Fuer immer und einen Tag
und er stand auf und küsste sie.
Die Kinder wurden schnell groÃ, und sosehr ich mir wünschte, die Zeit anhalten zu können, wollte ich sie doch auch heranwachsen sehen. Ich wollte erleben, wie meine Küken ihren Platz in der Welt fanden, nachdem sie das Nest verlassen hatten. Aber so weit war es noch nicht, noch sollte es Gelegenheit geben, sich an einem bestimmten Kinderglück zu erfreuen. Rose war neun und Charlie sieben, und das würde vermutlich das letzte Jahr sein, in dem wenigstens eines von ihnen noch an den Weihnachtsmann glaubte.
»Ich will weiÃe Weihnachten«, sagte ich zu Ben. »Darunter mache ich es nicht.«
»Weiter oben auf den Bergen bekommen wir vielleicht Schnee, aber hier unten wohl kaum.«
»Dann musst du auf einen Berg steigen und welchen mit herunterbringen, damit wir Schneemänner bauen können.«
»Okay, ich gebe nach.«
»Wobei?«, fragte ich mit Unschuldsmiene.
»Wir machen den Laden über Weihnachten dicht und fahren nach Lappland.«
»Danke, ich dachte, du würdest nie Ja sagen!«, rief ich und zog eine Schublade auf, in der ich die Unterlagen für die bereits gebuchte Reise versteckt hatte.
Ben öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber ihm fehlten die Worte.
»Da sind wir!«, schrie Rose ein paar Tage später und zog ihren Vater an der Hand, als wir im hohen Schnee vor dem Haus des Weihnachtsmanns in Lappland standen. Ringsherum leuchteten Lichterketten, die der Blockhütte inmitten der weiÃen Landschaft einen himmlischen Schein verliehen. Der pechschwarze Himmel über uns brachte das Funkeln von Tausenden von Sternen bestens zur Geltung.
»Wie wärâs, wenn du Charlie mit hineinnimmst, um Santa Hallo zu sagen, Rose?«, fragte ich meine Tochter, die ihre Arme um mich geschlungen hatte. Sie schien zu zögern, und ich fragte mich, ob sie plötzlich wieder an den Weihnachtsmann glaubte oder einfach zu schüchtern war, um in eine Hütte zu einem fremden Mann zu gehen, der seinen Lebensunterhalt damit verdiente, in einen albernen roten Anzug zu schlüpfen und Kinder auf seinen Knien sitzen zu lassen.
Obwohl ich Rose Mut zusprach, wollte ich sie andererseits nicht gehen lassen, und es zerriss mir fast das Herz, als sie sich von mir löste. Ich konnte nur hoffen, dass der Weihnachtsmann unseren Erwartungen entsprach.
Ben zog mich an sich und nahm mich in die Arme. »Sie wissen, wo wir sind, wenn sie uns brauchen«, beruhigte er mich.
Ehe ich etwas darauf sagen konnte, erstarrte er auf einmal, und ich sah einen Lichtschimmer in seinen Augen tanzen. Es war, als sähe er hinter mir das Tor zum Paradies am Himmel. »Du wirst es nicht glauben â¦Â«, sagte er.
Emmas Nacken- und Rückenschmerzen lieÃen einfach nicht nach, aber selbst als sie das Behandlungszimmer nach einer Sitzung in der vierten Woche weinend vor Schmerz verlieÃ, beharrte sie darauf, die Strahlentherapie durchzustehen. Meg war es, die die Qual nicht mehr ohne neue Untersuchung mitansehen wollte. Die nächste Computertomografie war erst für einen Monat nach Abschluss der Behandlung angesetzt, um die Wirkung zuverlässig messen zu können, aber nach ein wenig gutem Zureden ordnete Dr. Spelling ein CT für die kommende Woche an.
Glücklicherweise wurde Emmas sich verschlechternder Gesundheitszustand durch ihre beschwingte Stimmung ausgeglichen. Auch wenn ihr Körper nur schwer zum Verstummen gebracht werden konnte, der ihr diktieren wollte, das Wochenende zurückgezogen in ihrem Zimmer zu verbringen, war sie entschlossen, ihre Verlobung zu feiern und auf den anhaltenden Erfolg des Bistros anzustoÃen. Ihr Kompromiss mit sich selbst bestand darin, ein festliches, aber einigermaÃen geruhsames Sonntagsessen im Kreis von Familie und Freunden zu organisieren.
Als sie mit Ben ins Restaurant kam, waren alle anderen schon da und tagten an einem der langen Tische in der Mitte. Sogar ihre Mutter, die sich den ganzen Vormittag nicht hatte blicken lassen, war vor ihr eingetroffen und gerade mit Ally und Gina ins Gespräch vertieft. Die beiden sahen aus, als hätten sie schon eine Flasche Wein intus.
Jean und Iris saÃen rechts und links von Steven und genossen offensichtlich die Aufmerksamkeit eines jungen Mannes. Sie waren alle Ehrengäste an diesem Tag, und Louise unternahm eine bewusste Anstrengung, ihre Dankbarkeit zu zeigen, indem sie das Bistro für ein paar Stunden schloss
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