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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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über mich, und die Worte spielten keine Rolle, blieben ohne Bedeutung. Meine Fingernägel strichen über die Brust hinunter zur zarten Haut des Bauchs, und ich spürte, wie er bei jeder Berührung erzitterte.
    Es lief fast auf einen Schock für mich hinaus, als Pritkin mit einem Ruck zurückwich, und die kühlere Luft des Zimmers strömte zwischen uns, dorthin, wo eben noch seine feuchte Wärme gewesen war. Im gleichen Augenblick wurde das vom Fenster kommende Licht plötzlich intensiver, als hätte jemand dahinter einen Scheinwerfer eingeschaltet. Auf einmal war das ganze Zimmer in so hellen Schein getaucht, dass er fast laut war.
    Die roten Teile des Buntglasfensters glühten, bis sie den Eindruck erweckten, sich in einem Feuerwerk aus Rot und Gold vom Rest zu lösen. Über dem Bett bildeten sie eine funkelnde Wolke, die eine seltsam vertraute Form gewann. Ich hatte einen solchen Vorgang schon einmal beobachtet, aber bei jener Gelegenheit war der Glanz nicht annähernd so hell und strahlend gewesen.
    »So viel Macht, und so hübsch verpackt. Wie kann man da widerstehen?« Die Stimme schien aus der Luft selbst zu kommen und flüsterte wie ein Windhauch über meine Haut.
    Pritkin hob den Kopf, und Zorn verzerrte sein Gesicht. »Ich hab’s gewusst!«
    »Was ist das?«, fragte ich, aber weder Pritkin noch die Stimme ließen sich dazu herab, mir Antwort zu geben. Oder vielleicht hatte ich die Frage gar nicht ausgesprochen; ich war mir nicht mehr sicher. Alles um mich herum sah aus wie kurz nach einer Ohnmacht: seltsame Winkel, bedeutungslose Muster. Und in meinen Ohren rauschte das Blut wie eine herannahende Flutwelle.
    »Du wirst sie nicht bekommen!«, knurrte Pritkin.
    Leises Lachen hallte durchs Zimmer. »Wer hat etwas von mir gesagt?«
    Der glühende Schleier senkte sich auf den Magier herab, der daraufhin aussah, als wäre seine Haut voller Glitter. Er schrie – es gab kein anderes Wort dafür –, und plötzlich schien ein Damm gebrochen. Was eben kaum mehr als eine Dunstschwade gewesen war, verwandelte sich in strömenden Regen, und ich badete darin, in ihm. Von einem Augenblick zum anderen fühlte sich das Zimmer an wie die Tropen im Juli, erfüllt von einer schwülen Hitze, die sich einen Weg durch meine Poren bahnte.
    Seine Lippen waren auf meinen, und seine Hände hielten meinen Kopf, damit er mir den ganzen Atem aus dem Leib küssen konnte, und er drückte mich aufs Bett. Und dann waren seine Lippen überall, am Schlüsselbein, an der Seite meines Halses, in der Lücke zwischen den Brüsten, an Kinn und Kiefer, und mir wurde klar, dass er die Stellen nicht einfach aufs Geratewohl wählte. Es waren Stellen, an die er zuvor gedacht hatte, und das genügte fast, um mir den Verstand zu rauben.
    Doch dann hielt er inne, und ein Schaudern ging durch ihn, übertrug sich als Vibration von seinem Körper auf meinen. Es veranlasste mich, den Rücken zu krümmen, und er gab einen gedämpften Schrei von sich und zuckte zusammen, als bereitete ihm meine Berührung Schmerzen. »Nicht«, brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Beweg dich nicht.«
    Mit einer sonderbaren Art von Entsetzen begriff ich, dass er aufhören und ehrenhaft sein wollte. Eine Woge aus zorniger Verzweiflung stürzte über mir zusammen und überwältigte mich, als meinem Körper klar wurde, dass sein Verlangen erneut unerfüllt bleiben sollte. Alle Gefühle, die ich jemals in Hinsicht auf Pritkin gehegt hatte, fluteten durch mich. »Nein!«
    Mir war schwindelig, und mein Puls jagte, als ich ihn an den Schultern packte und herumrollte. Irgendwo in mir schrillte ein Alarm, aber ich achtete nicht darauf und drückte das Gesicht an Pritkins feste Bauchmuskeln. Wie gut er roch: Salz und Schweiß, der süße Moschus seiner Haut. Und ich wollte herausfinden, ob er so gut schmeckte wie er roch. Plötzlich war mir nichts anderes mehr wichtig als mein Verlangen, die Hände an meinem Körper und der Körper unter meinen Händen.
    Meine Zunge leckte einen langsamen Bogen unter dem Nabel. Ich spürte seinen Puls an den Lippen, schnell und hektisch, und ein Echo davon spürte ich an den Fingern, als ich die Jeans öffnete. »Cassie. .« Pritkins Stimme klang seltsam kratzig und rau. Ich überhörte sie einfach und nahm nur angenehm berührt zur Kenntnis, dass er erneut meinen Vornamen nannte. Zweimal an einem Tag, das war ein Rekord.
    Ich stellte fest, dass mir alte Jeans sehr gefielen. Wenn man den ersten Knopf gelöst hatte, sprangen die

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