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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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sind das Risiko nicht wert.« Erbost drückte sie ihm die Sachen in die Arme.
    »Danke, du bist ein Schatz. Du hast wohl keine Guerlain-Seife gefunden?«
    »O Gott, wie konnte ich das nur vergessen?« erwiderte sie sarkastisch, wandte sich wieder zum Schrank, zerrte ein Päckchen heraus und warf es ihm wütend zu. »Wir wollen doch nicht, daß Miss Braddock sich mit gewöhnlicher Seife wäscht, oder?«
    Geschickt fing er das kleine Paket auf und steckte es zusammen mit den sechs Kleidern in seinen Lederranzen. »Mein Engel, nun bin ich dir einen Gefallen schuldig.«
    »Am liebsten wär's mir, du würdest sofort verschwinden, damit ich dich eines Tages dran erinnern kann.«
    »Nur eins noch – der Schokoladenkuchen.«
    »Glaubst du tatsächlich, du würdest lange genug leben, um ihn zu essen?« Seufzend holte sie ein weiteres Päckchen, das er ebenfalls in den Ranzen schob. »Sonst noch was? Vielleicht ein Marabufächer für die Lady? Smaragdohrringe, die sie beim Dinner tragen kann?«
    »Nur eine Frage: Jimmy war schon tagelang nicht bei uns. Weißt du, was passiert ist? Liegt's an Molly?«
    »Nein, er hat sich den Arm gebrochen.«
    »Wie denn?«
    »Allem Anschein nach ist ein Faß von einem Frachtwagen gerollt, den er beladen hat. Ron Davis, Kleins Gehilfe, kennt Jimmy. Also schickte ich ihn hin, als Jimmy nicht hierherkam, um die Sachen für dich zu holen. Auf diese Weise habe ich's erfahren.«
    »Wer ist Ron Davis? Einer deiner Kunden?« »Ein Freund, der gern mein Kunde wäre«, erwiderte sie lächelnd. »Aber wie du weißt, arbeite ich nicht.«
    »Kannst du ihm trauen?«
    »Für mich würde er alles tun.«
    »Würdest du ihn dann bitten, Jimmy eine Nachricht von mir zu überbringen?« Hazard schlang den Riemen des Ranzens um seine Schulter.
    »Wenn du endlich verschwindest, begehe ich sogar einen Mord für dich.«
    »Vorerst werde ich nicht in die Stadt kommen …«
    »Dem Himmel sei Dank!«
    »Vielleicht nehme ich an der Sommerjagd teil und warte ab, bis sich die Wogen in Diamond City geglättet haben«, erklärte er und streichelte beruhigend Roses Hand.
    »Und Miss Braddock?«
    »Die nehme ich mit. Sie ist meine Sicherheitsgarantie.«
    Skeptisch hob sie die Brauen. Niemand riskierte sein Leben, um Kleider und Schokoladenkuchen für eine Frau zu besorgen, die nur eine Sicherheitsgarantie war. »Und wenn sich Strahan während deiner Abwesenheit die Claims aneignet?«
    »Das kann er nicht. Zumindest nicht auf legale Weise. Außerdem wird er nichts von unserer Abreise erfahren.«
    »Wann kommt ihr zurück?«
    »Ungefähr in einem Monat. Wenn's Jimmy bessergeht, schick ihn regelmäßig zur Hütte hinauf. Dann schöpft niemand Verdacht, und alle glauben, wir wären immer noch da oben. Nochmals vielen Dank, Rose.«
    Als er nach seinem Gewehr griff, flog die Tür auf. Der Mann, der auf der Schwelle stand, bedrohte Hazard mit einer abgesägten doppelläufigen Schrotflinte, den Finger um den Abzug gekrümmt. »Keine Bewegung, gottverdammte Rothaut!« rief Yancy Strahan.
    Hazard hatte geglaubt, die Schimpfwörter, die seiner Rasse galten, würden ihn nicht mehr stören. Solche Beleidigungen hatte er immer wieder gehört, seit er in der Welt des weißen Mannes lebte. Er schrieb sie der Dummheit und Ignoranz gewisser Leute zu und ärgerte sich längst nicht mehr darüber. Aber Strahans verächtlicher Befehl weckte wilden Haß – und den Wunsch, ihn zu töten.
    Angstvoll schrie Rose auf.
    »Halten Sie den Mund, Hure!« Yancy warf die Tür mit einem Fußtritt hinter sich zu. »Oder ich schieße auch Sie nieder. Am liebsten würde ich Sie sofort abknallen, elende Rothaut. Aber vorher müssen Sie mir Ihre Claims übereignen – und zwar schriftlich.«
    Hazard straffte die Schultern und zwang sich, ruhig zu atmen. Nun mußte er Zeit gewinnen und nachdenken. Da Strahan seine Unterschrift brauchte, würde er ihn vorerst am Leben lassen.
    »Eine solche Übereignung ist nur legal, wenn sie ins Grundbuch eingetragen wird.«
    »Dann tragen wir's eben ein, verdammt noch mal.«
    »Nur wir beide?« Hazard musterte Yancys gerötetes Gesicht. Wer immer ihn hierhergeholt hatte, mußte ihn in einer Bar oder einem Saloon aufgestöbert haben. Der Geruch von Bourbon erfüllte den Raum. Und das Grundbuchamt liegt sechs Häuserblocks entfernt, dachte Hazard triumphierend.
    »Ja, wir beide«, bestätigte Yancy, »und die fünf Männer draußen im Flur und die zehn Männer im Erdgeschoß, und das Dutzend, das am Vorder- und am Hintereingang

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