Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
Vom Netzwerk:
»Es sei denn, du kannst Walisisch lesen.«
    »Walisisch?« Ich riss ihm das Bündel aus der Hand, und eine spröde Ecke brach ab und fiel zu Boden. Das Ding löste sich praktisch auf, während man es in der Hand hielt. Nach diesem ersten Zwischenfall war ich vorsichtiger und stellte fest, dass Mircea recht hatte: Die Seiten waren voll von dem Kauderwelsch, mit dem Pritkin seine Notizen schrieb. Ich konnte nicht ein einziges Wort entziffern. »Verdammt!«
    »Es ist keine der mir vertrauten Sprachen«, sagte Mircea, bevor ich danach fragen konnte. »Allerdings gibt es in dieser Zeit Magier, die in der Lage sind, den Text zu übersetzen und den Zauber für dich anzuwenden.«
    Ich beobachtete, wie sich ein kleiner Schnörkel am Ende eines Buchstabens auflöste. Er hatte zum letzten Wort auf der letzten Seite gehört – zu einem Wort, das bereits dabei war, sich zu entschreiben. Ganz ruhig, sagte ich mir. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Wort zum Zauber gehört, den du brauchst”? Ich seufzte. Bei meinem Pech konnte das durchaus sein.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte ich und rollte die brüchigen Seiten vorsichtig zusammen.
    »Das wäre nicht klug. Es ist immer gefährlich, die Hilfe von Magiern in Anspruch zu nehmen. Ich muss einige Dinge überprüfen, um sicherzustellen, dass wir nicht mit jemandem Kontakt aufnehmen, der uns sofort verrät.«
    »Soll das heißen, die Magier dieser Zeit sind alle so verrückt wie Pritkin?«
    »Wenn sie erkennen, womit sie es zu tun haben, vermutlich schon«, erwiderte Mircea.
    Ich gab ihm das Pergamentbündel zurück und drückte die goldene Markierung wieder in den feuchten Putz. Ich brauchte mir keine Sorgen zu machen, weil wir den Codex mitnahmen: Der Ouroboros hatte sich genau an der gleichen Stelle befunden, als Pritkin und ich daran vorbeigekommen waren. All die Gerüchte waren Lügen gewesen – niemand sonst hatte ihn jemals gefunden.
    »Ich glaube, ich kenne jemanden, der uns helfen könnte, aber ich muss in meine Zeit zurück, um mit ihm zu reden.« Ich ergriff Mirceas Hand und hoffte, stark genug zu sein, um uns beide zurückzubringen. Es gab nur eine Möglichkeit, es herauszufinden. »Halt dich gut fest«, sagte ich und sprang.

Fünfundzwanzig
    Als ich in meine eigene Zeit zurückkehrte, nachdem ich Mircea abgesetzt hatte, war es im Dantes so ruhig, wie es jemals darin wurde. Also sah mich niemand, als ich an der Wand zusammenklappte. Lieber Himmel, ich sollte wirklich für eine Weile mit dem Springen aufhören. Mein Kopf fühlte sich an, als könnte er jeden Augenblick explodieren. Der hämmernde Schmerz beeinträchtigte mein Sehvermögen: Für ein oder zwei Sekunden sah der Flur vor mir aus wie das Innere eines Herzens: rot und pulsierend.
    Aber meine Rückkehr hatte am richtigen Ort stattgefunden, im Korridor, der zum Forschungszimmer führte. Und Nick war da, wie üblich mit der Nase in einem Buch – er sah gelehrt aus, und ich hoffte, dass dieser Eindruck nicht täuschte. »Cassie!« Er stand abrupt auf und wirkte sehr besorgt, und ich dachte daran, dass es vielleicht besser gewesen wäre, zuerst zu duschen. Aber das konnte warten, im Gegensatz zum Codex.
    Kalksteinstaub rieselte aus meinem Haar auf den Tisch, als ich die Pergamentblätter ausbreitete und alles andere beiseiteschob. »Können Sie das lesen?«, fragte ich, ohne auf Nicks Proteste zu achten. »Es ist wichtig!«
    Nach einem Moment setzte sich die Neugier des Gelehrten durch, und er nahm Platz und überflog einige Zeilen. »Walisisch«, murmelte er. »Eine sehr alte, um nicht zu sagen besondere Version.«
    »Können Sie den Text lesen?«
    »Ja. Ich denke schon. Mit etwas Zeit. Walisisch zählt nicht zu meinen Hauptsprachen, aber meine Kenntnisse sollten genügen, um. .«
    »Jetzt sofort, Nick.« Ich deutete auf das Pergamentbündel. »Irgendwo dort drin ist der Gegenzauber für den Geis, und es wäre sehr nett, ihn zu bekommen, bevor Mircea endgültig ausrastet.« Oder bevor er sich entschrieb.
    Nick saß plötzlich ganz still da. Er bewegte sich nicht, schien nicht einmal mehr zu atmen, und für einige Sekunden wirkte er fast wie ein Vampir. »Das…« Er unterbrach sich und schluckte. »Das ist der Codex, nicht wahr? Sie haben ihn gefunden.«
    »Ja, und er nützt mir nichts, da ich kein Walisisch lesen kann.« Er saß einfach nur da, und deshalb stieß ich ihn mit dem Zeh an. »Jetzt, Nick.«
    »Ja. Ja.« Von einem Augenblick zum anderen kam wieder Leben in ihn, und er blätterte

Weitere Kostenlose Bücher