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Fuer Wunder ist es nie zu spaet

Fuer Wunder ist es nie zu spaet

Titel: Fuer Wunder ist es nie zu spaet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Hamberg
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Herzen zu erzählen, aber Channa hört gar nicht zu, sie ist schon
wieder unterwegs zu einer neuen Rutschpartie.
    Josefin greift mit den Zehen eine zerknüllte Zigarettenschachtel,
nimmt sie in die Hand und wirft sie in die Tüte. Rasselnde, nervige Musik tönt
aus den Lautsprechern und lässt Vögel, Damhirsche und alles Kleingetier aus der
Umgebung des Schlosses fliehen. Sogar die Himbeeren sehen aus, als würden sie
leiden. Müde schaut Josefin über den Picknickplatz, wo Schweinefleisch, Salat,
Oliven, Hirschbraten und Trauben gegessen und enorme Mengen an Champagner
getrunken wurden. Silberteller, Kristallgläser, Perücken, Schuhe und schöne
Porzellanschüsseln liegen durcheinander, Leinenservietten mit Rotweinflecken
sind bis zum See hinunter verstreut. Am besten holt sie gleich die Schubkarre.
     
    »Ich möchte für immer hier liegen bleiben.«
    Alex hat seinen Kopf auf Majas nackte Brust gelegt. Sie hat das
schöne Cape im Gras ausgebreitet, und sie liegen nackt auf dem kühlen
Seidenstoff. Die Sonne geht langsam auf, und die neu erwachten Strahlen tasten
sich durch die Hainbuchen. Sanft streichelt Alex Majas Bauch, lässt seine
Finger ihren Weg zur Brust finden und kleine, neugierige Kreise um die
Warzenhöfe beschreiben.
    »Wirst du Pelle davon erzählen?«
    »Nein. Wir sagen nichts.«
    »Aber was dann? Wirst du ihn anlügen?«
    »Ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass es ihn überhaupt interessiert.
Er ist vollauf mit sich und seiner Skulptur beschäftigt.« Maja dreht sich zu
Alex um. »Ich weiß nicht, ob er mich noch liebt. Vielleicht liebe ich ihn auch
nicht mehr. Das ist hart und . . .«
    »Aber dann kannst du es ihm doch genauso gut sagen.«
    »Nein, das schafft nur Probleme. Und du musst schwimmen lernen! Du
bist mein kleiner Schwimmschüler, vergiss das ja nicht.«
    Maja kneift Alex leicht in die Seite.
    »Ich will aber nicht schwimmen! Ich will viel lieber so was mit dir
machen, die ganze Zeit.«
    Alex presst sich fest an Maja, und seine Hände umfassen, ohne zu
zögern, ihre kühlen Pobacken.
    »Das merke ich.«
    »Sollen wir noch mal?«
    »Ich glaube, ich muss zum Haus zurück, die fragen sich bestimmt
schon, wo wir sind.«
    »Shit, was hast du für schöne Brüste.«
    Alex gibt jeder Brust einen Kuss.
    »Und der Bauch! Der ist einfach perfekt.«
    Der Bauch kriegt auch einen Kuss.
    »Und deine Beine, Knie, Füße, Zehen! Ich werde dich mitnehmen, ist
dir das klar? Verdammt, ich werde dich einfach klauen!«
    »Haha, du wirst schwimmen lernen, und zwar richtig!«
    »Nein, ich nehme dich mit nach Hause. Ich werde nach Hause
schwimmen, das sag ich dir, und zwar mit dir auf dem Rücken. Aber erst werde
ich noch . . .«
    Maja lacht laut und lässt zu, dass Alex sie in die Fersen beißt. Er
ist so jung, keine einzige Falte, das blondierte Haar und dann diese Muskeln.
Wie ein Typ aus diesen Vorabendserien, die sie doch immer so ekelhaft fand. Und
nun liegt er da und leckt ihre Zehen. Splitterfasernackt. Ihr ist es total
egal. Pelle, die Kunst, das Leben, das Schloss, die Träume und Hoffnungen,
alles ist in Umzugskisten gepackt. Und zwar schon lange. Die werden erst wieder
geöffnet, wenn Maja weiß, wohin sie ziehen wird.
    Sie können durchaus noch eine Nummer schieben. Oder sieben. Gierig
packt sie das dicke Haar von Alex und zieht ihn nach oben zu ihrem Mund.
     
    Jens zieht vorsichtig die Tür zur verwilderten und verwunschenen
Orangerie hinter sich zu. Da drinnen liegt Pedro, umrankt von freundlichen
Weinreben auf dem Lammfell, und schläft. Jens atmet tief ein und zieht die
klare Luft der Morgendämmerung in seine Lungen. Er ist ein wenig wacklig auf
den Beinen. Was ist an diesem Abend eigentlich geschehen? Er hat mit einem Mann
getanzt. Wenn seine Mutter ihn gesehen hätte! Aber das hat sie nicht. Mütter
sehen eben auch nicht alles. Zum Glück.
    Die hohen Stiefel sind warm, und die Haut unter der eng anliegenden
weißen, hochgeknöpften Hose juckt. Ein Bad, ein einsames schönes Bad, wäre
jetzt genau das Richtige. Mit seinem verschwitzten Körper durch das laue,
stille Wasser pflügen. Jens muss sich ganz schön anstrengen, um die engen
Stiefel von den Füßen zu kriegen. Er stellt sie ordentlich an die Tür zur
Orangerie und geht barfuß zu dem etwas abgelegenen einsamen Uferstreifen, den
er kürzlich entdeckt hat.
     
    Sie steht ganz gerade im Wasser. Nur der Kopf schaut noch
heraus. Wenn ihre Füße den Kontakt zu dem weichen Sandboden verlieren, wird sie
sofort untergehen. Sie steht Auge

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