Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Furchtlos in High Heels

Furchtlos in High Heels

Titel: Furchtlos in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
Vom Netzwerk:
sagte, sie habe Runde eins wohl eindeutig gewonnen.
    Ava kniff die Augen zusammen. „Eigentlich waren Ricky und ich gerade beschäftigt, sodass es vielleicht nicht der günstigste Zeitpunkt ist.“
    „Ich bin sicher, es kann warten“, entgegnete Dana spitz.
    „Das denke ich nicht. Es war sehr wichtig.“
    „Was könnte schon so wichtig sein?“
    „Ach, wir haben die nächste Szene geprobt.“
    „Oh, welche?“, schaltete ich mich ein, unfähig, meine Fan-Impulse zu unterdrücken.
    Ava lächelte geziert. „Die, in der Lila und Daniel Sex haben.“
    Dana erstarrte, verspannte sich am ganzen Körper.
    Oh, oh. Aber ich hatte ja fragen müssen …
    Dana wandte sich wieder an Ricky, und ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen. „Ihr habt diese Szene geprobt?“
    Ricky nickte. „Wir sind gerade den Text durchgegangen, als du ankamst.“
    „Wie viel Text kann es da schon geben?“, fauchte sie. „Es ist Sex.“
    „Oh, du wärest überrascht“, erwiderte Ricky und öffnete eine Wasserflasche, offenbar vollkommen ahnungslos, wie dicht Dana vor der Explosion stand. „Es ist viel schwieriger, als man glaubt, vor der Kamera Sex zu haben.“
    „Vor der Kamera so zu tun , als habe man Sex“, verbesserte Dana ihn und sandte aus ihren schmalen Augen mörderische Blicke zu Ava.
    „Achtung, Zickenkrieg“, flüsterte Marco mir zu.
    „Wie auch immer“, ergriff ich wieder das Wort, da ich mir dachte, es sei besser, auf den Grund dieses Besuches zu sprechen zu kommen, bevor wir es mit noch einer Leiche zu tun bekamen. „Wir haben uns gefragt, ob wir uns ein paar Vampirzähne für heute Abend ausleihen können. Wir müssen zu einer Vampirparty und brauchen etwas, was möglichst echt wirkt.“
    Ricky nickte. „Klar. Die, die sie in der Maske haben, sind großartig. Einmal angeklebt, halten sie den ganzen Tag.“
    „Sogar bei den Kussszenen“, warf Ava mit zuckersüßem Lächeln zu Dana ein.
    Dana biss die Zähne so fest aufeinander, dass ich fürchtete, wir würden eine Rettungsschere brauchen, um ihr Gebiss wieder auseinander zu bekommen.
    „Denkst du, wir könnten die Maske ein paar Minuten mit Beschlag belegen?“, fragte ich Ricky.
    Er zuckte die Achseln. „Bestimmt. Wollt ihr, dass ich euch zeige, wo der Trailer steht?“
    „Bitte“, sagte ich und packte Dana am Arm, zog sie mit mir aus dem Raum, bevor jemand zu Schaden kam. Nicht, dass ich ihr einen Vorwurf daraus machen würde. Ava war allem Anschein nach wirklich eine dumme Ziege. Aber ich wollte ehrlich, dass die dumme Ziege den Film zu Ende drehte.

    Sebastians Anwesen hatte zwar schon bei Tag märchenhaft gewirkt, aber nach Einbruch der Dunkelheit war es von wunderbar schauriger Romantik. Die Türmchen ragten in den Abendhimmel, warfen geheimnisvolle lange Schatten auf die halbkreisförmige Auffahrt. Die Bäume, die den Besitz säumten, wurden von unten angestrahlt, wodurch sie wie silberne Finger aussahen. Und die Ziegelsteine um die Eingangstür herum nahmen einen düsteren Rotton an. Dazu waren als Kontrast entlang des Fahrweges zum Haus überall schimmernde moderne Autos geparkt, jedes einzelne davon teurer, als mein Bankkonto es je zulassen würde.
    Dana stellte ihren Mustang zwischen einem Jaguar und einem Ferrari ab und zog den Zündschlüssel. Von hier aus konnten wir schon Musik hören, die aus dem Hausinneren drang, leises Stimmengewirr und langsames Orgelspiel, das zu einem Spukhaus passte.
    „Sind wir uns wegen der Sache hier sicher?“, fragte Marco vom Rücksitz. „Ich meine … vielleicht hätten wir besser Knoblauch mitgenommen oder einen Holzpflock.“
    Ich verdrehte die Augen. „Ich denke, wir werden es auch so heil überstehen.“
    „Du weißt schon, dass ich auf meinen makellosen Hals stolz bin, oder?“
    „Vergiss nicht, Sebastian hat doch erzählt, es sei ohnehin alles nicht echt“, beruhigte Dana ihn und drehte sich auf ihrem Sitz um.
    „Sicher. Richtig“, pflichtete Marco ihr bei und nickte. „Nur hat einer dieser unechten Vampire Alexa leergesaugt.“
    „Möchtest du in dem Auto bleiben?“, fragte ich
    Marco nickte. „Ja, bitte.“
    „Fein.“ Ich drückte ihm meine Ledertasche in die Arme. „Dann kannst du das Baby hüten.“
    Marco öffnete den Mund, um zu widersprechen, aber ich verließ das Auto, ehe er dazu kam, ließ den hasenfüßigen Vampir auf der Rückbank zurück.
    Falls jemand es ehrlich wissen will: Ich war nicht wirklich mutiger als er. Während ich mir zwar keine (großen) Sorgen machte, dass mir

Weitere Kostenlose Bücher