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Fuer immer und einen Tag

Fuer immer und einen Tag

Titel: Fuer immer und einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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gelesen …«, begann Meg.
    Â»Hör auf! Um Himmels willen, Mum, hör auf!«, flehte Emma. »Ich werde tun, was nötig ist, ich mache die Strahlentherapie und die Chemo und jede andere Therapie, die Dr. Spelling auf mich loslässt, um mir mehr Zeit zu verschaffen, aber ich bleibe hier. Ich habe akzeptiert, dass ich sterben muss, warum kannst du das nicht auch?«
    Â»Weil ich es nicht kann!«, schrie Meg zurück, obwohl es nur als ein schwaches Wispern herauskam. »Zwing mich nicht aufzugeben, Emma, bitte, das kann ich nicht!«
    Emma wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte, und selbst wenn sie die richtigen Worte gefunden hätte, hätte sie sie nicht über die Lippen bringen können. Die beiden Frauen starrten sich an, beide schwer atmend. Meg konnte Emmas Blick nicht standhalten, also kehrte sie ihr den Rücken zu und schaltete demonstrativ den Computer aus. Das Zimmer lag plötzlich im Dunkeln, und eine unheimliche Stille breitete sich aus, als das Gerät verstummte. Keine von beiden regte sich.
    Â»Es tut mir leid, Mum«, sagte Emma endlich und streckte blind die Hand nach ihr aus.
    Meg fand sie im Dunkeln, nahm sie und legte sie an ihr tränennasses Gesicht. »Alles, was ich vom Leben wollte, war, dass meine beiden Töchter gesund und glücklich sind. Sonst nichts. Das ist alles, was ich wollte, alles, was ich will.«
    Â»Du kannst es nicht ändern, Mum. Bitte hör auf, es zu versuchen«, bat Emma.
    Als Meg nichts darauf sagte, drängte es Emma, die Stille zu füllen, und es war beinahe, als wollte die Dunkelheit ihr ein Geständnis abringen. Es gab ein paar Dinge, die sie schon zu lange vor ihrer Mutter geheim gehalten hatte. »Weißt du, in dem Buch, das ich schreibe, geht es um mich«, sagte sie. »Das wird dich jetzt wahrscheinlich nicht trösten, aber eines Tages vielleicht doch, hoffe ich. Ich werde ein langes und wunderbares Leben leben, Mum. Glücklich bis ans Ende meiner Tage.«
    Eine neue Pause entstand, und Emma fragte sich, ob ihre Mutter sie gerade wieder kritisch ansah. »Genügt das denn? Darüber zu schreiben?«
    Â»Es muss genügen. Eine Alternative gibt es nicht.«
    Emma hörte ihre Mutter schlucken. »Okay«, seufzte sie, nur zwei Silben, die jedoch schwer wogen.
    Â»Und es ist ja nicht so, als gäbe es nicht auch in der Wirklichkeit viel Schönes«, fuhr Emma fort. »Ben liebt mich.«
    Â»Und du ihn auch, oder?«, sagte Meg, und Emma spürte, dass sie jetzt lächelte.
    Sie nickte, obwohl ihre Mutter es nicht sehen konnte. »Ja, sehr«, sagte sie. »Er macht mich glücklich, wirklich.«
    Meg stand auf, ohne ihre Hand loszulassen. »Gut. Wenn ich dich schon nicht beschützen kann, will ich wenigstens, dass du glücklich bist. Und wenn du meinst, er ist der Richtige für dich und wird dich nicht enttäuschen, dann vertraue ich darauf. Ihr habt meinen Segen.«
    Â»Ich bin froh, dass du das sagst.« Emma dachte an das Gespräch, das sie vorhin mit Ben geführt hatte. Er hatte gesagt, er wolle auf keinen Augenblick mit ihr verzichten, und ihr fiel es zunehmend schwer, die Nächte allein durchzustehen. Es gab eine naheliegende Lösung. Eigentlich war es viel zu früh, um ans Zusammenziehen zu denken, sie hatten schließlich noch nicht einmal miteinander geschlafen, andererseits hatten sie in einem anderen Leben gerade geheiratet. »Ich möchte gern, dass ihr euch besser kennenlernt, und morgen hat er seinen freien Tag. Wie wär’s, wenn wir hier zusammen zu Abend essen, nur wir drei?«
    Â»Das klingt gut«, stimmte Meg zu. »Alles, was du willst, Emma. Ich tue alles, was du willst.«
    Â»Dann hör auf, hier mitten in der Nacht herumzuschleichen und nach einer Wunderheilung zu suchen«, sagte Emma. Der nächste Satz fiel ihr so schwer, dass sie fast daran erstickte. »Irgendwann wirst du mich loslassen müssen, Mum.«
    Sie hörte, wie ihre Mutter nach Luft schnappte. »Ich halte es nicht aus, Emma, ich kann den Gedanken nicht ertragen, dich zu verlieren.«
    Â»Aber ich will nicht dafür verantwortlich sein, dass du für den Rest deines Lebens unglücklich bist. Das wäre eine schöne Hinterlassenschaft. Versprich mir, dass du darüber hinwegkommst, wenn ich tot bin. Versprich mir, dass es dir gut gehen wird, Mum.«
    Das einzige Zeichen, dass ihre Mutter einwilligte, war das leise Streifen

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