshalb und zog meine Hände zurück. »Du willst also tatsächlich etwas unternehmen. Lass mal überlegen.« Ich runzelte die Stirn und tat so, als müsste ich angestrengt nachdenken. Aber eigentlich wusste ich längst, was ich tun wollte. Es gab nämlich nur eine andere Sache, auf die ich jetzt Lust hatte. Genau genommen hatte ich immer Lust auf diese andere Sache.
Außerdem war ich mir sicher, dass diese Unternehmung für Raphael eine Strafe bedeuten würde, denn alle Männer hassten sie. Und wenn ich ehrlich war: Eine kleine Rache für seine Zurückweisung hatte er
Weitere Kostenlose Bücher