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Fuerstin der Bettler

Fuerstin der Bettler

Titel: Fuerstin der Bettler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Dempf
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letzte Mal hier waren. Dahinter hatte sich allerdings alles verändert.
    Der Brandschutt war weggeräumt worden. Man hatte die Grundmauern freigelegt und darauf bereits eine erste Lage Steine errichtet. Dort, wo früher der schmale Garten gewesen war, hatte man den Boden ausgehoben und einen Kellergang gelegt. Eine Verbindung zum alten Keller der ehemaligen Apotheke war ausgebrochen worden.
    Hannah und die Schwarze Liss schlichen auf das Grundstück und besahen sich den Grundriss, der dort geplant war.
    »Das wird ein Palast«, knurrte die Liss. »Da kann man mit seinem Arsch ganz schön durch die üppigen Zimmer schwänzeln. Und was wird das?«
    Sie deutete auf den ausgehobenen Kellergang, um den herum eine Lage Grundmauerwerk gelegt worden war.
    »Das sieht mir nach einem Atrium aus«, flüsterte Hannah.
    »Aaschtrum? Was ist das?« Die Liss sprach den Begriff aus, als wäre es ein unflätiges Wort.
    »A-tri-um«, verbesserte Hannah geduldig, dann erklärte sie: »Das ist ein Innenhof, der nach oben offen ist. Die Zimmer liegen um diesen offenen Hof herum.« Sie überlegte kurz, warum wohl ein Atrium gebaut werden könnte, kam jedoch zu einem klaren Schluss. »Man kann von außen nicht in den Hof schauen.«
    Sie besah sich den Innenhof. Man hatte einen Gang ausgehoben, dem auch das Versteck der Kassette zum Opfer gefallen war. Offenbar wollte der Bauherr unter dem Atrium einen Weg von einem Gebäudeteil zum anderen hindurchführen.
    Sie versuchte sich auch vorzustellen, wie das Haus aussehen würde, wenn es fertig wäre. Es würde fast aussehen wie ein Palast.
    Der Abgang zum alten Keller zog sie magisch an. Der Schuttberg am Rande zeigte, dass die Maurer im Keller arbeiteten und Schutt von dort unten hochholten. Sie schienen zu graben oder Mauern auszubrechen. Doch wenn sie dort unten eine Mauer ausbrachen – und so viel verstand sie vom Zweck der Grundmauern eines Hauses –, dann würde das Gewölbe über ihnen einstürzen. Das würde niemand machen wollen. Also mussten sie den Keller anderweitig erweitern oder vertiefen.
    »Wir hätten eine Kerze mitnehmen sollen«, sagte Hannah, die von oben in das Abstiegsloch hinabblickte.
    »Wir haben eine Kerze mitgenommen.« Die Schwarze Liss grinste und zog einen Wachsstumpen aus ihrem Umhang.
    »Ich möchte mir ansehen, was die Männer im Keller gemacht haben!«, drängte Hannah.
    »So etwas Ähnliches habe ich mir schon gedacht.« Sie holte Zunder, Stahl und Feuerstein hervor, gab Hannah den Kerzenrest, kniete sich nieder, um besser arbeiten zu können, und in kurzer Zeit hatte sie eine Flamme geschlagen, mit der die Kerze entzündet wurde.
    »Wir müssen uns beeilen. Bald kommen die ersten Maurer. Dann müssen wir wieder weg sein.«
    Hannah nickte nur, dann war sie die Treppe hinabgestiegen. Dort unten roch es noch immer nach Rauch. Der erste Keller war so belassen worden, wie er war. Er bestand aus zwei gleich großen Räumen, die über einen Durchlass miteinander verbunden waren. Das niedrige gemauerte Gewölbe, in dem sie geradenoch stehen konnte, hatte dem Brand und dem einstürzenden Fachwerk standgehalten. Noch nicht einmal einen Riss in der Wölbung konnte Hannah entdecken. Selbst sie musste in den Kellerräumen gebückt gehen. Sie schlüpfte in den zweiten Raum und bemerkte auch dort keinerlei Veränderung. In der Ecke gab es einen Durchstieg mit einer hölzernen Leiter, die weiter hinunter ins nächste Geschoß führte.
    Offenbar waren die Maurer tiefer hinabgestiegen. Hannah wusste, dass das alte Haus mindestens sieben Kellergeschosse besaß. Wenn dem obersten durch den Brand nichts geschehen war, dann waren die weiter unten liegenden sicherlich auch unbeschädigt geblieben. Ein unbestimmtes Gefühl drängte sie vorwärts. Sie achtete nur kurz darauf, ob die Schwarze Liss ihr folgte, dann stieg sie in den nächsten Keller hinunter.
    Dort unten war der Gestank des Brandes beinahe völlig verflogen und wurde durch einen erdigen Geruch ersetzt. Hannah wunderte sich, da die Keller ja gemauert waren und keinen gestampften Lehmboden besaßen. Normalerweise waren sie trocken. Das Kerzenlicht flackerte über die Ziegelwände, die schon bröckelten und einen feinen roten Sand in den Ecken des Raumes zurückließen. Sie stieg noch ein Stück hinunter und stand in einem weiteren Raum. So tief war sie noch nie hier unten gewesen. Ihre Vorräte hatte sie früher alle im obersten Keller gelagert, damit sie nicht so tief hinunter musste.
    Ein bedrückendes Gefühl

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