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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Drecksarbeit von anderen erledigen. Dafür schleppt er eine Bande bezahlter Killer mit sich herum …« In diesem Augenblick klopfte es an der Tür, und Rose unterdrückte einen Angstruf.
    Hazard bedeutete ihr, die Tür zu öffnen. Sein Gewehr und den Ranzen unter dem Arm, lief er ins Ankleidezimmer. Roses Wangen hatten sich hektisch gerötet, aber ihre Stimme klang ruhig. »Ja, was gibt's, Edward?«
    Gleichmütig stand der Monte 12 -Geber, den sie erst vor kurzem eingestellt hatte, im Flur. »Keene will einen Kredit haben, Miss Condieu. Über die Fünftausender-Grenze hinaus, die Sie ihm gesetzt haben. Und er macht einen Riesenwirbel.« Während er auf ihre Anweisungen wartete, ließ er seinen Blick durch das Zimmer wandern, mit der geübten Präzision eines Einbrechers.
    Harvey Keene würde vermutlich das Richteramt in diesem Verwaltungsbezirk übernehmen, und Rose beschloß, dies zu berücksichtigen. »Geben Sie ihm noch fünftausend. Aber danach muß er mit mir reden. So gut geht seine Anwaltspraxis nun auch wieder nicht.«
    »Gut, Miss Condieu«, antwortete Edward in unterwürfigem Ton. Plötzlich blitzten seine dunklen Augen auf, was Rose nicht bemerkte. Hinter dem reichgeschnitzten Torbogen, der ins Ankleidezimmer führte, sah er den Rand eines Spiegels, und darin zeigte sich eine schwarzgekleidete Schulter, mit langem schwarzem Haar bedeckt.
    Soeben hatte der neue Monte-Geber, von Yancy Strahan in das Etablissement geschickt, die hohe Belohnung verdient. »Verzeihen Sie die Störung«, bat er ehrerbietig und wandte sich rasch ab. Heftig hämmerte sein Herz gegen die Rippen. Das war der verdammte Indianer! In Rose Condieus Suite! Trotz der vielen Männer, die in der Stadt Wache hielten, seit man von seinem Besuch im Bordell erfahren hatte, trotz der Fahndungsplakate, die ein kleines Vermögen für seine Ergreifung oder seinen Tod boten … Wie zum Teufel hatte er das geschafft? Nicht, daß es eine Rolle spielte. Er würde nicht lange genug am Leben bleiben, um die Frage zu beantworten.
    Hastig stieg der Kartenspieler die Treppe hinab und eilte am Spieltisch vorbei, wo Harvey Keene wartete. Die Nachtluft kühlte sein erhitztes Gesicht. Im California Hotel konnte Yancy Strahan Tag und Nacht erreicht werden. Während Edward Doyle mit langen Schritten die Straße entlanglief, konnte er nur noch an die versprochenen fünfzigtausend Dollar denken.
    »Und jetzt verschwinde, verdammt noch mal!« fauchte Rose ihren Besucher an, der lässig am Türrahmen lehnte.
    »Diesmal kein Tee?« neckte er sie.
    »Nein!« Das kurze Gespräch mit Edward Doyle zerrte an ihren Nerven. Von Anfang an hatte sie ihm mißtraut. Nur weil er ausgezeichnet Karten spielte, hatte sie ihn engagiert. Vermutlich war das ein Fehler gewesen. »Dieser Kerl ist mir irgendwie unheimlich. Bitte, Jon, geh!«
    »Offenbar machst du dir ernsthafte Sorgen«, meinte Hazard, und jetzt klang seine Stimme nicht mehr spöttisch.
    »Strahan und die Mutter deiner Geisel sind ein gefährliches Gespann. Natürlich sorge ich mich.«
    »Tut mir leid, Rose, ich wollte dich nicht aufregen. Ich bin wegen der Kleider und der anderen Sachen gekommen, falls du sie schon beschafft hast. Gib sie mir, dann gehe ich.«
    »Nur wegen der Kleider bist du hier?« fragte sie entsetzt.
    »Hast du auch Bücher? Zum Beispiel ein Kochbuch?«
    »Sehe ich so aus, als hätte ich ein Kochbuch nötig?« zischte sie. »Bist du übergeschnappt?«
    »Würdest du eins bestellen? Ich habe Blaze versprochen …«
    »Kleider, ein Kochbuch, Guerlain-Parfüm … Was hast du ihr sonst noch versprochen? Einen Ehering?«
    »Dafür hat sie die falsche Haar- und Hautfarbe. Nun, könntest du mir ein paar Bücher leihen? Du hast dir doch welche aus Virginia City schicken lassen.«
    »Was? Ich soll dir Bücher leihen?« Sekundenlang schloß sie die Augen, dann holte sie tief Luft. »Hör mal, Darling, da draußen treiben sich Männer herum, die dich ermorden wollen. Bring mir das Zeug bloß nicht zurück!« Sie nahm einige Bücher von einem Wandtischchen. »Erst wenn Strahan verschwunden oder tot ist. Verstanden?«
    »Vielen Dank für die Bücher.« Hazard verstaute sie in seinem fransenbesetzten Ranzen. »Und für die Warnung. Ich werde mich in acht nehmen.«
    Seelenruhig stand er da, und Rose hätte am liebsten geschrien.
    »Worauf wartest du noch?«
    »Auf die Kleider.«
    Sie öffnete ihren Schrank und riß ein paar Kleider heraus. »Hoffentlich gefallen sie ihr. Falls du mich fragst – ich finde, sie

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