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Furious love

Furious love

Titel: Furious love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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Freude gejauchzt: Dort lag La Peregrina – ohne die kleinste Schramme. Erst nach einer Woche konnte sie Richard erzählen, was passiert war.
    Elizabeths Freude an La Peregrina war Ausdruck ihrer geradezu mystischen Verbindung zu Juwelen. Die Perle hatte zunächst an einer hübschen kleinen Halskette aus Perlen und Platin gehangen, doch drei Jahre später kreierte Elizabeth mit einem Designer von Cartier einen neuen exquisiten Entwurf, um sie noch besser zu präsentieren. Das Design war inspiriert von einem Porträt von Maria Stuart, auf dem diese die Perle trägt. Nun hing die Perle an einer doppelreihigen Kette aus Rubinen und 56 »vorzüglich passenden Orient-Perlen«. Richard, den ihre Geschichte so faszinierte, plante einen historischen Roman über die weit gereiste, schimmernde Perle zu schreiben. Ref 484
    Ihre Freude über La Peregrina hielt jedoch nicht lange an. Das Paar stritt so viel, dass Richard sich im März fragte, ob sie überhaupt zusammenbleiben konnten. »Die letzten sechs oder acht Monate waren ein Albtraum«, schrieb er. »Halb bin ich verantwortlich, halb Elizabeth. Wegen unserer Reibereien standen wir schon kurz vor der Trennung.« Burton dachte sogar darüber nach, sich in eine einsame Hütte in einem tropischen Regenwald zu flüchten, während Elizabeth überlegte, zu ihrem
Bruder nach Hawaii zu gehen. »Aber das ist natürlich unmöglich. Wir sind aneinander gebunden. Wo du hingehst …« Ref 485
    Wie passend, dass Richard einige Monate, nachdem er Elizabeth La Peregrina geschenkt hatte, Heinrich VIII. spielte: in Hal Wallis’ Universal-Pictures-Film Königin für tausend Tage. Elizabeth wollte nichts lieber als Anne Boleyn spielen, aber zum ersten Mal wurde ihr ein Herzenswunsch abgeschlagen. Wallis sagte ihr, mit 37 sei sie einfach zu alt für die Rolle der 22-jährigen Boleyn. Das war eine bittere Pille für Elizabeth, die nun mit ansehen musste, wie die junge und schöne Frankokanadierin Geneviève Bujold vor der Kamera von Richard verfolgt wurde – in einer Rolle, die Elizabeth als die ihre betrachtete. Noch drei Jahre, dann würde sie vierzig Jahre alt sein – Joe Mankiewicz hatte die Schauspielerinnen vor diesem Alter gewarnt. Sie war immer noch schön, immer noch ein Idol, doch wie so viele ihrer Kolleginnen musste sie dem Anfang vom Ende ihrer Karriere als »Leading Lady« ins Auge sehen. In einer von Männern dominierten Industrie wurde es nach wie vor als selbstverständlich angesehen, Hauptdarsteller mittleren Alters mit jungen Schauspielerinnen unter dreißig auf der Leinwand zusammenzubringen (in Ariane – Liebe am Nachmittag zum Beispiel hatten der 56-jährige Gary Cooper und die 28-jährige Audrey Hepburn eine Leinwandliaison).
    Aus Loyalität zu Taylor versuchte Burton, die Rolle wieder loszuwerden, aber Universal Pictures drohte ihm mit einer Klage. (»Als ich arm war, wurde ich nie verklagt«, schreibt er vielsagend in seinem Tagebuch.) Bevor sie sich also ins triste London, Drehort des Films, aufmachten, kehrten die Burtons noch einmal zurück in ihr paradiesisches Puerto Vallarta – an den Ort, wo sie unermesslich glücklich gewesen waren und der die Kraft zu besitzen schien, sie wieder zu Gesundheit und Vernunft zu bringen und ihnen ins Gedächtnis zu rufen, warum sie immer noch ein Paar waren. Ref 486

    Wie alles andere hatte sich auch das bezaubernde Örtchen Puerto Vallarta in den vergangenen fünf Jahren verändert. Aus dem verschlafenen
Tausend-Seelen-Nest am Meer war eine trubelige Stadt mit 25 000 Einwohnern geworden. Es hatte sich dank der Burtons – Richard fungierte bei ihren Besuchen als inoffizieller Bürgermeister und Elizabeth als seine First Lady – zu einer Touristenattraktion entwickelt. Nach der Ankunft in der Casa Kimberley nahmen sie sich einen Tag frei und fuhren mit dem Jeep durch die Stadt, besuchten neue Hotels und ihre Lieblingsrestaurants und Lieblingsbars. Wohin sie auch gingen, immer versammelten sich plötzlich und wie durch ein Wunder Menschenmengen, fotografierten sie und drängelten sich um den besten Platz dabei. Ref 487
    Manchmal wurde die ganze Aufmerksamkeit unerträglich. Fotografen und Übertragungswagen des Fernsehens parkten die Casa Kimberley zu, sodass die beiden kaum das Haus verlassen konnten. Richard – der sich einen Bart wachsen ließ, der eines Heinrich VIII. würdig war – blieb viel im Bett und las, während sich Elizabeth in ihrem Teil des geräumigen Schlafzimmers aufhielt. Einmal rief Richard mit seiner

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