Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Furious love

Furious love

Titel: Furious love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
Vom Netzwerk:
hierher, nach Rom … Es war nur ein Ausbruch desillusionierter Trunkenheit. Bin nüchtern, schlank und schön.« Ref 637
    Am 20. Juli 1973 wurde Richard in seinem Rolls-Royce zum Fiumicino-Flughafen in Rom gefahren, wo er Elizabeth abholen wollte. Er trug einen roten über einem weißen Baumwollpullover. Fast vierhundert Presseleute, von zweihundert Polizisten in Schach gehalten, waren gekommen. Le Scandale reloaded – oder Kleopatras Einzug in Rom. Oder war
es eine Szene aus Hotel International , wie die Limousine da mit laufendem Motor auf der Rollbahn stand? Die Reporter beobachteten Richard, der in den Rücksitz des Wagens gelümmelt auf Elizabeth wartete.
    Sie kam mit einem Mietjet aus Los Angeles, hatte zwei Hunde, eine Katze und neun Gepäckstücke dabei. Als sie das Flugzeug verließ – in Jeans und einem Oversize-T-Shirt in Orange, die Kette mit dem Taylor-Burton-Diamanten um den Hals – wartete Burton immer noch reglos im Wagen. Viele Presseleute vermuteten, dass sie Spielchen spielten, weil keiner den ersten Schritt machen wollte.
    Elizabeth verschwand im Zoll.
    Burton saß geduldig wartend im Rolls-Royce.
    Sie verließ schließlich das Terminal, und Polizisten bahnten ihr einen Weg durch das Gewühl aus Journalisten und Paparazzi, während um sie herum ein Blitzlichtgewitter tobte.
    Richard saß nach wie vor regungslos da, bis sich die Tür öffnete und Elizabeth praktisch von einer Welle Fotografen ins Auto gespült wurde. Endlich bekamen sie das ersehnte Bild durch die verdunkelten Scheiben des Rolls-Royce: Richard küsst Elizabeths Gesicht und vergräbt seinen Kopf in ihrem Busen, saugt ihren Duft ein. Der Wagen bewegte sich zentimeterweise durch den Journalistenpulk und fuhr dann zur 13 Kilometer entfernten Villa der Pontis, den ganzen Weg über von Paparazzi gejagt.
    Die Villa war – Gott sei Dank – bewacht wie Flora »Sissy« Goforths Insel in Brandung . Der Wagen fuhr durch Automatiktore und an bewaffneten Sicherheitsleuten vorbei, die knurrende Schäferhunde an der kurzen Leine hielten, bis er schließlich die prachtvolle Villa erreichte, wo Sophia und Carlo das Paar mit Drinks in der Hand begrüßten. Sie stärkten sich mit einem herrlichen Abendessen: »Risotto, gebratener Palumbo-Fisch, Obst und Weißwein«. Ref 638
    Elizabeth hatte Sophia Loren gegenüber immer einen gewissen Argwohn gehegt. Als die italienische Filmkönigin einst als Richards Mitspielerin in Hotel International vorgeschlagen wurde, hatte Elizabeth sich bekanntlich
mit den Worten »Sophia bleibt in Rom!« selbst die Rolle geschnappt. Sophia Loren war die mediterrane Version von Elizabeth, bewundert als Schauspielerin, verehrt als Sexgöttin, geliebt für ihre Bodenständigkeit und Wärme. Die Loren war groß und majestätisch, Elizabeth dagegen klein und extravagant. Elizabeth trug an dem Tag Jeans und T-Shirt (sie war schließlich die ganze Nacht unterwegs gewesen), Sophia dagegen hatte sie in »einem Dior-Anzug mit dazugehöriger Handtasche und Schuhen« empfangen. Sie teilten jedoch ihre Vorliebe für Juwelen. Auf den Erwerb des Taylor-Burton-Diamanten hatte Sophia in der Photoplay mit den Worten reagiert: »Der Stein wurde Carlo auch angeboten. Er schätzte ihn und kam zu dem Schluss, dass er seinen Preis nicht wert war. Und ich versichere Ihnen, Carlo kennt den Wert von Juwelen.« Diven tragen ihre Schlachten gern über Zeitschriften aus, aber Elizabeth hatte zu viel Selbstachtung, um einen Zickenkrieg in der Presse anzufangen. Ref 639 Ref 640
    Trotz Abgeschiedenheit und Luxus des Anwesens von Ponti dauerte die Zeit der Versöhnung der beiden nur neun Tage. Zum einen hatte Richard seinen Arzt zum Teufel gejagt und trank wieder, was Elizabeth nun nicht mehr ertrug. Und Richard hatte von Henry Wynbergs Werben um Elizabeth gehört – dessen Namen er durchweg verächtlich machte, indem er ihn »Mr. Wiseborg«, »Weinstein« oder auch einfach »den Gebrauchtwagenhändler« nannte. Elizabeth verdächtigte ihrerseits Richard, eine Affäre mit seiner anziehenden Filmpartnerin zu haben, besonders, als sie zufällig den Entwurf eines Artikels sah, den er für das Ladies’ Home Journal über die Loren schrieb. Keine andere Frau hatte er je so überschwänglich gepriesen wie sie – jedenfalls nicht in einem für die Öffentlichkeit bestimmten Text. Er beschrieb Sophia als »groß und außergewöhnlich. Üppiger Busen. Ungeheuer lange Beine … Schöne braune Augen in einem wunderbar verschlagenen, nahezu satanischen

Weitere Kostenlose Bücher