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Für Menschen ungeeignet

Für Menschen ungeeignet

Titel: Für Menschen ungeeignet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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rief Bob dazwischen. »Wir können uns gar nicht darauf einlassen! Es geht nicht! Wie kann es 2000 vor Christi Kühlschränke gegeben haben oder Klimaanlagen?«
    »Was meinst du damit?«
    »Es würde doch den ganzen Verlauf der Weltgeschichte verändern!« stellte Bob fest. »Ein kluger Bursche schaut sich die Maschinen an und kriegt raus, wie sie funktionieren. Dann ändert sich doch die ganze technische Entwicklung der Menschheit, von den politischen Folgen ganz zu schweigen.«
    »Und wie?« fragte Janice auf ihre praktische Art.
    »Und wie? Wenn die Technik sich anders entwickelt, verändert sich unsere ganze Gegenwart. Es gibt uns vielleicht dann gar nicht mehr.«
    »Du meinst das Ganze ist unmöglich?«
    »Ja!«
    »Das habe ich doch schon die ganze Zeit gesagt«, verkündete Janice triumphierend.
    »Hör auf damit! Ich wünschte, ich käme endlich dahinter, aus welchem Land der Kerl ist. Aber was immer auch das Land der Ferras sein mag, Waschmaschinen würden einen ruinösen Effekt auf unsere Gegenwart haben, wenn man sie nach dort exportiert. Wir können kein Paradoxon zulassen.«
    »Warum nicht?« fragte Janice, aber in diesem Augenblick kam der Ferra zurück.
    »Der König ist einverstanden«, sagte der Ferra. »Genügt das hier als Bezahlung für die Sachen, die ich mitgenommen habe?« Er hielt einen kleinen Beutel hoch.
    Als er den Beutel aufschnürte, entdeckte Bob, daß der Inhalt aus mindestens zwei Dutzend großer Rubine, Smaragde und Diamanten bestand.
    »Wir können das nicht annehmen«, sagte Bob. »Wir können kein Geschäft mit dir machen.«
    »Sei nicht abergläubig!« schrie Janice, die die Hochzeit wieder in weiteste Ferne rücken sah.
    »Warum nicht?« erkundigte sich der Ferra verstört.
    »Wir können nicht zulassen, daß moderne Maschinen in die Vergangenheit eingeführt werden«, erklärte Bob. »Das würde die Gegenwart total verändern. Diese ganze Welt könnte verschwinden oder so etwas.«
    »Oh, machen Sie sich deshalb keine Sorgen«, sagte der Ferra. »Ich garantiere Ihnen, daß die Sache keinerlei Auswirkungen haben wird.«
    »Aber wie können Sie das? Ich meine, wenn man im alten Rom plötzlich Waschmaschinen gehabt hätte …«
    »Unglücklicherweise«, erklärte der Ferra strahlend, »hat König Alerians Reich keine Zukunft.«
    »Könnten Sie das erklären?«
    »Sicher.« Der Ferra setzte sich wieder in die Luft. »In drei Jahren werden König Alerian und sein Reich völlig und unwiderruflich durch eine gewaltige Naturkatastrophe vernichtet werden. Kein einziger Mensch wird überleben. Nicht mal eine Tonscherbe bleibt übrig.«
    »Schön«, sagte Janice und hielt einen Rubin gegen das Licht.
    »Dann machen wir uns jetzt besser an die Arbeit, solange die Geschäftsverbindung noch besteht.«
    »Ich glaube, damit sind meine Sorgen ausgeräumt«, meinte Bob. Ihr Geschäft war gerettet, und ihre Heirat lag direkt vor ihnen. »Was wird denn dann aus dir?« fragte er den Ferra.
    »Oh, ich habe mich auf meinem Posten bewährt«, sagte der Ferra. »Oder werde das jedenfalls haben. Ich denke, ich bewerbe mich bald auf eine Stelle im näheren Ausland. Man sagt, daß die arabische Magie zur Zeit die besten Aufstiegsmöglichkeiten bietet.«
    Er fuhr sich mit einer Hand über die blonden Haarstoppeln. »Wir sehen uns nachher«, rief er und begann zu verschwinden.
    »Einen kleinen Moment noch«, sagte Bob. »Würde es dir jetzt noch etwas ausmachen, wenn du mir sagst, aus welchem Land du bist? Und woher König Alerian stammt?«
    »Ach, sicher«, sagte der Ferra, von dem nur noch der Kopf zu sehen war. »Mache ich gerne. Ich dachte, daß wüßten Sie schon. Ferras sind die Dämonen von Atlantis.«
    Und dann verschwand er.

 
Warm
     

Anders lag auf seinem Bett, angezogen bis auf die Schuhe und seine dunkle Krawatte, und dachte mit etwas unwohlem Gefühl an den Abend, der vor ihm lag. In zwanzig Minuten würde er Judy in ihrem Appartement abholen, und das war die Ursache der unangenehmen Gefühle.
    Er hatte erst vor wenigen Sekunden festgestellt, daß er in Judy verliebt war.
    Nun, er würde es ihr erzählen müssen. Der Abend würde ihnen für immer in Erinnerung bleiben. Er würde einen guten Eindruck machen, es würde Küsse geben und das Siegel des Einverständnisses würde, bildlich gesprochen, auf seine Stirn gestempelt prangen.
    Keine allzu begeisternde Aussicht, entschied er. Es wäre wirklich erheblich angenehmer, nicht verliebt zu sein. Wie war es nur dazu gekommen? Ein Blick, eine

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