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Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Titel: Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Gembri
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holte etwas Knisterndes hervor. „Hat mir Sam vorhin auf dem Parkplatz aufgedrängt“, erklärte er dann hastig, so als wollte er sich rechtfertigen. „Der Kerl schleppt immer einen Vorrat mit sich herum … Tut mir leid.“
    „Wieso? Dann war er wenigstens mal hilfreich.“
    „Genug Gerede über Samael“, sagte Rasmus und drückte gegen meine Schultern, bis ich mich auf die Matratze zurückfallen ließ. Mit wild pochendem Herzen lag ich da und hörte, wie er seinen Gürtel aufmachte. Anschließend öffnete er jedoch nicht den Reißverschluss, sondern legte sich zu mir, eine Hand auf meiner angespannten Bauchdecke.
    „Hast du Angst?“, fragte er fast tonlos. Auf einmal waren seine Berührungen ganz sanft.
    Ich spielte zuerst mit dem Gedanken, es abzustreiten – aber wenn es einen Moment für absolute Ehrlichkeit gab, dann diesen. „Ein bisschen“, gestand ich nach kurzem Zögern. „Aber du gar nicht, oder?“ Gleich danach hätte ich mir am liebsten die Zunge abgebissen. Ich rechnete damit, dass er lachen und meine naive Frage mit einem Schulterzucken abtun würde, doch stattdessen neigte er den Kopf und lehnte seine Stirn gegen meine.
    „Du hast ja keine Ahnung.“ Seine Finger vergruben sich in mein Haar.
    „Aber“, flüsterte ich, „für dich ist es doch nicht das erstes Mal!“
    „Das erste Mal mit dir. Das ist …“ Er wich ein wenig zurück, bevor er weiterredete: „Ich will das richtig machen, Lily. Für dich soll alles stimmen. Das ist mir wichtiger als irgendwas sonst, verstehst du?“
    Ich spürte, dass er eigentlich etwas anderes sagen wollte – die Worte, die ich schon die ganze Zeit auf der Zunge trug und trotzdem nicht über die Lippen brachte. Sie schienen zwischen uns zu schweben, und in diesem Augenblick spielte es keine Rolle, ob wir sie aussprachen. Einfach, weil ich wusste, dass sie stimmten.
    Ich legte Rasmus die Hände in den Nacken und zog ihn zu mir herunter, um ihn zu küssen.

10. Kapitel
     
    Später lag ich zusammengekauert unter der Decke, eingehüllt in den Geruch nach Waschpulver und Rasmus, obwohl dieser kurz ins Badezimmer gegangen war. Er roch immer nach einem leicht herben Duschgel, aber darunter mischte sich noch ein anderer Duft: nach Sommer und Sonne und Licht , auch wenn ich vermutlich niemandem hätte erklären können, was ich damit meinte. Ich drückte mein Gesicht ins Kissen und machte einen tiefen Atemzug.
    Gleich nachdem Rasmus das Zimmer verlassen hatte, waren die Emotionen auf mich eingestürmt. Ich konnte überhaupt nicht benennen, was da in mir vorging – einerseits hämmerte mein Herz immer noch ein fieberhaftes, überglückliches Stakkato, andererseits hatte ich das Gefühl, in Tränen ausbrechen zu müssen. Weil ich befürchtete, dass mich die überschäumenden Empfindungen zerreißen könnten, rollte ich mich noch enger zusammen und schlang die Arme um mich selbst. Ich bemerkte erst, dass Rasmus zurückgekehrt war, als die Matratze sich ein Stück senkte. Dann spürte ich auch schon seine Hände, die meine Unterarme umfassten und von mir wegschoben.
    „Hey, das ist doch eigentlich mein Job.“
    Er zog mich an seine Brust und winkelte die Beine an, bis unsere Körper ineinanderpassten wie zwei Puzzleteile. Bald ging sein Atem langsamer, aber er schien noch gegen den Schlaf anzukämpfen. Immer, wenn ich mich ein kleines bisschen bewegte, drückte er mich fester an sich oder begann wieder, seine Finger über meinen Arm gleiten zu lassen. Ich wusste, dass er mir das Gefühl geben wollte, nicht alleine zu sein, aber durch seine Berührungen kam mein Herz einfach nicht zur Ruhe. Dumpf dröhnte es in meinen Ohren, und egal, wie oft ich die Augen schloss – die Aufregung ließ meine Lider nach wenigen Sekunden erneut hochflattern. Als Rasmus irgendwann doch eingeschlafen war, löste ich mich Zentimeter für Zentimeter aus seiner Umarmung. Dann stand ich auf, zog mich so lautlos wie möglich an und schlich zur Tür. Vielleicht konnte ich ja in der Lobby einen Tee bekommen, der mir dabei half, mich zu entspannen.
    Die Rezeption war nicht mehr besetzt, und ich entdeckte auch keinen Getränkeautomaten. Seufzend machte ich wieder kehrt, da erhob sich plötzlich eine Gestalt aus einem der abgewetzten Couchsessel. Ich zuckte zusammen, und es dauerte einen Moment, bis ich Serafina erkannte.
    „Hallo, Lily“, sagte sie. „Entschuldige, falls ich dich erschreckt habe.“
    „Schon gut“, nuschelte ich und fuhr mir schnell mit der Hand durch das

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