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funny girl

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Titel: funny girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony McCarten
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sich und erkundigte sich bei Azime, ob sie Azime sei. Er hatte eine weiße Karte und einen Stift in der Hand: ein Autogrammjäger. Azime sah Deniz an, und der lächelte und nickte. Also bestätigte sie es. Ja, sie sei Azime. Und so reichte der Mann ihr Karte und Stift und bat sie um ein Autogramm; und sie gab ihr allererstes Autogramm, schrieb einfach nur »Azime«. Der Mann dankte ihr. Glücklich machte der junge Mann einen Schritt beiseite, um Deniz und Azime in den Clio einsteigen zu lassen. Doch kaum hatte Deniz den Schlüssel aus der Hosentasche geholt und war hinüber zur Fahrerseite gegangen, da richtete sich der junge Mann auf und gab Leuten in der Ferne ein Signal. Deniz fummelte immer noch mit dem Schlüssel herum, als schon ein Wagen heranschoss und mit quietschenden Reifen hielt, direkt vor dem kleinen Clio; aber mit mehr Glück als Verstand hatte Deniz den Schlüssel jetzt endlich im Schloss, gerade als der erste, dann der zweite, dann der dritte Insasse des Wagens, der ihnen nun den Weg versperrte, heraussprang. Azime und Deniz verschanzten sich in seinem Wagen, und schon im nächsten Moment waren sie von Fremden umringt. Von dem Punkt an konnten Deniz und Azime nur noch zusehen, wie um sie herum ein Horrorfilm ablief, hilflos dabeisitzen, während die Greueltaten geschahen. Es begann damit, dass einer die Radioantenne des Clio abriss und sie wie ein Florett drohend durch die Luft zischen ließ. Ob die Türen, die sie von innen verriegelt hatten, halten würden? Mittlerweile riss ein anderer junger Mann mit wutverzerrtem Gesicht dermaßen am Griff von Azimes Beifahrertür, dass das ganze Auto schaukelte. Azime schrie auf – ein Schrei, der nur gedämpft nach draußen drang und die Angreifer offenbar nur weiter anfeuerte. Doch die Schlösser hielten, Fenster und Windschutzscheibe überstanden die immer neuen Schläge nackter Fäuste, die Stiefeltritte in die Seite konnten nur das Blech des Clio zerbeulen – doch was nach innen drang, was bei Azime und Deniz ankam, waren die Worte der Männer, die Feindseligkeiten, Flüche, Drohungen, gebrüllt in einer Mischung aus Englisch, Arabisch, Kurdisch und Türkisch, Beschimpfungen, die klarmachten, dass Azime das Ziel dieses Angriffs war, dass es allein um sie ging, um sie persönlich.
    »Für wen hältst du dich eigentlich?«
    »Halt deine Klappe.«
    »Wir beobachten dich.«
    »Miststück.«
    »Hure.«
    Dann: »Du bist tot.«
    Drohende Gesichter nur Zentimeter von dem ihren, auf der anderen Seite der Windschutzscheibe, die Azime anschrien. Sie schrien diese Worte, damit Azimes eigene Worte verstummten. Ihnen waren Worte gestattet, ihr nicht. Ihre waren gottgefällig, die ihren gottlos. Und Azime erkannte, dass für ihre Familie und ihre Gemeinschaft nicht diese jungen Männer die Übeltäter waren, sondern sie. Diese Männer handelten nicht außerhalb der akzeptierten Regeln, sie dagegen schon. Den Rechtschaffenen das Paradies. Der Gotteslästerin ewige Verdammnis, und diese Verdammnis begann hier und jetzt.
    Unterdessen schrie Deniz immer wieder: »Es sind doch nur Witze. Versteht ihr? Witze. Jetzt beruhigt euch doch, Mann.«
    Deniz und Azime mussten tatenlos zusehen, wie zwei Männer auf das Dach des Clio kletterten und wie auf einem Trampolin darauf zu hüpfen begannen, und bald schon fing das Dach an, sich unter diesem Dauerangriff zu biegen. Azime schrie Deniz in panischer Angst an, er solle endlich etwas tun – »Fahr! Fahr! Mach schon! Fahr los!« –, während das Dach immer näher kam.
    Deniz startete den Wagen, ließ den Motor aufheulen, legte den ersten Gang ein und rammte dann seinen Clio ohne Rücksicht auf die eigenen Scheinwerfer in das Heck des Wagens der Angreifer, eine Bewegung, die zumindest einen der beiden Trampolinspringer im Salto auf die Straße beförderte. Jetzt, wo Metall auf Metall stieß, trat Deniz das Gaspedal bis zum Anschlag und merkte, dass der kleine Clio (vielleicht durch das zusätzliche Gewicht des Mannes, der sich immer noch auf dem Dach hielt) mit seinen durchdrehenden Reifen Schubkraft genug hatte, um den Wagen der anderen so weit vorzudrücken, dass er ein wenig Raum zum Rangieren fand. Mit Azime als Lotsin setzte er zurück, wobei er auch noch den Wagen hinter sich traf und diesen um ein paar wertvolle Zentimeter zurückschob. Dann ging es wieder vorwärts, ein kurzer abrupter Stoß, der den Wagen der Angreifer um einige weitere Zentimeter nach vorn schob, wodurch eine kleine Lücke entstand, durch die sich der

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