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Für immer und eh nicht (German Edition)

Für immer und eh nicht (German Edition)

Titel: Für immer und eh nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wanner
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gemacht!«
    »Wirklich?« Sagte er das nicht nur, um mir einen Gefallen zu tun?
    »Ja, wirklich«, versicherte er mir und nahm meine Hand. »Ich liebe dieses Auto.«
    Im Garten wurde Raphael schon von meinem Vater und seinen Freunden erwartet. »Da bist du ja. Komm her, mein Sohn!«
    »Nur noch einen kleinen Moment, bitte«, sagte Raphael in Richtung der Tische und wandte sich dann wieder an mich. Er öffnete das Paket und übergab mir zwei Plastikdosen, die mit Essen gefüllt waren. Das Etikett auf der Vorderseite der Behälter zeigte den Schriftzug »Zum goldenen Engel«.
    »Mit vielen Grüßen von den Engeln«, grinste er und küsste mich auf die Stirn. »Nachdem du gestern nicht zum Essen gekommen bist, dachte ich mir, ich hole dir heute eine neue Portion deiner Wahl. Wir sind vorhin schnell am Restaurant vorbeigefahren, und ich habe dir exakt das besorgt, was du gestern bestellt hattest.«
    Wie unglaublich romantisch und aufmerksam! »Das ist … ich weiß gar nicht, was ich sagen soll«, stammelte ich und wurde tatsächlich rot.
    »Honig-Balsamico-Creme und Farfalle in Salbei-Butter ohne Kapern. Beides weich und gut zu kauen. Du musst es schnell essen, sonst wird es kalt.«
    »Hm.« Ich war satt und erinnerte mich nur zu gut an den merkwürdigen Geschmack der Suppe. Hilfesuchend sah ich mich um. Aber außer Harald, der so tat, als müsste er sich um seine Steaks kümmern, beachtete uns keiner. »Vielen Dank«, murmelte ich deshalb. »Ich werde das in der Küche essen.« Dort konnte ich das Zeug notfalls unbeobachtet entsorgen.
    Raphael zuckte bedauernd mit den Schultern. »Ich würde dir ja gern Gesellschaft leisten, aber die Jungs wollen mit mir pokern.«
    »Kannst du das überhaupt?«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Aber sie werden es mir schon beibringen.«
    Da hatte ich nicht den geringsten Zweifel. Ich kannte die Kartenabende, die mein Vater regelmäßig mit seinen besten Freunden veranstaltete. Da wurde gnadenlos gezockt, wild geflucht und viel getrunken. Ich versuchte vergeblich, mir Raphael in dieser Runde vorzustellen.
    »Raphael?« Die Herren wurden ungeduldig.
    »Ich komme!« Er schenkte mir noch ein entschuldigendes Lächeln und setzte sich dann an den Tisch.
    Seufzend schlüpfte ich durch die Terrassentür ins Haus und begann, die Küche aufzuräumen. Die Nudeln und die Suppe stellte ich in den Kühlschrank und hoffte, dass mein Vater sie finden und aufessen würde. Momentan war er nicht sehr wählerisch, was seine Verpflegung betraf.
    Gerade, als ich die Küche verlassen wollte, klingelte mein Handy. Es war Sebastian. »Hast du einen Moment Zeit?«
    Ich hatte mehr als genug Zeit. So schnell wollte ich gar nicht in den Garten zurück, denn dort warteten nur Probleme auf mich. Mein Fast-Verlobter hatte sich offensichtlich in sein Auto verliebt und pokerte jetzt auch noch mit meinem Vater um die Wette, und der schlecht rasierte Typ am Grill machte mich plötzlich nervöser, als ich es mir selbst eingestehen wollte.
    »Was ist denn?«
    »Mir sind die Kartoffeln angebrannt.«
    »Wie hast du denn das geschafft?« Ich musste lachen.
    »Ist doch egal«, antwortete er gereizt. »Wo kriege ich jetzt so schnell neue Salzkartoffeln her?«
    »Aus dem Supermarkt. Du musst sie nur schälen und kochen.«
    »Ich kann das aber nicht.«
    »Dann kaufe eine Packung Pommes, die garst du nur im Backofen.«
    »Filet und Spargel mit Pommes? Das geht nicht.«
    »Dann kann ich dir auch nicht helfen.«
    »Du kannst nicht vielleicht vorbeikommen und –«
    »Nein, kann ich nicht«, unterbrach ich ihn unfreundlich. »Ich helfe hier an deiner Stelle bei der Grillparty und kann Papa nicht einfach sitzenlassen.«
    »Du hast recht.« Sebastian seufzte. »Weißt du, wen ich noch anrufen kann?«
    Wollte er jetzt ernsthaft von mir wissen, welche meiner Freundinnen ihm beim Kartoffelschälen helfen würde?
    »Keine Ahnung«, antwortete ich kurz angebunden.
    »Hat Steff noch dieselbe Handynummer?«
    »Steffi«, verbesserte ich automatisch. »Und du wagst es nicht, sie anzurufen!«
    »Also hat sie noch dieselbe Nummer«, stellte er zufrieden fest. »Ich muss Schluss machen. Bis dann!«
    »Sebastian!«, brüllte ich in den Hörer, aber er hatte schon aufgelegt.
    »Na toll«, murmelte ich. »Dieser Abend wird ja immer besser.«
    Als ich schlecht gelaunt in den Garten zurückkehrte, war das Kartenspiel in vollem Gange. »Ich gehe mit!«, »Ich passe!« und »Ich erhöhe!«, schallte es mir entgegen. Raphael saß mit gerunzelter

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