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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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eine völlig absurde Rechnung vorgelegt.«
    »Dann leg ihm deinerseits eine vor. Eine große.« Ich warf einen Blick auf die Sachen, die Françoise ausgewählt hatte. »Für den ganzen Kram.«
    Augustines Lächeln wurde fast so breit wie das Grinsen der Grinsekatze in Alices Wunderland. »Meine liebe Aschenputtel, ich glaube, du wirst den Ball besuchen.«
    An diesem Abend, nach einer weiteren Schicht in der Hölle, verließen Françoise und ich das Kasino in einem glänzenden schwarzen Jeep. Ich wollte einige Dinge erledigen, während ich auf Alphonse und meinen Beistand wartete, und Françoise hatte sich bereit erklärt, mir zu helfen. Sie besaß ebenso wenig einen Wagen wie ich, aber es gelang mir, einen fahrbaren Untersatz aufzutreiben.
    Das Kennzeichen des Jeeps lautet 4U2DZYR. Er gehörte Randy, einem der Jungs, die in Casanovas Vorstellung von einem Badeort arbeiteten. Er hätte einen perfekten kalifornischen Strandgammler abgegeben – sonnengebräunte Haut, gebleichtes Haar und ein strahlendes Lächeln –, wenn nicht der Akzent aus dem Mittleren Westen gewesen wäre.
    Natürlich war er von einem Inkubus besessen, aber bisher hatte er sich von seiner besten Seite gezeigt.
    »Ist das dein Ernst?«, fragte Randy zum dritten Mal, als wir den Parkplatz eines riesigen Wal-Mart erreichten. »Du willst hier einkaufen?«
    »Ja, ich will hier einkaufen!«, erwiderte ich verärgert. Früher einmal war Wal-Mart der reinste Luxus für mich gewesen, im Vergleich zu den 25-Cent-Grabbelkisten bei Goodwill oder der Heilsarmee. Doch ich gewann den Eindruck, dass nicht viele von Randys Kunden auf die gleiche Weise empfanden. Er hatte eine der Kellnerinnen nach dem Weg fragen müssen.
    Er nahm die erste freie Parklücke, bog mit quietschenden Reifen ein und trat auf die Bremse, richtete dann über seine schicke Sonnenbrille hinweg einen ernsten Blick auf mich. »Bitte lass Lord Mircea wissen, dass ich hiermit nichts zu tun habe. Ich befolge nur Befehle. Wenn sich die Freundin des Chefs unters gemeine Volk mischen will…«
    »Du klingst, als hätte ich vor, ein Striplokal zu besuchen«, sagte ich mit noch mehr Ärger und stieg aus. »Und ich bin nicht die Freundin des Chefs!«
    »Oookay.« Randy pflückte Françoise vom Rücksitz, an dem sie sich festgekrallt hatte. Ich hatte vergessen, sie zu fragen, ob sie schon einmal in einem Auto gefahren war. Weit aufgerissene Augen und ein kalkweißes Gesicht wiesen darauf hin, dass die Antwort »Nein« lautete.
    »Einmal und nie wieder«, brachte sie hervor.
    »So ein schlechter Fahrer bin ich nicht«, sagte Randy beleidigt.
    »Doch, das bist du«, erwiderte Françoise mit Nachdruck.
    »Die Räder rollen nicht mehr, Süße«, sagte Randy, schlang ihr den Arm um die Taille und stellte sie draußen auf die Beine. »Einige meiner besten Leistungen habe ich auf Rücksitzen vollbracht«, fügte er hinzu, und ein breites Wie-kann-mich-jemand-nicht-für-einen-tollen-Kerl-halten-lächeln begleitete diese Worte. Vermutlich rettete ihn nur das.
    Ich holte die lange Einkaufsliste aus meiner Handtasche und winkte damit, bevor Randy Gelegenheit bekam, noch mehr zu sagen. »Können wir jetzt los? Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Ich hatte festgestellt: Acht Kinder und ein Baby brauchten viele Dinge, insbesondere dann, wenn ihre Garderobe nur aus den Dingen bestand, die sie am Leib trugen. Und abgesehen von einigen T-Shirt für Touristen gab es in Augustines Laden kaum etwas für Kinder. Er zog erwachsene und gut betuchte Kunden vor. Deshalb die Liste.
    Eine Stunde später lehnte ich an einem Regal voller Fruit-of-the-Loom-TShirts, während Françoise mehrere unterbezahlte Angestellte terrorisierte. Gleich vier von ihnen hatte sie mit Beschlag belegt und hielt sie mit dem Auftrag in Trab, alle benötigten Größen zu beschaffen. Sie wirkte ein wenig fehl am Platz, weil sie eine von Augustines komplexen Kreationen trug: ein langes schwarzes Kleid mit einer eleganten Jacke, die Zeitungsmeldungen zeigte. Hoffentlich bemerkte niemand, dass es die Schlagzeilen von heute waren.
    Randy stand vor einer Spiegelsäule und bewunderte seinen Bizeps. »Was hältst du davon?« Er trug ein hellblaues Muskelshirt, das perfekt zu seinen Augen passte. Natürlich wusste er ganz genau, was ich davon hielt, und die Hälfte aller Frauen im Laden. Entweder das, oder wir gingen zufälligerweise am gleichen Tag einkaufen, an dem alle jungen Mütter im Staat die Garderobe ihrer Söhne erneuern mussten.
    »Ich dachte, du

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