Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
Vom Netzwerk:
zwischen dem Überleben seines Stamms und der Vernichtung. Eigentlich sollte er sie hassen. Er haßte alles, was sie repräsentierte – die Privilegien, den Reichtum, die Selbstverständlichkeit, mit der sie sich alles nahm, was ihr nach ihrer Meinung zustand.
    Da lag sie auf seinen Fellen, den rechten Arm hinter dem Kopf, ein schlankes Bein angewinkelt – eine sehr reizvolle Pose. »Nun, was hast du in deiner Kindheit getan?« wiederholte sie. Offenbar glaubte sie, er hätte ihr nicht zugehört, weil sein Blick in weite Fernen zu schweifen schien.
    »Was die meisten Kinder tun«, antwortete er vage, von plötzlicher Melancholie erfaßt. Es wirkte so vertraut, wie sie im Feuerschein lag, und es weckte Erinnerungen an eine andere Frau. Vor vielen Jahren, in einer Berghütte … Rasch verdrängte er diese Gedanken. Eine solche Erinnerung durfte Blaze Braddock nicht werden. Mit ihrer Schönheit und Raffinesse hatte sie bereits viel zuviel von seinen Gedanken vereinnahmt. Intuitiv zog er sich von ihr zurück. Sein Verstand siegte wieder über das Gefühl, und er teilte ihr die ursprüngliche Rolle zu – sie war seine Geisel, aber nach diesem Abend, nach dem Ende seiner Askese und des inneren Konflikts, auch seine Geliebte. Auf dieses Vergnügen würde er nicht mehr verzichten.
    »Komm her!« Er sank in den Lehnstuhl und streckte eine Hand aus. »Setz dich auf meinen Schoß und erzähl mir von deiner Kindheit. Meine war ereignislos.«
    Während sie sprach, hielt er sie im Arm und hörte nur mit halbem Ohr zu; er küßte ihre Wange, streichelte ihre warme Haut. Sie betrachtete sein markantes Gesicht, und als sie mit einer Fingerspitze über seine wohlgeformte Nase strich, ergriff er ihre Hand und zog sie geistesabwesend an die Lippen.
    »Ich liebe dich, das weißt du.«
    Mit diesen Worten erschütterte sie seinen trügerischen inneren Frieden.
    Abrupt ließ er ihre Hand los. Nein, rief eine innere Stimme, unmöglich … »Offenbar weißt du nicht, was du sagst«, erwiderte er langsam.
    »Doch.«
    »Viele junge Mädchen bilden sich ein, den Mann zu lieben, der …«
    »… der ihnen die Unschuld geraubt hat?«
    »Eigentlich wollte ich's anders ausdrücken – den Mann, mit dem sie zum ersten Mal die körperliche Liebe erlebt haben.«
    »Tatsächlich?« fragte sie skeptisch.
    »Zumindest habe ich's gehört.«
    »Was andere Frauen empfinden, ist mir egal«, erklärte sie lächelnd. »Jedenfalls liebe ich dich. Keine Bange, ich erwarte nicht, daß du meine Gefühle erwiderst.« Obwohl sie in der Liebe ein Neuling war, wußte sie, wie man die Männer behandeln mußte und daß man sie nicht bedrängen durfte.
    »Wenn du erst zu deinem Vater zurückgekehrt bist, werden wir uns nicht wiedersehen. Du wirst dann einen reichen jungen Mann heiraten und reiche Kinder großziehen.«
    »Vielleicht bleibe ich hier.«
    »Warum?«
    »Nun, ich könnte Papas Minen verwalten.«
    »Und mein Land übernehmen.«
    »Nur die Minen meines Vaters.«
    »Das läuft aufs selbe hinaus. Irgend jemand braucht nur das Wort ›Gold‹ auszusprechen, und schon wird die ganze Gegend von habgierigen Leuten überfallen.«
    »Und wenn ich dir helfe?«
    »Süße bia, du hilfst mir schon jetzt.« An diesem Abend mochte er nicht über weiße Männer und die Schwierigkeiten reden, die sie ihm bereiteten, nicht überlegen, was in einem Jahr, in einem Monat, in einer Woche geschehen konnte. Das alles wollte er vergessen – wenn auch nur für eine Nacht. Er drückte Blaze an seine Brust, ihre Lippen fanden sich.
    »O Hazard, ich liebe dich«, wisperte sie.
    »Das weiß ich. Und ich brauche dich, bia-cara, denn du mußt das Feuer löschen, das in mir brennt.«
    Sie festhaltend, stand er mit ihr auf und setzte sie in den Lehnstuhl, dann kniete er zwischen ihren Beinen nieder, und seine Zungenspitze berührte eine rosige Brustwarze.
    Sofort erwachte Blazes Verlangen, und sie schob ihre Hüften vor. »Bitte …«
    »Nein.«
    »Ich will nicht warten.« Nun schlug sie wieder den gebieterischen Ton der verwöhnten jungen Frau an, die stets ihren Willen durchgesetzt hatte.
    »Das mußt du aber.«
    »Nein, ich will nicht …«
    »Sicher wirst du's deinem künftigen Ehemann nicht leichtmachen«, neckte er sie. »Hoffentlich besitzt er genug Durchhaltevermögen, um alle deine Wünsche zu erfüllen. Und was geschieht, wenn's mal nicht nach deinem Kopf geht?«
    »Oh, ich kriege immer, was ich möchte.«
    »Jetzt nicht mehr.«
    Schmollend verzog sie die Lippen. »Warum müssen

Weitere Kostenlose Bücher