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Furious love

Furious love

Titel: Furious love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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Taschentuch die Hinterlassenschaften ihrer Shih Tzus, die frei durch die Räume der Suite tollten, aufzunehmen. Auch die immer noch enorm große Entourage der Burtons fiel ihm auf – allen voran Elizabeths
Schweizer Sekretär Raymond Vignale, ein Dandy wie Oscar Wilde, der in fünf Sprachen fließend und charmant Unfug reden konnte. Zur Silvesterfeier trug er einen weißen Nerz mit juwelenbesetzten Knöpfen und eine Uhr von Cartier. Er sorgte dafür, dass die Reisen der Burtons mit ihren dreißig Koffern und Elizabeths Juwelen reibungslos verliefen und versteckte – wenn nötig – Elizabeths Pillen.
    Ihr Alkohol- und Medikamentenkonsum war mittlerweile besorgniserregend hoch und doch merkte man ihn ihr selten an. Der Regisseur von Die Rivalin , Larry Peerce, registrierte, dass sie »Champagner aus Magnumflaschen trank«. Doch darüber verlor sie, anders als Richard, nie den Appetit. Sie hatte nicht vor, sich in Raten umzubringen, außerdem absorbierte das Essen den Alkohol. Zwar schwankte ihr Gewicht von Woche zu Woche, doch sie konnte trinken, ohne betrunken zu werden. Ref 625
    Burton konzentrierte sich wieder aufs Schreiben von Magazinbeiträgen und betrachtete sich mehr als Autor denn als Schauspieler. Er hatte nicht nur eine Abneigung dagegen, dass Elizabeth arbeitete und er nicht, sondern verabscheute auch Filme, wie den, den sie gerade drehte, die sie aber auch schon gemeinsam gedreht hatten: über die Sorgen und Nöte der Reichen ( Hotel International , Brandung , Seine Scheidung, ihre Scheidung ).
    Er entdeckte seine proletarischen Wurzeln wieder und wetterte gegen Die Rivalin : »Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass du so etwas produzierst. Damit repräsentierst du den schlimmsten Menschenschlag.« Zu Brook Williams sagte er: »Ich mag den Jetset überhaupt nicht. Er macht mich wütend.« Und das von dem Mann, der diesen Lebensstil mit Elizabeth in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geradezu beispielhaft verkörpert hatte. Wozu dann all die sagenhaften Shopping-Touren, auf denen im Wettstreit mit Onassis die größten Juwelen, ein Jet, eine Yacht, Pelze und Häuser gekauft wurden? Weil er es konnte, weil es für einen Arbeitersohn wie ihn ein Heidenspaß war und weil es Elizabeth glücklich machte. Es gehörte zu ihrem »Liz and Dick«-Abenteuer dazu, war ein Aspekt ihrer vielleicht größten Rollen. Doch nun kamen seine walisischen
Gefühle wieder an die Oberfläche, und das Leben, das er in den vergangenen zehn Jahren geführt hatte, war ihm auf einmal peinlich. Ref 626
    Das war auch Gianni Bozzacchi aufgefallen: »Richard Jenkins und Richard Burton – das waren zwei verschiedene Menschen. ›Wäre ich Richard Jenkins geblieben, hätte ich alles anders gemacht‹, sagte Richard immer. Manchmal war ihm anzusehen, dass er auch wieder er selbst sein musste, nicht nur derjenige, zu dem er geworden war.«
    Als Zeffirelli sich in jenem Jahr mit den beiden in Rom traf, war er überrascht, wie sehr Richard unter Elizabeths Eifersucht nach der Nathalie-Delon-Affäre zu leiden hatte. Knuffte sie ihn, tat das nun wirklich weh, und war er zu sehr ins Gespräch mit einer attraktiven Frau vertieft, rief Elizabeth auf der Stelle laut: »Richard!« Zeffirelli hatte auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs und der Phase ihrer größten Verliebtheit mit den Burtons zusammengearbeitet – das war ihre wahre Hochzeitsreise –, und nun, sechs Jahre später, schmerzte es ihn, das Scheitern ihrer Beziehung mit anzusehen.
    Dunne glaubte, Elizabeth sei immer noch verrückt nach Richard gewesen, während der Dreharbeiten zu Die Rivalin hätten sie sich jedoch »entliebt«. Es begann mit einem entsetzlichen Eifersuchtsskrach: Richard beschuldigte Elizabeth, eine Affäre mit dem jungen, gut aussehenden Helmut Berger zu haben, der im Film ihren Liebhaber spielt. Dunne und Peerce wurden oft als Zeugen ihrer Streits herbeigerufen. Sie sahen, wie verzweifelt Elizabeth war: Mindestens einmal habe sie sich in Vignales Armen ausgeweint. Als sie eines Tages zwei Stunden zu spät zu einer Szene mit Henry Fonda kam, versuchte der Regisseur noch, ihr gut zuzureden. Doch als sie ein anderes Mal überhaupt nicht auftauchte und dann eine Woche lang mit Masern im Bett lag, fürchtete er, Die Rivalin würde »Cleopatra in klein« – nur dass Elizabeth und Richard nicht am Anfang, sondern am Ende ihrer Beziehung standen. Ref 627
    Als die Dreharbeiten beendet waren, flog Elizabeth nach New York. Diesmal begleitete Richard sie nicht. Sein Weg

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