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Furchtlos in High Heels

Furchtlos in High Heels

Titel: Furchtlos in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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schaute an ihm vorbei zu der Stelle, wo gerade ein weiterer Streifenwagen und der Van des Gerichtsmediziners in die Straße einbogen.
    „Haben Sie den Leichnam berührt?“
    Ich schüttelte den Kopf, kämpfte gegen die Übelkeit, die allein der Gedanke in mir aufsteigen ließ. „Nein, bestimmt nicht.“
    „Aber Sie konnten erkennen, dass sie tot war?“, fragte er.
    „Ihre Augen waren offen“, erklärte ich, „aber sie bewegten sich nicht.“
    Er nickte. „Okay, wann genau war das?“
    Ich biss mir auf die Lippen. „Ich bin mir nicht sicher. Vor vielleicht einer halben Stunde?“, sagte ich und beobachtete, wie ein weiteres Polizeifahrzeug hinter uns auf den Fahrweg einbog. Ein großer schwarzer SUV.
    Oh, oh.
    „Äh, müssen wir das hier wirklich jetzt machen?“, fragte ich den Polizeibeamten. Ich sah den SUV parken und eine vertraute Gestalt auf der Fahrerseite aussteigen.
    „Ja, Ma‘am. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt.“
    Vielleicht für ihn.
    „Oh, okay, aber wissen Sie, ich muss wirklich …“ Ich zerbrach mir den Kopf auf der Suche nach einem Grund, von hier zu verschwinden – irgendeinen noch so fadenscheinigen Vorwand – während ich zuschaute, wie Ramirez von seinem SUV zu einem weiteren Polizisten trat und ihn etwas fragte, worauf der ihm zweifellos gerade mitteilte, dass zwei dumme Blondinen die Leiche gefunden hatten.
    Von denen eine verdächtigerweise schwanger war.
    „… auf die Toilette!“, rief ich und presste die Beine zusammen. „Das ist die Schwangerschaft, wissen Sie? Das Baby liegt genau auf meiner Blase. Was nicht hilfreich von ihr ist. Daher muss ich jetzt leider weg. Ehrlich. Jetzt sofort“, fügte ich mit Nachdruck hinzu, als Ramirez‘ Blick in meine Richtung schwenkte. Ich duckte mich rasch hinter einen hohen Busch und hoffte, die Beule schaute nicht dahinter hervor.
    „Oh, äh, gut, ich denke, wir könnten aufs Revier fahren …“, sagte der Beamte und sein Hals wurde ganz rot, während er stammelte. Bösewichte mit gezückten Kanonen, damit kam er zurecht. Aber eine Schwangere mit zu kleiner Blase, das war etwas völlig anderes.
    Mein Glück.
    „Ja, das Revier wäre klasse. Wunderbar. Perfekt“, sagte ich. „Ich bin sicher, da gibt es schöne Toiletten. Können wir gehen?“ Ich drehte mich um und rannte praktisch zum nächsten Streifenwagen, als Ramirez die Anlage betrat. Sein Blick glitt über die Szene, ihm entging nichts. Ich konnte sehen, dass seine Augen scharf waren und im Kommissar-Modus, darauf achteten, dass er kein Detail übersah.
    Auch wenn dieses Detail es sich verzweifelt wünschte.
    „Worauf warten Sie noch?“, fragte ich, während ich auf den Rücksitz schlüpfte.
    Der verlegene Beamte ließ sich Zeit, schloss in aller Seelenruhe sein Notizbuch, gab per Funk durch, dass er eine Zeugin zur weiteren Befragung aufs Revier bringen werde und murmelte eine Reihe Buchstaben und Zahlen in das Sprechgerät, bevor er es wieder an seinen Gürtel zurücksteckte. Nach, wie es mir schien, einer Ewigkeit stieg er endlich ins Auto und zündete den Motor.
    Keinen Augenblick zu früh.
    Als er den Gang einlegte, sah ich, wie Ramirez‘ Blick auf Dana fiel, die wild gestikulierte, während der rothaarige Polizist so schnell, wie er schreiben konnte, ihre Aussage aufnahm. Ramirez Kinnmuskeln verkrampften sich, seine Augen wurden schmal, und ich glaubte sehen zu können, wie die kleine Ader an seinem Hals zu pochen begann.
    „Los. Fahren Sie schon“, rief ich und duckte mich auf dem Rücksitz.
    Und das genau tat er dann auch, lenkte den Wagen von dem Parkplatz, gerade als ein Schwall spanischer Flüche aus dem Mund meines Mannes hervorbrachen und mir die Straße hinab folgten.

    Auf dem Revier angekommen, musste ich tatsächlich wieder aufs Klo, daher lief ich rasch zur Damentoilette. Nachdem ich mich erleichtert hatte, setzte ich mich mit dem uniformierten Polizeibeamten hin und gab meine Aussage zu Protokoll. Als er mich dann schließlich gehen ließ, war ich die Entdeckung am Zierfischteich mindestens hundert Mal durchgegangen und kannte jedes Detail des Momentes wie meine Westentasche. Das Einzige, was ich nicht wusste, war, was unsere Mörderin ermordet in North Hollywood zu suchen hatte.
    Sobald ich das Revier verließ, rief ich Dana an, dass sie mich heimfährt. Leider ging sie nicht ans Handy. Vermutlich musste sie immer noch Ramirez‘ Zorn erdulden. Ich schuldete ihr einiges. Ich nahm mir fest vor, mit ihr zusammen einen Wellnesstag einzulegen, wenn das

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