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Furious love

Furious love

Titel: Furious love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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durchgetrunken«, schrieb er am 20. Mai 1967 in sein Tagebuch. »Heute werde ich während der Arbeit nichts trinken. Ich weiß nicht, warum ich so viel in mich hineinschütte. Ich bin nicht unglücklich und ich mag es nicht besonders – das Zeug, meine ich.« Elizabeth versuchte tapfer, ihn aus seinen düsteren Stimmungen zu holen. »Elizabeth kam zum Mittagessen vorbei«, schrieb er zehn Tage später. »Sie war fröhlich und süß, aber nichts konnte mich aus meiner Gereiztheit herausholen.« Ref 390 Ref 391
    Im Juni jenes Jahres hatte Burton an einem Wettlauf in Marias Grundschule teilgenommen. Sie machten sich Sorgen, dass Maria sich nach den vielen Operationen für Wettkämpfe wie Bean Bag, Sackhüpfen und Hindernisrennen vielleicht nicht wirklich fit fühlte. Burton trug sich ein für das »Väterrennen«, aber nach drei Bloody Marys wurde er bloß Zwanzigster. Es störte ihn immerhin so sehr, dass er es in seinem Tagebuch notierte und schwor, das nächste Mal dafür zu trainieren. Richard liebte seine und Elizabeths Kinder. Sie waren zu einer echten Familie zusammengewachsen. Als Eddie Fisher in jenem Jahr einen letzten Versuch unternahm, das Sorgerecht für Liza Todd zu erhalten, donnerte er: »Nur über meine Leiche«, woraufhin Fisher aufgab.
    Vier Monate darauf war Richard eine Zeit lang enthaltsam, aber Elizabeth trank weiterhin und machte es ihm damit schwer. Im November, zwei Tage vor seinem 41. Geburtstag, ging Burton auf eine zweitägige Sauftour. Er beschimpfte seinen Garderobier Bob Wilson und machte einen Annäherungsversuch bei Marias Pflegerin Karen. Sofort überkamen ihn Schuldgefühle und er entschuldigte sich am nächsten Morgen
lang und breit bei Elizabeth. Sie lachte es weg und machte sich mehr Gedanken darüber, dass er die Pflegerin beschämt haben könnte, als darüber, dass er möglicherweise wieder seine Blicke schweifen ließ.
    Obwohl sich etwas zusammenzubrauen schien, erlebten die Burtons ein spektakuläres fünftes Jahr mit einer ansehnlichen Bilanz: acht einträgliche Filme, vier Oscar-Nominierungen und Elizabeths Goldjunge für Virginia Woolf. Die im Interview mit dem Life -Reporter von Richard erwähnte Veränderung des amerikanischen Geschmacks hin zu schwierigeren Filmen, die er meinte beobachten zu können, kann er sich auch auf die eigene Fahne schreiben. Doch das Burton-Taylor-Imperium geriet ins Wanken, und allmählich verlor Richard die Kontrolle über sein tödliches Spiel mit dem Alkohol. Doktor Faustus, Die Stunde der Komödianten und nun auch Spiegelbild im goldenen Auge – drei ehrgeizige, ernsthafte Filme – blitzten bei Kritik und Zuschauern ab. Die Burtons ahnten allerdings nicht, was noch auf sie wartete: eine Bombe mit dem Titel Brandung , die dramatisch einschlagen und alles verändern sollte.

11
»RINGE UND REIFRÖCKE«
    »Das ist nur ein Geschenk für Liz.« Ref 478
    – Richard Burton über den Erwerb des Cartier-Diamanten für 1,1 Millionen Dollar

    »Manchmal kippte seine Freude ins Gegenteil und er wurde finster.« Ref 479
    – Elizabeth Taylor

    I m Dezember 1968 kehrte Richard nach London zurück, um die Dreharbeiten für Unter der Treppe abzuschließen. Elizabeth blieb vorerst bei ihrer Mutter. Nach dem Tod ihres Vaters umsorgte Elizabeth Sara und die beiden Frauen wuchsen noch enger zusammen. Trotz der Auszeit, die 20th Century Fox Elizabeth zugestand, erholte sie sich nach der letzten Operation nie vollständig. Chronische Rückenschmerzen quälten sie. Um einen ganz normalen Drehtag zu überstehen, musste sie ein Stützkorsett tragen. Burton befürchtete, am Ende werde sie tatsächlich im Rollstuhl landen. Er war ärgerlich, weil sie nicht besser auf sich achtgab und schrieb, die Ärzte hätten ihr eigentlich einen Monat Bettruhe angeraten – woran sie sich natürlich nicht hielt. Er fand es seltsam, dass die Ärzte ihr nicht verboten zu trinken, obwohl sie starke Schmerzmittel nahm. Er war Medizinern gegenüber immer misstrauisch gewesen, machte deren »schiere Verletzung der Sorgfalt« für den Tod seiner Mutter
bei der Geburt ihres dreizehnten Kindes verantwortlich. Aber diesmal wünschte er sich, Elizabeth würde ihrem Rat folgen. »Nun humpeln also meine beiden liebsten Menschen auf der ganzen Welt, E. und Ifor, mit Krücken herum«, schrieb Richard düster. Doch was Ifor anging, machte Richard sich sogar noch etwas vor: Sein Zustand verbesserte sich zwar ein wenig, er konnte einige Male aufstehen und sogar schwimmen, aber er blieb von der

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