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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Zusammentreffen, und obwohl er letztes Mal allen Versuchungen widerstanden hatte, regte sich Blazes Eifersucht. Außerdem könnte es zu einer gefährlichen Begegnung mit Yancy Strahan kommen.
    Er nickte.
    »Rose?«
    Die Hand an den Halftern, wandte er sich ihr zu. »Ich hole nur deine Kleider. Die hätte Jimmy längst heraufbringen müssen. In Zukunft wirst du ausschließlich Kleider tragen.«
    »Wegen deines Bruders Rising Wolf?«
    »Genau.«
    »Und deshalb lohnt sich ein selbstmörderischer Ausflug in die Stadt?«
    »Für mich schon. Außerdem wird mir nichts zustoßen«, versicherte er lächelnd. »Als ich vor etwa einer Woche unten war, hat mich niemand beobachtet. Diesmal werde ich ebenso unbemerkt kommen und gehen.« Abgesehen von den Mokassins war er schwarz gekleidet. In Stiefeln konnte er sich nicht so schnell und lautlos bewegen.
    »Warte doch, bis Jimmy die Kleider bringt. Vorerst wird Rising Wolf nicht herkommen.«
    »Das ist es ja. Jimmy war schon länger nicht mehr hier. Also muß irgend etwas passiert sein, und Rose wird's mir erzählen. Sie weiß immer, was in diesem County geschieht.«
    »Es ist wohl sinnlos, wenn ich dich bitte, bei mir zu bleiben?«
    »Keine Bange, bald bin ich wieder da. Spätestens in drei Stunden.« Über eine Schulter hängte er sein Gewehr, über die andere einen Lederranzen. »Soll ich ein paar Bücher für dich besorgen? Ich weiß, wie langweilig die Tage hier oben sind …«
    »Verdammt, Hazard!« Sie sprang auf, die Augen voller Tränen. »Setzt du dein Leben aufs Spiel, nur um mir Bücher und Kleider zu kaufen? Glaubst du, ich will das?«
    Bestürzt legte er den Ranzen beiseite, ging zu ihr und zog sie an sich. »Weine nicht, bia-cara!« bat er und küßte die Tränen von ihren Lidern. »Ich wäre ein Narr, wenn ich etwas riskieren würde und nicht zu dir zurückkehren könnte. Wo du doch weißt, wie sehr ich dich brauche!«
    »Wirklich?«
    »Großes Ehrenwort«, beteuerte er.
    Mit bebenden Lippen erwiderte sie sein Lächeln.
    »Beeil dich!«
    Außerhalb von Confederate Gulch, wo Zwergkiefern und Erlen den Rand der Zivilisation markierten, blieb er einige Minuten lang stehen und betrachtete die schäbigen Gebäude und Zelte. Er wußte, wohin jede einzelne Straße führte, und kannte die meisten Einwohner vom Sehen. Wie ein Pfadfinder ließ er seinen Blick über die Stadt wandern, methodisch und aufmerksam, bis er sich vergewissert hatte, daß ihm niemand in unmittelbarer Nähe auflauerte. Dann schlich er durch dunkle Schatten zu Roses Haus.
    Vor beiden Eingängen des Bordells, zu dem auch ein Spielsalon gehörte, sah er Wachtposten stehen. Diese Männer kannte er nicht. Offenbar waren sie erst vor kurzem aus dem Osten hierhergekommen.
    Auf leisen Sohlen lief er zu Malmstroms Lederwarenladen. Wenn er sein Lasso um den Schornstein warf, würde er sich hochziehen können. Solche elastischen Seile aus geflochtenen Lederstreifen gehörten zur unverzichtbaren Ausrüstung aller Absarokee-Trupps. Da Pferde als wichtigstes Gut galten und bei Überfällen erbeutet werden mußten, wußte jeder Absarokee-Krieger mit einem Lasso umzugehen.
    Präzise legte sich die Schlinge um Malmstroms Schornstein. Nachdem Hazard zweimal an dem Seil gezogen hatte, um festzustellen, ob das Mauerwerk seinem Gewicht standhalten würde, kletterte er zum Holzdach hinauf. Dort wickelte er das Lasso um den Rauchfang. Eine Zeitlang schaute er sich um.
    Außer den Wachtposten ließ sich niemand blicken. Schließlich kroch er auf allen vieren über sechs Dächer hinweg und erreichte Roses imposantes, mit schmiedeeisernen Fenstergittern und Baikonen verziertes Etablissement.
    Immer hatte sie nur das Beste angestrebt, seit sie – in New Orleans aufgewachsen – alt genug gewesen war, um zu wissen, wie das Beste aussah. Sie profitierte von der Großzügigkeit ihres Vaters, der in wilder Ehe mit der Mutter zusammenlebte. Bis ihre Eltern 1859 an Typhus starben, genoß Rose alles, was man mit Geld kaufen konnte. Danach wurde sie von der Familie des Vaters nicht anerkannt, obwohl sie die violetten Augen, das schwarze Haar und die helle Haut der Longvilles geerbt hatte.
    Unglücklicherweise war sie eine Farbige, wenn auch nur zu einem Zweiunddreißigstel – ein Erbe ihrer Mutter. Um sich Schimpf und Schande zu ersparen, ließen die Longvilles das Mädchen von einem Angestellten flußaufwärts bringen und in Natchez verkaufen. Noch in derselben Nacht, nachdem er Rose entjungfert hatte, starb ihr Besitzer. Irgend

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