Funkelnde Leidenschaft
annehmen?« fragte er kühl.
»Weil du eine Menge Geld bekommen könntest.«
»Ich habe nicht die Absicht, meine Claims zu verkaufen. Aber dich würde ich sehr gern käuflich erwerben. Muß ich darüber mit der Firma Buhl verhandeln? Oder triffst du solche Entscheidungen selbst?«
»Allerdings!« rief sie empört. »Ich bin Colonel Billy Braddocks Tochter.« Nun sprach sie absichtlich in arrogantem Ton und erwartete, ihre Herkunft würde Respekt hervorrufen, so wie üblich.
Auch diesmal wurde sie nicht enttäuscht. Hazard runzelte verwundert die Stirn. In allen Goldgräbercamps hatte man von Colonel Billy B. gehört, der die Interessengemeinschaft aus dem Osten leitete. »Dann kann ich's mir vermutlich nicht leisten, dich zu kaufen«, erwiderte er trocken.
Blaze musterte ihn zornig. »Hast du schon viele Frauen gekauft?«
»Nein, du wärst die erste. Jammerschade, daß dein aufregender hübscher Körper so teuer ist …«
Von hellem Zorn erfaßt, versuchte sie ihn zu schlagen. Aber er packte ihr Handgelenk. Während sie sich anstarrten, krachte plötzlich ein Gewehrschuß.
»Bleib hier und rühr dich nicht!« befahl Hazard und ließ sie los. Was für ein Narr war er gewesen … Wie hatte er diesen Schurken trauen können? Wütend sprang er aus dem Bett und lief zum Fenster. Niemand ließ sich blicken. »War das ein Signal?«
»Keine Ahnung.«
Voller Mißtrauen wandte er sich ihr zu. »Rühr dich nicht!« wiederholte er. »Sonst muß ich dich töten.« Er schlüpfte in die Lederhose, ergriff sein Gewehr und ging zur Tür. Die Hand am Riegel, schaute er Blaze noch einmal an.
»Wenn du die Hütte verläßt, erschieße ich dich, und das meine ich ernst. Bleib im Bett und zieh den Kopf ein.« Seine Augen verengten sich. »Falls das auch zu deinem Theater gehört …« Aber er beendete den Satz nicht. Abrupt riß er die Tür auf und warf sie hinter sich zu.
Es dauerte nicht lange, bis er den erwartungsvollen Gentlemen seinen Standpunkt klargemacht hatte – den Männern mit den Gewehren, den habgierigen Männern, die nach seinem Land oder seinem Blut dürsteten. Hoch aufgerichtet stand er da, eine dunkle Silhouette vor dem Sommerhimmel, und niemand zweifelte an seinen Worten.
»Meine Claims sind unverkäuflich. Falls Sie erwägen, mich zu attackieren – ich halte Miss Braddock als Geisel fest. Beim ersten Anzeichen eines hinterhältigen Angriffs werde ich sie töten. Guten Tag, Gentlemen.« Die Worte, klar und deutlich gesprochen, drangen bis zur Hütte hinauf.
Entsetzt hielt Blaze den Atem an. Er wollte sie hier festhalten? Nein, unmöglich …
Als er zurückkam, stieg sie aus dem Bett. »Verdammt, das kannst du nicht! Glaubst du, ich lasse mich gefangennehmen?«
Er nahm ein Baumwollhemd von einem Wandhaken und warf es ihr zu. »Nun, ich werde tun, was ich für richtig halte. Dazu brauche ich deine Erlaubnis nicht. Wenn du dich nicht in Männergeschäfte eingemischt hättest, wärst du jetzt nicht hier – nackt und entehrt, als meine Geisel. Also mach mir keine Vorwürfe.« Mühsam riß er seinen Blick von ihrem reizvollen Körper los, wandte sich ab und legte das Gewehr auf das Gestell über der Tür. »Zieh das Hemd an.«
»Bastard!« schrie sie. »Verdammt, du kannst mich nicht in Geiselhaft nehmen!«
»Soeben habe ich's getan.« Lachend drehte er sich zu ihr um. »Kleine Närrin! Du bist nicht mehr in Boston. Hier wird dir dein einflußreicher Vater nichts nützen. Und solange ich am richtigen Ende meines Gewehrs stehe, kann ich tun, was ich will.«
Mit zitternden Händen umklammerte sie das Baumwollhemd. »Mein Vater wird dich töten.«
»Das ist unwahrscheinlich – wenn er dich lebend wiedersehen will. Jeder, der mir zu nahe käme, würde riskieren, daß ich dich erschieße. Zieh endlich das Hemd an, du hinterlistiges, habsüchtiges kleines Biest! Nackte Frauen üben eine vorhersehbare Wirkung auf mich aus. Aber deshalb bist du ja hergekommen, nicht wahr? Und ich bin gern bereit, auf die Geschäftstaktik von Buhl Mining einzugehen. Wie oft sollst du's mit mir treiben? Dreimal? Viermal? Wieviel sind meine Claims wert?«
Hastig schlüpfte sie in das Baumwollhemd, das ihr bis zu den Oberschenkeln reichte, und knöpfte es zu.
»Aber das werden wir später erörtern«, fuhr er fort.
»Legen wir erst mal die Regeln fest. Meistens arbeite ich draußen …«
»Ich laufe davon.«
»Vielleicht hast du's nicht bemerkt … Diese Tür läßt sich verschließen. Und wenn du Ärger machst, sperre ich
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