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Fuer immer und einen Tag

Fuer immer und einen Tag

Titel: Fuer immer und einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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lag ein Schatten von Bedauern in seinem Blick. »Bedenken Sie, Sie haben wesentlich mehr Einfluss auf Ihr Schicksal als jeder Arzt. Ihre Hoffnungen und Träume sind alle noch da – müssen sie Ihnen denn erst auf dem Silbertablett serviert werden?«
    Â»Oder auf dem Regal eines netten Ladenbesitzers.«
    Dr. Spelling zuckte die Achseln. »Ob man nun ›tomaaato‹oder ›tomäito‹ sagt… Nennen Sie es, wie Sie wollen.«
    Â»In New York sagen sie ›tomäito‹, soweit ich weiß«, erwiderte sie mit aufkommender Begeisterung. »Mr Spelling, ich glaube, Sie haben mich gerade auf eine Idee gebracht.«
    Mein rechter Fuß baumelte immer noch in der Luft, während ich über meinen nächsten Schritt nachdachte, doch dann sah ich auf und begegnete dem ermutigenden Lächeln des freundlichen Ladenbesitzers. Darüber vergaß ich meine Füße.
    Â»Nun, was möchtest du als Erstes?«, fragte er, den Kopf zu den Regalreihen voller Schachteln hinter sich neigend, wo eigentlich der Krankenhausparkplatz sein sollte.
    Ich wurde ganz aufgeregt, als ich begriff, dass tatsächlich alles, was ich mir nur wünschen konnte, hier zum Greifen nahe war. »Ich … ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll«, stammelte ich.
    Â»Keine Sorge, ich bin bekannt dafür, dass ich meine Kunden ganz gut einschätzen kann, und ich ahne, dass das, was du am meisten brauchst, ein Lebenszweck ist, etwas, das dich ein bisschen fordert. Wie wär’s, wenn wir mit deinem Traumjob beginnen?«
    Â»Den hatte ich einmal.«
    Â»Dann sollst du ihn wiederhaben«, sagte er und zog eine farbenfrohe Schachtel aus einem Regalfach in der Nähe. Sie glänzte verheißungsvoll. »Ich habe allerdings ein paar Verbesserungen vorgenommen, falls du nichts dagegen hast.«
    Ich brauchte ihn nicht zu fragen, was er meinte. Die Farbe der Schachtel erinnerte mich an einen saftigen grünen Apfel, den Big Apple, genauer gesagt, und ich konnte es kaum erwarten, ihn von seiner Schale zu befreien, um ihn mir genauer anzusehen.
    Nachdem das Berufliche geklärt war, wollte der Ladenbesitzer natürlich wissen, was ich mir in Liebesdingen erträumte. Er musterte mich von oben bis unten und rieb sich das Kinn. »Ist Alex gut genug für dich?«, fragte er skeptisch.
    Ich zog die Nase kraus, als er auf ein reich mit Alternativen bestücktes Regalfach zeigte, eine verführerische Reihe von Schachteln in auffälligen Geschenkverpackungen. »Nicht, wenn Sie meine Freundinnen fragen, und ich muss gestehen, dass ich erwogen hatte, wieder nach London zu ziehen und mich von ihm zu trennen, aber … na ja, ich denke immer noch, dass mehr zwischen uns möglich wäre«, antwortete ich. Mir war nicht danach, bei null anzufangen, und das musste ich auch nicht. Ich konnte mit dem arbeiten, was ich hatte, und ein paar eigene Änderungen vornehmen.
    Â»Dann überlasse ich das dir, aber deine Entscheidung ist nicht bindend. Ich kann dir ein gutes Geschäft anbieten, wenn du dich zu einem Tausch entschließt.«
    Â»Meinen Sie nicht ›falls‹?«, erwiderte ich, wurde aber von einem lauten Hupen übertönt.
    Ich stand vor dem Krankenhaus, nach wie vor auf einem Bein, und wenn mich das Hupen nicht schon erschreckt hätte, dann hätte mich garantiert der Anblick der Person am Steuer umgehauen. Mit den Armen fuchtelnd, schwankte ich, und die Papierfetzen der Terminkarte wurden mir von einem Windstoß entrissen. Als das Siegerkonfetti um mich herumwirbelte, ging ich los, um meinen Preis entgegenzunehmen, und registrierte weder diesen ersten Schritt, über den ich so viel nachgedacht hatte, noch den nächsten.
    Â»Ich dachte, Krankenhäuser wären dir zuwider?«, rief ich. Die Sonne war plötzlich durch die scheinbar undurchdringliche Wolkendecke gebrochen. Ich beschattete meine Augen mit der Hand, und Alex strahlte mich gewinnend an, wobei sich sein gebräunter Teint straff über seine markante Kinnlinie spannte. Immerhin besaß er den Anstand, ein bisschen beschämt auszusehen. Als er verlegen seine Haare zurückstrich, die so ordentlich mit Gel zurückgekämmt waren, dass sie keiner weiteren Zähmung bedurften, fielen mir erneut die feinen grauen Einsprengsel an seinen Schläfen auf. Ich wusste, dass er stolz auf diese ersten Vorboten des Alters war. Alex war zwar erst zweiunddreißig, machte sich das

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