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Furious love

Furious love

Titel: Furious love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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Gesicht.« Seine Formulierung »schön wie ein feuchter Traum« kam seiner Beschreibung Elizabeths als »so schön, dass sie jeden Pornotraum übertrifft« gefährlich nahe. Das nahm sie als Beweis, dass die beiden mehr als nur Freunde waren. Ref 641

    Die Budapester Ereignisse während der Dreharbeiten zu Blaubart noch im Kopf, tobte Elizabeth vor Wut. »Ich habe gesehen, wie er sich dumm und dämlich geflirtet hat, und sie machte mit. Sie sprachen Italienisch, so dass ich mich lächerlich ausgeschlossen fühlte. Ich dachte, ich bleibe hier nicht einfach sitzen und seh mir das an. Zum Teufel mit den beiden!« Ref 642
    Also trennten sich die Burtons wieder und Elizabeth bezog eine barocke Suite mit sieben Räumen im römischen Grand Hotel. Am folgenden Tag begannen die Dreharbeiten zu Identikit . Viel zu spät und niedergeschlagen kam sie ans Set, doch dort wurde sie mit viel Applaus vom ganzen Team begrüßt. Ihrem Produzenten Franco Rossellini gestand sie, sie hätte nie gedacht, dass sie sich noch einmal so schrecklich fühlen würde wie am Tag von Mike Todds Tod, aber sie habe sich geirrt. »Heute ist der zweittraurigste Tag in meinem Leben. Ich bin todunglücklich«, sagte sie ihm. Sie und Burton riefen Aaron Frosch an, damit der die Scheidung in die Wege leiten konnte. Ref 643
    Wie die einsame Barbara Sawyer in Die Rivalin verbrachte Elizabeth die Tage, an denen sie nicht arbeiten musste, im Bett. »Ich will nie wieder so sehr lieben«, vertraute sie einem Freund an. »Ich will nie wieder so viel von mir geben. Es tut weh. Ich habe nichts zurückgehalten, alles weggegeben … meine Seele, mein Sein, alles.« Sie suchte Trost bei Andy Warhol, der eine Gastrolle in Identikit hatte, schüttete ihm bei einem langen Lunch und vielen Drinks ihr Herz aus und zupfte dabei geistesabwesend die Blätter von einem Zierbäumchen an ihrem Tisch. Doch das Gespräch ging nicht gut aus. Sie entdeckte, dass er ihren Kummer heimlich mit einem damals hochmodernen Diktiergerät aufgenommen hatte. Er hatte vor, es für das kürzlich von ihm gegründete Magazin Interview zu verwenden. Elizabeth sprang fuchsteufelswild auf, zog mit ihren langen Fingernägeln das Band aus der Mikrokassette, zerriss es und rauschte davon. Warhol fragte später: »Herrje, sie hat doch alles – Magie, Geld, Schönheit, Intelligenz. Warum kann sie nicht einfach glücklich sein?«

    Und so flüchtete sie sich – genau wie ihre Filmfigur – in die Arme eines Liebhabers: Henry Wynberg, der, stets zur Stelle, rasch aus Los Angeles einflog, um Elizabeth in Rom zu trösten.

    Am 31. Juli teilte ihr PR-Agent John Springer mit, dass Aaron Frosch die Scheidungspapiere für die Burtons aufsetzte. Beide machten sich natürlich Gedanken darum, was ihre Scheidung für die Kinder bedeutete. Michael war unabhängig, aber der siebzehnjährige Christopher ging noch zur Schule und lebte bei seinem Onkel auf Hawaii. Liza und Maria, 12 und 16, waren auf Internaten in der Schweiz. Die ebenfalls sechzehnjährige Kate besuchte die United Nations School in New York und lebte bei Sybil, wenn sie nicht Zeit mit Richard und Elizabeth verbrachte. Die Kinder betrachteten Burton nach wie vor als ihren Vater, obwohl er Michael und Christopher oft ermahnt hatte, Michael Wilding als Vater anzusehen, und Liza, Mike Todds Andenken zu ehren. Vaterschaft hatte Burton immer viel bedeutet. Die Burtons hatten immer alles getan, um ihre Kinder vor Paparazzi und den bohrenden Fragen der Journalisten zu schützen. Sie hatten herrliche Ferien an Bord des schwimmenden Zoos, der Kalizma , verbracht oder in Puerto Vallarta Eidechsen gejagt und in den warmen Wellen an ihrem Privatstrand Busseria gebadet. Die drei Ältesten durften als Statisten in Der Widerspenstigen Zähmung mitspielen und hatten sich im immerwährenden Glamour ihrer Mutter gesonnt. Welchen emotionalen Preis sie für die turbulente Beziehung ihrer Eltern und deren Alkoholkonsum zahlen mussten – darüber verloren sie kein Wort. Nur Kate trat in Tony Palmers aufschlussreicher Dokumentation über Burton, In From The Cold? , auf und erzählte, wie sie ihrem Vater gesagt hatte, er solle aufhören zu trinken oder er werde sie nie wiedersehen.
    Was Elizabeth angeht, so hatte sie nur ein einziges Mal wegen eines Artikels geweint: als nämlich in der Zeitschrift Life ihre Mutterliebe in Frage gestellt wurde. Sie liebte ihre Kinder und versuchte, ihnen ein so »normales« Leben wie möglich zu geben. »Sehen wir der Wahrheit ins
Auge: Ich

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