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Fürchte deinen Nächsten!

Fürchte deinen Nächsten!

Titel: Fürchte deinen Nächsten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können. Für Suko dachte ich ähnlich. Aber was war mit Alex Rankin?
    Er wußte nicht, was wir wußten, und deshalb würde er die Wahrheit auch nicht akzeptieren können. Er wollte ihn ebenso fassen wie wir. Das wußte auch Delany. Ich konnte mir vorstellen, daß er sich zunächst das schwächste Glied der Kette aussuchte.
    Der Profiler lebte in einem Wohnpark im Londoner Osten. Es war noch nicht Abend geworden, aber die Dunkelheit hielt die Stadt bereits umfangen. Mich konnte auch der weihnachtliche Glanz nicht aufheitern, denn ich sah immer wieder das Bild der letzten Leiche vor meinen Augen.
    Drei große Blöcke umschlossen diesen Wohnpark. Die Häuser standen im rechten Winkel zueinander. Zu einem gehörte eine Ladenpassage, in dem sich zahlreiche Geschäfte befanden und auch einige Lokale untergebracht waren. Am Ende der Ladenstraße hatte sich ein Supermarkt etabliert, und dazu gehörte auch ein Parkplatz, der zwar dicht besetzt war, auf dem es aber noch freie Stellplätze gab. In eine Parktasche rangierte ich meinen Rover hinein, schloß ihn ab und näherte mich dem ersten Haus, in dem Rankin wohnte.
    Ich hatte ein paarmal versucht, ihn telefonisch zu erreichen. Er hatte sich nicht gemeldet. Weder im Büro noch in seiner Wohnung. So ging ich davon aus, daß er sich auf dem Heimweg befand und zwischendurch eine Pause eingelegt hatte, um vielleicht etwas zu trinken. Auch er war nur ein Mensch und mußte mit dem Schock fertig werden.
    Um mich persönlich machte ich mir keine allzu großen Sorgen. Ich hatte erlebt, wie Judas auf den Anblick des Kreuzes reagierte. Da war er wirklich durchgedreht und hatte Kräfte freigelegt, die allem widersprachen, was es als Naturgesetze gab.
    Möglicherweise würde er mich bis zum Schluß aufbewahren. Ich jedoch wollte vor ihm bei den anderen sein, und besonders bei Rankin. Wenn es nicht anders möglich war, dann würde ich mich vor seine Wohnungstür setzen und warten.
    Ich trat in das Licht der Geschäftspassage. Jedes Schaufenster war weihnachtlich dekoriert. Da übertraf man sich an Kitsch, aber er wurde von den Menschen abgenommen. Besonders die Kinder erfreuten sich an den Auslagen.
    Sicherheitshalber schaute ich in den drei Lokalen nach, doch Rankin fand ich weder im Bistro, im Coffee Shop, noch im Pub. Eine Einfahrt führte zur Haustür hin. An der rechten Seite zogen sich die Schaufenster der Geschäfte hin. Jugendliche hockten davor oder kurvten mit ihren Inlinern durch den Gang.
    Mein Blick glitt über ein dicht gefülltes Klingelbrett. Den Namen Rankin entdeckte ich nach einigem Suchen. Er wohnte ungefähr in der Mitte des Hauses, in der achten Etage. Es war leicht, in das Haus hineinzukommen, da es immer wieder von Menschen verlassen wurde. Ein heller und sauberer Flur nahm mich auf. Nicht weit von den Aufzügen entfernt blieb ich stehen und telefonierte mit Sir James Powell, der mittlerweile auch eingeweiht worden war.
    »Nein, John, es hat sich noch nichts Neues ergeben. Keine Spur von Delany.«
    »Gut.«
    »Das meine ich auch. Wo sind Sie jetzt?«
    »In Rankins Haus.«
    »Und? Was sagt er?«
    »Ich habe ihn noch nicht angetroffen. Er scheint nicht da zu sein. Zumindest geht er nicht ans Telefon.«
    Nach einer Weile des Schweigens sagte Sir James: »Das sieht nicht gut aus.«
    »Ich weiß es noch nicht, aber ich werde auf jeden Fall in seine Wohnung gehen.«
    »Aufbrechen?«
    »Nein, ich warte.«
    »Gut. Rufen Sie mich an, wenn es etwas Neues gibt. Ich werde Sie natürlich ebenfalls auf dem laufenden halten.«
    »Alles klar, Sir.« Bevor ich auflegte, erkundigte ich mich noch nach Marcella Ash und Suko. Von den beiden hatte Sir James noch keine Nachricht erhalten.
    Ich verspürte nicht die geringste Lust, die Treppen hochzusteigen, deshalb nahm ich den Aufzug, der mich in die achte Etage brachte. Auch die Kabine war sauber. Da kannte ich andere, deren Wände beschmiert waren.
    In der achten Etage wurde die Tür aufgerissen, noch bevor ich sie öffnen konnte. Eine ältere Frau mit einem kleinen Jungen an der Hand stieg ein. Sie grüßte freundlich, als wir aneinander vorbeigingen, und ich lächelte zurück, obgleich mir nicht danach zumute war. Wenn ich daran dachte, daß sich diese Bestie hier im Haus befand und auch auf Unschuldige keine Rücksicht nahm, bekam ich Magenschmerzen.
    Der Flur war recht lang und gut beleuchtet. Langsam ging ich an den Wohnungstüren entlang und ließ meinen Blick über die Namensschilder streifen.
    Erst als ich das Ende des Flurs

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